Violet
Nachdem meine Schwester es geschafft hatte einzuschlafen, im Gegensatz zu mir, ging ich hinüber, zu meinem Bett, welches sich neben Newt befand.
Friedlich schlafend, lag mein Freund auf seinem Bett, die Decke auf Höhe seiner Hüften und er hatte sich niedlich zusammen gerollt.
Seufzend nahm ich die Decke und zog sie ihm über die Schulter, drückte ihm anschließend einen Kuss auf die Wange und legte mich nachdenklich in mein Bett.
Wieso musste es so kompliziert zwischen Newt und mir sein?
Seit seiner Ankunft bei uns, hatten wir es keine zwei Tage geschafft, ohne uns zu streiten.
„Beziehungsprobleme?", kam es auf einmal von meiner linken Seite, auf welcher Jeff lag.
„Beziehungsprobleme.", seufzte ich und rückte anschließend mein Bett näher an seines, damit wir uns unterhalten konnten, ohne die Anderen zu stören.
„Was ist denn los, zwischen dir und Newt?
Auf der Lichtung war doch noch alles perfekt.", meinte Jeff seufzend und nahm mich kurz aufmunternd in den Arm.
„Ja.., auf der Lichtung..", murmelte ich, nachdem wir uns gelöst hatten.
„Es tut langsam einfach immer mehr weh.
Es fühlt sich so an, als würde uns jeder Streit ein Stückchen auseinander bringen.
Ich habe Angst, dass unsere Beziehung bloß auf der Lichtung gut gehen konnte.", flüsterte ich und erwischt mich dabei, wie mir die Tränen in die Augen stiegen und kurz davor waren, sich aus meinem Augenwinkeln zu lösen.
„Nicht weinen, Süße.
Dass eure Beziehung bloß auf der Lichtung funktioniert, ist reine Einbildung.
Newt und du, ihr seid Seelenverwandte.
Ihr seid füreinander da, seid aufeinander abgestimmt, immer und ihr liebt euch!
Was braucht man mehr für eine Beziehung?", fragte Jeff und schaute verträumt, beinahe verliebt, nach oben.
„Äh? Vertrauen, zum Beispiel?!", erwiderte ich seufzend.
„Anderes Thema.
Deinem Blick nach zu urteilen, vermute ich, dass du auch verliebt bist,", fragte ich dann grinsend, um nicht weiter über Newt und mich nachdenken zu müssen.
Ich merkte sofort, dass die Frage meinem besten Freund peinlich war, denn er blickte weg und begann unmittelbar zu grinsen.
„Sag mir wer es ist, Jeff!", bat ich grinsend, woraufhin der Jüngere bloß den Kopf schüttelte.
„Ist es Mary?"
Mary war das Mädchen, was uns zusammen mit meiner Schwester und Alec aufgesammelte hatte.
„Nein.", antwortete Jeff sicher.
„Anna? Teresa?", fragte ich hoffnungsvoll weiter, doch jedesmal schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf.
„Oh, ist es Sol?"
Wieder ein Kopfschütteln.
„Das waren jetzt alle Mädchen.
Das kann doch nicht sein?!", motzte ich neugierig.
„Vi, die Wahrheit ist..
Also.., ich Ähm.. ich hab's nicht so mit Mädchen.", stammelte Jeff kleinlaut und traute sich dabei nicht, mir in die Augen zu sehen, stattdessen drehte er seinen Kopf nach links, weg von mir.
Ich verstand natürlich sofort, was er meinte.
Jeff war schwul.
Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass ich wissen wollte, in wen mein bester Freund jetzt verliebt war.
„Aris? Minho? Thomas?", fragte ich also munter weiter, woraufhin Jeff mich verwirrt ansah.
„Du nimmst das einfach so hin?", fragte der Kleine erstaunt, während nun ich verwirrt dreinsah.
„Was ist jetzt daran so besonders?
Wieso sollte ich das nicht?", fragte ich kopfschüttelnd.
„Keine Ahnung..
Ich hatte Angst, dass du mich dann nicht mehr magst..", flüsterte Jeff beschämt und traurig und sah dann zu Boden.
„Jeff..", flüsterte ich daraufhin besorgt und strich ihm über die Schulter.
„Wenn du auf Jungs stehst, dann stehst du halt auch Jungs, wieso sollte ich dich dann nicht mehr mögen?
Du magst mich doch auch, obwohl ich als Mädchen auf Jungs stehe.", lächelte ich sanft, was auf den Jüngeren dann, glücklicherweise, abfärbte.
„Danke, Violet!", flüsterte Jeff emotional und richtete sich auf, um mich dann fest zu umarmen, was ich lächelnd erwiderte.
„Außer dir weiß es keiner..naja, Zart wusste es.
Danke nochmal.", ergänzte er, während wir uns wieder normal hinlegten und gemeinsam an die Glasdecke sahen.
„Nicht für sowas.
Du bist einer meiner besten Freunde, mehr noch, mein Bruder, ob schwul oder hetero, oder Bi, oder was auch immer es noch gibt.
Und ich finde, du solltest es unseren Freunden sagen.
Für Gefühle sollte man sich nicht schämen, niemals und ich weiß, dass Zart das genauso sehen würde."
Es tat so gut mit Jef zu reden.
Wir redete nicht nur über Newt, wir erinnerten uns an Zart, an seine komische, chaotische Art und nicht nur daran, dass wir ihn verloren hatten.
Und, obwohl ich unseren Freund unfassbar vermisste, musste ich durchgängig Lächeln, als ich an ihn dachte.
Ich war stolz auf Jeff, dass er es mir erzählt hat und dass er mir anschließend versprach, es auch den Anderen mitzuteilen und ich glaubte ganz fest daran, dass Jeff ebenfalls sehr stolz auf sich war.
Und mit diesem stolz, schlief er dann auch, ziemlich erschöpft,
ein.
Eigentlich war ich dann auch müde, doch als ich sah, wie sich Newt unruhig hin und her wälzte, konnte ich dies nicht ignorieren, so schob ich mein Bett wieder näher zu ihm hinüber und kniete mich anschließend vor seines.
„Schhhh..", flüsterte ich und strich dem Jungen, den ich liebte, sanft über die Wange.
Newt's Gesicht war voller Sorge und er zitterte auch ein wenig.
Er machte diese merkwürdigen Laute, als hätte er schmerzen und es tat mir richtig weh, dabei zu zusehen.
„Hey.. Newt..", flüsterte ich besorgt, woraufhin Newt endlich ruhiger wurde und ich mich, nach einigen Minuten, endlich schlafen legen konnte.Traum
„Du weißt, dass Newt voll auf dich abfährt, oder?", fragte meine Schwester lachend, als sie mit mir, beziehungsweise meinem dreizehnjährigen-Ich, und Teresa auf meinem Bett saß.
„Newt? Verliebt? In mich?", fragte ich lachend und schüttelte den Kopf.
„Das hätte doch was.
Seit wann stehst du auf ihn?
Seitdem ihr euch kennt?
Es wäre doch süß, wenn ihr endlich zusammen kommen könntet!", lächelte Teresa aufmunternd.
„Ja, ich weiß, dass ich schon ne Weile in Newt verliebt bin.
Musst du mich daran erinnern?", seufzte ich genervt.
„Ist das wahr?"
Erschrocken stand ich auf und erblickte den dreizehnjährigen Newt, der mich nun aufgeregt musterte.
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Violet 2 - The Scorch Trials
FanfictionNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...