Violet
„Es gibt Neuigkeiten, Vio.",flüsterte Jeff mir grinsend zu.
Wir waren gerade auf dem Weg zu Marcus' Wagen, den Jorge vorhatte zu stehlen, doch dies band er dem widerlichen Kerl vorher noch gehässig auf die Nase.
„Na schieß los!", forderte ich ihn grinsend auf.
„Der Junge, in den ich verliebt bin...
Er mag mich auch, glaube ich zumindest!"Überrascht riss ich die Augen auf.
Positiv überrascht natürlich.
Ich freute mich für Jeff.
Nach dem ganzen Klonk der letzten Zeit, verdiente er endlich mal ein bisschen Glück.„Das ist toll, Jeff!
Ich freue mich für dich, für euch!
Wer auch immer es...
Wer ist es eigentlich?"Jeff hatte nie erwähnt, wer eigentlich sein Schwarm war.
Ich erinnerte mich an den Abend zurück, an dem er sich vor mir geoutet hatte, da hatte ich schon so einige Vermutungen, aber wir kamen nie zu einer Antwort seinerseits.
„Alec.
Hatte ich das nicht erzählt?", flüsterte Jeff mir irritiert zu, woraufhin ich die Augen aufriss.Darauf hätte ich auch früher kommen können.
„Jeff..
Das ist super!
Und wie sieht's aus?
Seid ihr schon richtig zusammen?
Habt ihr euch geküsst? Wann? Ich war doch die ganze Zeit bei dir!", fragte ich aufgeregt und lächelte breit.Ich vergaß den Streit mit Newt sowieso den Streit mit Teresa, solch gute Nachrichten für Jeff taten mir gut.
„Schhhh..", mahnte mich Jeff lachend und sah sich misstrauisch um, doch die anderen waren etwas weiter vor uns und unterhielten sich gegenseitig.
„Also?", fragte ich nun aufdringlicher, aber leise, eher schon flüsternd.
„Ja.. ja wir haben uns geküsst.
Als Minho, Teresa, Newt und du in diesem Haus wart.
Es war so toll Vio, das kannst du dir nicht vorstellen.
Und er ist so groß und sein Lächeln..!", schwärmte Jeff lächelnd und sah verträumte in die Luft.„Awww, Jeff, du bist ja so richtig verknallt!", kicherte ich freudig und stupste ihn leicht an.
Mein bester Freund nickte mit erröteten Wangen und sah verlegen zu Boden.
„Und was ist mit Teresa? Ihr habt Streit, oder?",fragte er nach einer Weile.
„Ja..
„Aber es ist meine Schuld, ich bin zu egoistisch..", seufzte ich nachgebend und sah zu meiner besten Freundin, die sich vorne mit meiner Schwester unterhielt.„Du bist nicht egoistisch.
Klar, du hast gerade Probleme und deshalb auch das Bedürfnis, darüber zu reden.
Du warst vielleicht ein wenig taktlos, aber wie sollst du das wissen?
Ich glaube Teresa ist einfach müde und schlecht gelaunt.", aufmunternd lächelte Jeff mir zu, woraufhin ich mich bei ihm einhakte und wir weiterliefen.„Ich hab dich wirklich lieb, Jeff.
Danke, dass du immer für mich da bist."
Ich kam gar nicht mehr aus dem Lächeln heraus.„Ich hab dich auch lieb.
Und das ist-"„CRANKS!", brüllte auf einmal Jorge, der sich zuvor zu uns umgedreht hatte.
Erschrocken wirbelten auch wir herum und erblickten ein duzend dieser kranken Menschen, dieser Zombies, der Cranks, die mit einer enormen Geschwindigkeit auf uns zu rannten und dabei so widerliche Schreie von sich gaben.
Ich kam aus der Starre gar nicht mehr heraus.
Wie konnten wir das nicht bemerken?!
Ich wäre sicherlich noch länger dort stehengeblieben, hätte mich Jeff nicht abrupt mit sich gerissen und mich dabei fast zum stolpern gebracht.
„Lauf, Violet!", brüllte Thomas, während er selbst davon lief.
„Nicht umdrehen!", rief Jeff bereits außer Atem, genauso wie ich.
Meine Lunge brannte so sehr, dass ich husten musste.
Meine Beine fühlten sich so weich an, dass sie jeden Augenblick zusammmenklappen könnten.Trotz seiner Aufforderung, drehte ich mich beim Rennen kurz um und musste leider feststellen, dass die Cranks uns immer näher kamen.
Wir würden es nicht schaffen, zumindest nicht zusammen.
Würde es helfen, wenn ich...?
„Violet, ihr müsst da weg!
Ich schmeiß ne Ladung auf die, das wird alles sprengen!", brüllte Jorge mir zu, aber ich wusste, wir konnten nicht noch schneller laufen."Wirf rüber!", forderte ich ihn schreiend auf, woraufhin Jorge, der mir anscheinend blind vertraute, ein komisches, rundes Ding in die Hand nahm und es zu mir hinüber warf.
Ich reimte mir schnell zusammen, wie man das Ding 'betätigte, doch bevor ich dies tun konnte, zog mich etwas zurück.
Es war Jeff, der ja zuvor meine Hand genommen hatte.
"Steh auf!"
Jeff, der von den Cranks, die ich versuchte irgendwie wegzuschubsen, zu Boden gerissen worden war, war nun gewollt, meine Hand loszulassen.
"Gib mir die B-"
"Nein!", schrie ich kopfschüttelnd.
"Lange hast du nicht mehr Zeit, mach schon!"
"JEFF!", hörte ich Alec's Stimme von weiter entfernt.
Ich war derart überfordert mit der ganzen Situation, mit den Schreien und den Aufforderungen, dass ich die Bombe, oder Handgranate, wie ich später erfuhr, nicht schnell genug festhalten konnte.
Jeff hatte sie mir bereits aus der Hand gerissen.
"Lauf, bitte!"
Die Cranks wirkten so, als hätten sie uns anderen komplett vergessen, sie fokussierten sich vollkommen auf Jeff und darauf, ihm wunden zuzufügen, die nun aufklafften.
Ich bemerkte erst jetzt, wo sie zu Boden tropften, dass mir die ganze Zeit die Tränen über die Wangen liefen.
Meine Hände zitterten, die Sicht vor meinen Augen verschwamm.Ich wusste, dass ich meinen besten Freund verlieren würde und es zerriss mich.
Ich konnte wortwörtlich spüren, wie etwas in mir zerbrach. Der Schmerz in meiner Brust war keine Einbildung.Die Dauer der Situation kam mir ungemein lang vor, dabei waren höchsten zwei oder drei Minuten vergangen.
Mit letzter Kraft schubste mich Jeff zurück, ehe er geschwächt und verblutend auf dem Boden zusammen brach.
Ohne mich noch mal umzudrehen, begann ich wieder zu rennen, so schnell ich konnte.
Ich kniff meine Augen zusammen und presste meine Hände auf die Ohren, um Jeff's schmerzliche Schreie nicht mehr zu hören, doch es half nichts.
Mein Gehör blendete alles andere aus, das Gebrülle der Cranks, die Zurufe meiner Freunde, alles.
Alles, außer einer Stimme.
"Renn Violet, renn!"
Newt.
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Violet 2 - The Scorch Trials
FanfictionNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...