- Perspektive: Newt -
Erschöpft zog ich meine Freundin durch den Sandsturm, der uns das Rennen erschwerte.
Doch wir konnten jetzt nicht anhalten, Wicked war uns dicht auf den Fersen und unser Vorsprung war nicht gerade groß.
Wir konnten bereits ihre Alarmsirenen hören, die immer näher kamen.
„Hier lang!", rief Minho und rannte über einen Sandhügel, um sich genau dahinter flach auf den Bauch zu werfen und sich zu ducken.
Sobald wir unseren Freund erreicht hatten, taten wir es ihm gleich und blieben so, bis die Sirenen immer leiser wurden.
„Kommt.", befahl Tommy dann schroff, stand auf und lief einfach weiter durch die dunkle, stürmische Nacht.
„Alles in Ordnung?", fragte ich Violet erschöpft und legte meinen Arm beschützend um sie.
„Alles oke.", antwortete sie sanft, schmiegte sich kurz an mich und lief anschließend weiter.
„Hier rein!", ertönte auf einmal die Stimme von Teresa, woraufhin ich sofort aufsah und beobachtete, wie unsere Freundin, durch ein Fenster, in einem riesigen Gebäude verschwand.
Panisch riefen wir ihr nach, doch sie hörte uns vermutlich nicht mehr.
Wir zörgerten zunächst, doch, als die Sirenen wieder lauter wurden, blieb uns nichts anderes übrig, als Teresa zu folgen.
Nachdem wir durchs Fenster geklettert waren, mussten wir zunächst einen riesigen Sandhügel hinunter steigen, ehe wir neben Teresa zum stehen blieben.
Es war beinahe stockdunkel, das Mondlicht schien bloß leicht durch das Fenster, durch das wir gekommen waren.
Hilfesuchend sah ich mich nach meiner Freundin um, ehe ich sie neben Minho entdeckte, der sich eingeschüchtert umsah.
„Kannst du uns jetzt bitte sagen, was hier los ist?", bat Teresa Thomas mit zittriger Stimme und schluckte daraufhin.
„Es ist Wicked... immer noch.", murmelte Thomas.
„Ja, das habe ich auch mitbekommen!
Aber woher willst du das wissen?!", fragte sie aufgebracht und sah Tommy dabei genau in die Augen.
„Aris und ich, wir haben was gesehen.
Wir haben Körper gesehen, die waren so aufgehängt an Schläuche.", erzählte er.
„Was, waren das Leichen?", fragte Minho erschrocken und stemmte dabei die Hände auf seine Hüften.
„Nein.. aber lebendig waren die auch nicht.
Wicked hat irgendwas aus ihnen herausgenommen, irgendwas aus ihrem Blut."
Daraufhin herrschte einige Sekunden lang eine beängstigende Stille, während wir einander angespannt ansahen.
„Und woher weißt du, dass das Wicked war?", fragte Chuck nach einiger Zeit und stützte sich dabei, immer noch ziemlich erschöpft von eben, auf seine Knie.
„Wir haben Janson mit Ava reden sehen, Aris und ich.
Ava Paige, die uns nach dem Labyrinth, in diesem Video gezeigt hat, wieso wir überhaupt da waren und die angeblich tot war.
Aber sie ist nicht tot und sie ist auch sicherlich nicht gut, sie ist ein Teil von Wicked.", erzählte Thomas leise und schaute dabei jeden einzelnen von uns kurz an.
Madison hatte ja echt Recht, mit allem.
„Daniel.., Ryan, Anna, Clary und all die anderen, die sind noch da..", flüsterte Vi neben mir leise, trotzdem konnte es jeder hören.
„Und deine Schwester auch noch..", murmelte Minho erschrocken und sah meine Freundin anschließend bemitleidend an.
„Das war nicht meine Schwester..", flüsterte diese daraufhin allerdings und griff nach meiner Hand.
„Woher willst du das wissen?", fragte Winston sofort und sah auf, woraufhin weder Vi, noch ich irgendwas antworteten.
Stattdessen sahen wir uns bloß kurz an.
Keiner von uns beiden wusste, ob das jetzt ne gute Idee sein würde, allen zu erzählen, dass wir das mit Wicked schon vorher wussten.
„Vi..?", mahnte Jeff ernst und stupste Violet unsanft an.
„Erzähl' schon...", bat ich leise und nickte langsam, ehe ich kurz zu Thomas rüber sah, der mir bloß einen verwirrten Blick zuwarf und anschließend zu meiner Freundin hinüber sah.
„Madison lebt noch..", begann Vi, doch nach dem Satz hörte ich nicht mehr ganz zu.
Meine Freundin erzählte den anderen davon, was Madison ihr und sie dann mir erzählt hatte, während ich mir nur unfassbare Sorgen machte.
Nicht nur Sorgen darüber, was die anderen von uns denken würden, sondern auch, was wir jetzt machen sollten.
Wir waren Thomas vorhin einfach bloß gefolgt, ohne einen Plan zu haben, wohin überhaupt.
Keiner von uns kannte sich hier draußen, in der Brandwüste, wie Mr. Janson es genannt hatte, aus.
Irgendwann hörte Violet auf zu reden, was mich darauf schließen ließ, dass sie fertig war.
Nun herrschte wieder Stille, eine unglaublich unangenehme Stille, die mir beinahe richtig Angst machte.
„Sagt was.., bitte..", bat Vi nach einer Weile seufzend und starrte dabei zu Boden.
„Was sollen wir sagen, Vio..?", murmelte Teresa kleinlaut und fasste sich misstrauisch an den Nacken.
„Ich dachte wir verschweigen uns nichts mehr, Vi..", flüsterte Minho sichtlich enttäuscht.
„Ich wollt's euch sagen, wirklich, aber ich durfte nicht!", entschuldigte sich Vi kleinlaut, wobei ich sehen konnte, dass meiner Freundin bereits die Tränen in den Augen standen.
Ich war wohl nicht der einzige, dem das auffiel und als ich gerade zu ihr wollte, um sie in den Arm zu nehmen, kam mir Thomas zuvor und umarmte Vi vorsichtig.
„Madison hat das gesagt, Vio!
Madison, die dich umbringen wollte!", rief Chuck kopfschüttelnd.
„Sie hat aber die Wahrheit gesagt.
Ich glaube ihr.", beschützte ich meine Freundin und verschränkte die Arme.
„Es ist doch jetzt egal, Leute.
Ja, das alles hätte besser laufen können, aber wir haben jetzt größere Sorgen.", seufzte Bratpfanne und kratzte sich am Hinterkopf.
„Sag uns einfach das nächste Mal trotzdem Bescheid, oke?", bat Minho seufzend, strich meiner Freundin über die Schulter, die daraufhin dankend nickte.
„Also, Leute..", begann ich seufzend.
„Wie lautet der Plan?"
Einige Sekunden herrschte Stille, alle sahen einander an und warteten, dass Thomas irgendwas sagte, uns seinen Plan erzählte, doch nichts kam.
„Was..? Du hast keinen Plan?", stellte ich erschrocken fest und sah meinen besten Freund entgeistert an, der seinerseits beschämt den Kopf schüttelte.
„Wie.. du..?
Wir sind dir hierher gefolgt, Thomas, und jetzt willst du uns sagen, dass du keine Ahnung hast wo wir hingehen oder was wir tun sollen?", rief ich wütend und sah mich verzweifelt um.
Die Sirenen waren zwar nicht mehr zu hören, aber ohne irgendeinen Plan oder Schutz, würde Wicked uns früher oder später finden.
„Die haben was von irgendwelchen Menschen gesagt.. in den Bergen..", murmelte Aris, der ganz abseits stand und bisher noch nichts gesagt hatte, plötzlich kleinlaut.
„Menschen.., den Bergen? Bergmenschen.
Das ist dein Plan?"
Fassungslos schüttelte ich den Kopf.
Wie konnte uns Tommy bloß so einer Gefahr aussetzen?
„Der rechte Arm.
Janson meinte, so ne Organisation würde Kinder, wie uns befreien.
Sie halten sich in den Bergen auf, das ist doch ein Plan.", murmelte Tommy, während Winston und Vi sich ein bisschen von uns entfernten.
„Und weißt du, wie wir dahin kommen?!", rief nun Jeff, ebenfalls entgeistert und zitterte dabei ein bisschen.
Es wurde tatsächlich ziemlich kalt, jetzt, wo wir nicht mehr so aufgewärmt vom Laufen waren.
„Hey!
Hört auf zu streiten und seht euch das an!", ertönte auf einmal Vi's Stimme, woraufhin wir uns alle umdrehten und zu ihr und Winston liefen.
Der ältere deutete nachdenklich auf den Boden;
Fußspuren.
„Hier war jemand..", stellte Teresa fest und sah sich um.
„Kommt, wir sehen uns etwas um.", schlug Chuck vor und lief mit Tommy voraus, woraufhin wir den beiden vorsichtig folgten.
Wir folgten den Fußspuren bis zu einem Raum, den wir, durch leere Fensterläden, betreten konnten.
Wir fanden Taschenlampen, Rucksäcke und sogar ein paar Klamotten.
„Was ist das für ein Ort?", wunderte sich Teresa und hob eine staubige Jacke hoch.
„Keine Ahnung.
Wir nehmen mit, was wir kriegen können und dann teilen wir uns auf.
Mal sehen, ob hier irgendwer ist, der uns weiterhelfen kann.", befahl Thomas leise, woraufhin ich begann, in dem riesigen Haufen aus Klamotten herum zu wühlen.
Anschließend fand ich zwei paar Boxershorts, ein paar Socken, die ich zusammen in einen Rucksack warf, zwei Lederjacken, eine für mich, eine für Vi und einen dünnen Schal.
Anschließend packte ich noch eine leere Flasche, ein Seil und einen Hammer in den Rucksack, den ich dann schloss und mitnahm.
„Hier.", meinte ich und überreichte meiner Freundin die braune Jacke, die sie dankend nahm und anzog, ehe sie sich dann einen hohen Zopf machte, die Frisur, die ich am liebsten an ihr mochte.
Wir schnappten uns Teresa und Bratpfanne und machten uns auf die Suche nach.. naja was genau wir suchten, wusste ich nicht, aber wir trennten uns zumindest vom Rest, der sich nach und nach auch aufspaltete und sich umsah.
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Violet 2 - The Scorch Trials
FanfictionNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...