10 | Es ist Wicked

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- Perspektive: Newt -
„Wann kommen die denn endlich wieder?", fragte ich ungeduldig, während ich Minho's Seilsprünge zählte.
Lachend verdrehte genau dieser die Augen und sprang munter weiter.
„Die kommen sicher gleich.", versicherte mir Teresa lächelnd und legte ihr Seil weg.
„Ich geh auf's Klo.", meinte sie, woraufhin Minho und ich synchron nickten und Teresa davon lief.
„Ehrlich, Mann, was treiben die?", rief ich nervös und setzte mich auf eine Bank.
„Newt, du nervst!
Sie sind erst seit ein paar Minuten weg, jetzt beruhig dich endlich!
Violet hasst es, wenn du so eifersüchtig bist!", meinte Jeff lachend und klopfte mir auf die Schulter.
„Thomas!", rief ich erleichtert und lief auf meinen Kumpel zu, der gerade die Sporthalle betrat.
Zu meiner Enttäuschung war meine Freundin nicht bei ihm.
„Wo ist Violet?", fragte ich besorgt.
„Auf Toilette.", antwortete Tommy knapp und gemeinsam liefen wir zurück zu den anderen.
Ich machte mir nun nicht mehr weiter Gedanken um Vi, doch als sie und auch Teresa, nach einer Viertelstunde und nachdem der Unterricht schon vorbei war, immer noch nicht wieder da waren, machte ich mir ernsthaft Sorgen.

„Es kann doch nicht sein, dass die immer noch nicht da sind.", flüsterte Minho uns beim Mittagessen zu und blicke auf die Uhr.
Teresa und Violet waren nun seit mittlerweile 45 Minuten "auf dem Klo".
„Wieso sind wir eigentlich so hohl?", fragte Jeff auf einmal, stand auf und lief zu dem Tisch von Anna, Clary und der unechten Schwester von Violet hinüber.
Wir sahen zu, wie sich er dunkelhäutige kurz mit Anna unterhielt, welche dann aufstand und davon lief.
Anna kam nach fünf Minuten wieder, ging zu uns hinüber und schüttelte enttäuscht den Kopf.
„Tut mir leid, sie sind nicht auf der Toilette, auf ihren Zimmern sind sie auch nicht."
Ängstlich schluckte ich und starrte auf meinen vollen Teller.
„Danke trotzdem, Anna.", murmelte Jeff und sah besorgt in die Runde.
„Hey.. Newt!
Vi taucht schon wieder auf, die sind bestimmt irgendwo und reden über Mädchenkrams.
Wo ist Thomas überhaupt schon wieder?", fragte Minho, um vom Thema abzulenken und sah sich um.
„Der ist momentan die ganze Zeit mit diesem merkwürdigen Aris zusammen, ich sag's dir, die planen was!", versicherte uns Ryan und verließ anschließend, mit Daniel, den Essenssaal.
„Lasst uns auch gehen.", schlug Chuck vor und stand auf, woraufhin wir nickten, als just in dem Moment, Thomas hineingestürmt kam und sich anscheinend mit der Wache, die sich vor den Ausgängen platziert hatte, anlegte.
„Ist der verrückt geworden?", rief Winston, während wir auf unseren Freund zuliefen.
„Was ist mit euch los?!", rief Thomas aufgebracht und trat einige Schritte von dem großen, muskulösen Mann zurück, der uns gerade anbrüllte.
„Kontrolliert euren Freund!", rief er aufgebracht und richtete seine Schutzweste.
Wild riefen wir nun durcheinander, wir und die Security Leute, bis auf einmal Mr. Janson auftauchte und seine Männer zurück pfiff.
„Thomas!
Ich dachte wir würden uns vertrauen.", meinte der ältere Mann und versuchte Thomas zu beruhigen.
„Wir sind hier alle auf der selben Seite..", flüsterte Janson.
„Sind wir das?", erwiderte Thomas trotzig.
Er weiß Bescheid.
Erschrocken schluckte ich, ehe wir alle auf unsere Zimmer geschickt worden, die jemand von außen abschloss.
„Thomas, was sollte das?", fragte Minho aufgebracht und wanderte in unserem Zimmer, in dem sich jetzt alle befanden, hin und her.
„Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass die dich durchlassen.", seufzte ich und raufte mir durch die Haare, während ich mir immer noch große Sorgen um meine Freundin machte.
„Nein, natürlich nicht.", meinte Thomas ehrlich und hielt dabei eine merkwürdige, kleine Karte hoch, die ihm höchstwahrscheinlich als Schlüssel diente.
„Newt, irgendwas läuft hier.", meinte Thomas und sah mir in die Augen, als plötzlich das Gitter unseres Lüftungsschacht aufging und ein kleiner, schmächtiger Junge mit kurzem, strassenköterblondem Haar heraus kroch.
„Hast du sie, Thomas?", fragte er leise, woraufhin Thomas nickte und sich hinkniete.
„Ich finde heraus was hier läuft.", meinte Tommy, woraufhin wir bloß nachgebend nickten.
Wenn Thomas das schaffen würde, dann hätten Vi und ich wenigstens einen Beweis dafür, dass Madison Recht hatte.
Nach einer Weile war Thomas mit diesem Jungen, vermutlich Aris, verschwunden und wir warteten nervös in unserem Zimmer, voller Angst, jemand könnte kommen.
Wie gerne würde ich jetzt den anderen von Madison erzählen, doch ich hatte es Vi versprochen: kein Wort zu niemandem.
„Ich find das nicht richtig.
Die Leute hier sind mega nett und geben uns alles was wir brauchen, wieso misstraut Thomas ihnen so?", fragte sich Chuck und fuhr sich dabei durch seine lockigen Haare.
„Keine Ahnung..", log ich und biss mir dabei auf die Unterlippe.
Wir warteten geschlagene zwanzig Minuten, bis Thomas aufgebracht aus dem Luftschacht kletterte und sofort begann, die Tür mithilfe einer Matratze zu blockieren.
„Thomas!", riefen wir aufgebracht durcheinander, versuchten herauszufinden, was los war, doch unser Freund redete nur wirres Zeug, ohne Zusammenhang.
„Tommy!
Was hast du gesehen?", rief ich nun ernst und stellte mich meinem besten Freund genau gegenüber.
„Es ist Wicked!
Es ist immer noch Wicked.
Es war die ganze Zeit Wicked.", meinte Thomas völlig außer Atem, während Bratpfanne versuchte, irgendwas aus Aris heraus zu bekommen.
Madison hatte Recht, Vi hatte Recht..schoss es mir durch den Kopf.
Ohne weiter nachzufragen, halfen wir Thomas die Tür zu verbarrikadieren und folgten ihm durch den engen Luftschacht.
Danach ging alles so schnell, irgendwie trennten wir uns von diesem merkwürdigen Aris, wobei Winston ihn begleitete, dann liefen wir weiter, auf der Suche nach Teresa und Violet.
Orientierungslos liefen wir durch die langen Gänge, auf der Suche nach irgendwelchen Zimmern oder Leuten, die uns weiterhalfen, als wir plötzlich auf eine junge Ärztin stießen, die uns am Anfang untersucht hat.
„Wieso seid ihr nicht auf euren Zimmern?", fragte sie misstrauisch, als plötzlich ein ohrenbetäubender Alarm los ging.
Erschrocken zuckten wir zusammen und schauten uns panisch um, als Minho und Thomas die Frau plötzlich packten und festhielten, während Jeff ihr eine Hand auf den Mund presste.
„Violet und Teresa, ist ihnen irgendwas zugestoßen?!", flüsterte ich bedrohlich, während die Ärztin sich langsam beruhigt und ängstlich nickte, ehe sie langsam losgelassen wurde.
„Sie sind bei einigen Untersuchungen..", murmelte die Frau, auf dessen Namensschild "Doktor Crawford", stand, leise.
„Führen sie uns hin und keine Spielchen.", befahl Minho schroff und hielt sie wieder am Arm fest, ehe wir schnell losliefen.
Tatsächlich brachte uns Mrs. zu einem Raum, mit Fenstern die als Wände dienten und schloss diesen auf.
Minho stürmte wütend rein, drückte den Security-Mann, der den Raum bewachte gegen die Wand und bedrohte ihn anschließend mit der Waffe.
„Wo hat er das denn gelernt?", rief Bratpfanne aufgeregt und half Thomas und Minho, die Ärzte dazu zu bringen, uns zu verraten, wo die Mädchen waren.
„Wo sind sie?!", rief ich sauer und stellte mich neben meine Freunde, ehe ein pummliger, alter Mann ängstlich auf einen Vorhang zeigte, der in Hörstück aufgehängt war.
Wie dumm sind wir eigentlich?
Darauf hätten wir auch alleine kommen können.
Panisch riss ich den weißen Vorhang beiseite und erblickte meine, anscheinend schlafende Freundin, die ich nun vorsichtig weckte, wie Thomas es bei Teresa auch tat.
„Vi, wach auf...", bat ich leise und rüttelte sanft an ihren Schultern.

Violet 2 - The Scorch TrialsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt