Violet 2 - The Scorch Trials

22 | Liebe.

- Perspektive: Newt -
Egal, was Vi sagen würde, ich vertraute diesem Alec nicht.
Er hatte mich da vorhin mit Absicht provoziert, da war ich mir sicher.
„Was hast du?", fragte Minho, mit dem ich Wache hielt, während die Anderen schliefen, lachend.
„Keine Ahnung.", murmelte ich und sah seufzend zu Violet hinüber.
„Immer noch wegen Alec?", vermutete mein bester Freund und traf damit den Nagel auf den Kopf.
Nachdenklich nickte ich.
„Diesen Eifersuchts-Klonk hatten wir jetzt doch schon oft genug.
Nur noch ein letztes Mal:
Sie liebt DICH, du Neppdepp!", flüsterte Minho grinsend und verdrehte die Augen.
„Es ist ja auch nicht deswegen.
Der Strunk kommt mir einfach komisch.", zischte ich.
„Ja und wenn du jetzt noch ein kleines Bisschen lauter redest, dann hört er dich auch ganz deutlich!", warnte mich Minho, woraufhin ich mich sofort erschrocken umsah, um mich zu vergewissern, dass Alec schlief.
„Versuch einfach nicht auf seine Provokationen einzugehen.
Damit kannst du zum Einen irgendwelche Streitigkeiten verhindern und zum Anderen Vi beweisen, dass du ihr vertraust.", meinte Minho schmunzelnd, woraufhin ich sofort nickte, da mein bester Freund Recht hatte.
„Seit wann verstehst du denn was von Beziehungen?", fragte ich lachend und fuhr mir durch die Haare.
„Hab ich mich bei dir auch mal gefragt, irgendwann checkt's jeder.
Jetzt leg dich schlafen, Neppdepp, unsere Schicht ist zu Ende.", lachte Minho mit entgegen und stand auf.
Seufzend weckte ich, ausgerechnet Alec und sagte ihm, dass er jetzt mit Sol dran wäre, woraufhin sich der Dunkelhaarige bloß seufzend vor mir aufrichtete.
„Hör mal zu, du kleiner Vollidiot.", flüsterte er, wobei ich nicht ganz wusste, was das letzte Wort bedeuten sollte, doch irgendwie bemerkte ich die bedrohliche Stimmung, die sich aufbaute.
„Vor dem ganzen Scheiß hier, war Violet meine Freundin und das wird sie auch wieder werden, wenn sie sich endlich erinnert!"
Ich wollte es mir nicht anmerken lassen, doch was der Strunk sagte, machte mir wirklich Angst.
Ich schluckte zunächst und sah besorgt zu meiner Freundin, ehe ich plötzlich unglaublich wütend wurde und mich wirklich zusammenreißen musste, um Alec nicht zu erwürgen.
„Hör du mir mal zu, Alec.
Ich weiß zwar nicht, was dein beklonktes Problem ist, aber es ist mir auch egal.
Und es ist mir auch egal was vorher war.
Das Einzige, was für mich zählt ist das Jetzt und das Jetzt beinhaltet mich und Violet zusammen.
Wir haben zu viel durchgemacht, um uns von einem Neppdeppen wie dir trennen zu lassen, also komm' gefälligst damit klar!", zischte ich wütend, drehte mich um und setzte mich zu meiner Freundin, ehe Alec wütend zu Sol ging und uns nicht mehr ansah.
„Newt?", kam es auf einmal von meiner Linken.
Mit gerunzelter Stirn und besorgtem Gesichtsausdruck, blickte ich zu Violet hinüber, die ihre Augen geöffnet hatte und mich jetzt müde ansah.
„Schlaf' weiter, Liebes.", flüsterte ich so sanft, wie es gerade ging, da ich immer noch ziemlich schlecht gelaunt, wegen Alec war.
„Was ist los?", meinte meine Freundin jedoch nun ernster und setzte sich auf.
„Es ist nichts.", log ich und drückte Vi anschließend einen Kuss auf die Lippen.
„Was hat Alec gemacht?", fragte sie dann allerdings, statt den Kuss zu erwidern.
„Kannst du Gedanken lesen?
Komm her.", seufzte ich gereizt und legte mich hin, um Vi anschließend in meine Arme zuziehen.
Mein Mädchen kuschelte sich sofort an meine Brust, was ich immer schon geliebt hatte.
Also erzählte ich Vi, die vorher sowieso nicht locker gelassen hätte, was Alec mir gesagt hat und was ich mir nun für Sorgen machte.
„Es ist halt..
Was, wenn du dich wirklich erinnerst und du Alec dann besser als mich findest?
Was er ja auch ist, ich meine, ganz offensichtlich.", beendete ich meine Erzählung und seufzte anschließend erneut.
„Newt..
Wie oft muss ich dir das noch sagen?", fragte Violet sanft und strich mir über die Wange, was eine leichte Gänsehaut auf meine Schultern legte.
„Ich finde dich wunderschön, wirklich wunderschön.
Und ganz ehrlich, ich finde Alec nicht mal halb so attraktiv, wie dich.
Für mich bist du wirklich der allerschönste, allerbeste und allerheißeste Typ, okay?"
Vi's Worte führten dazu, dass ich ein wenig rot wurde und sofort breit zu Grinsen begann.
Und das Grinsen verschwand auch nicht, nicht für die nächsten paar Minuten.
„Und es ist mir vollkommen egal, ob Alec und ich mal zusammen waren.
Es ist mir egal, was vor dem Labyrinth war, es spielt gar keine Rolle mehr.
Weißt du auch wieso?", fragte Violet, woraufhin ich bloß unwissend mit dem Kopf schüttelte.
„Weil du mein Hier und Jetzt bist und meine Zukunft.
Du bist es, Newt."
Ich fühlte mich nach ihren Worten schwach, wie ein kleiner Junge, denn sie trieben mir buchstäblich Tränen in die Augen.
Schnell sah ich weg und blinzelte ein paar mal, bis sich die paar Tränen aus meinen Augenwinkeln lösten und ich sie wegwischen konnte.
Diese Worte bedeuteten so viel mehr für mich, als sie wahrscheinlich wusste.
„Als ich klein war, glaubte ich immer, dass alle Leute von ihrer ersten Liebe erwarten, dass sie für immer hält.
Jetzt weiß ich, ich hatte Recht.
Und ich will das auch für uns, ich will ein für immer.", lächelte Violet und wischte mir noch behutsam den Rest an Tränen weg, woraufhin ich wieder breit lächelte.
„Das wirst du auch bekommen.", versprach ich.
„Ich werde immer bei dir sein, egal mit welchen Augen du mich sehen wirst.. auch, wenn du mich gar nicht mehr sehen kannst..", flüsterte ich und legte meine Hand sanft auf ihre kleine, makellose Wange.
„Versprich es mir, nichts kann uns trennen, okay?"
„Ich verspreche es."
Und dann kam mein Mädchen endlich ein Stück näher an mich und lehnte ihre Stirn an meine, ehe sich unsere Münder grinsend ein wenig näher kamen, bis unsere Lippen endlich aufeinander lagen.
Manche sagen ja, das das Feuerwerk, das bei einem ersten Kuss aufgeht irgendwann erlischt, aber das stimmte nicht.
Zumindest nicht für mich, denn es fühlte sich an, als würde mein ganzer Körper explodieren.
Es fühlte sich beinahe so an, als würde er ganz neu belebt werden, denn ich konnte meinen Herzschlag lauter hören, fühlen wie das Blut durch meine Adern schoss.
Alles wurde wieder verstärkt, so wie eine Blume, die nach langer Zeit gegossen wird.
Violet gab mir nunmal Kraft und sie machte mich stark.