- Perspektive: Violet -
„Ich liebe dich, Newt...", murmelte ich traurig und sah zu Boden.
„Ich liebe dich auch.", flüsterte Newt sanft.
„Aber...", setzte ich an, woraufhin Newt's Lächeln von seinen Lippen verschwand.
„Was du verlangst, ist zu viel.
Ich kann nicht ohne dich..
Ich kann nicht..., wenn du..
Verstehst du das denn nicht?", brachte ich unter bebender Stimme hervor.
„Stell es dir andersherum vor.
Stell dir vor, dir würde was passieren und du würdest... sterben..
Was würdest du für mich wollen?", fragte Newt daraufhin ernst und sah mir dabei fest in die Augen.
„Dass du weiter machst.. dass du dein Leben lebst und glücklich wirst..", gab ich kleinlaut zu und sah hinunter auf meine Füße.
„Na siehst du, Liebes..", seufzte Newt einfühlsam und drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Ich hab Angst..
Angst, dass ich das nicht einhalten kann und dich enttäusche.", gab ich zu, ehe wir beide langsam weiter liefen, da wir bereits einen sehr großen Abstand zu den anderen hatten.
„Du bist Violet Janson, meine bezaubernde, kluge und wunderschöne Freundin, die mich niemals enttäuschen würde.
Ich kenne dich, du würdest immer einen guten Weg finden.", versprach mir Newt lächelnd und nahm meine Hand.
„Hey und außerdem,", ergänzte mein Freund schnell.
„Das ist ja alles rein theoretisch.
Alles bloß eine 'Was wäre, wenn?'-Frage".
Nachdenklich nickte ich und versuche dann so gut es ging positiv zu denken.
„Winston ist jetzt am allerwichtigsten.", seufzte ich, nachdem wir wieder Anschluss an die Gruppe gefunden hatten.
Besorgt sahen Teresa und ich zu unserem kranken Freund hinüber, der immer noch von Minho und Bratpfanne getragen wurde und ab und zu immer wieder kränklich auf hustete.
„Er ist ein Kämpfer, er hält durch.", versicherte Thomas und spielte dabei unruhig mit seinen Fingern herum, ehe Teresa plötzlich seine Hand nahm und ihn damit etwas ruhiger stellte.
„Wie sieht's medizinisch aus?", fragte ich Jeff, der, neben Teresa, auch an meiner Seite lief.
„Ehrlich gesagt ziemlich schlecht.
Sein Puls ist schwach, seine Atmung flach und seine Wunden wachsen und verteilen sich über seinen ganzen Körper.
Außerdem hat er ab und zu diese merkwürdigen Zuckungen.", erzählte Jeff und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.
Seufzend schloss ich für einen Moment meine Augen und sah nach hinten zu Newt, der sich mit Aris unterhielt und nicht bemerkte, dass ich ihn ansah.Gegen Mittag, der heißesten Zeit des Tages, liefen wir einen großen Sandhügel, eine Düne, hinauf, weil Sol meinte, dass es definitiv der richtige Weg sei.
Also kämpften wir uns diese unfassbar gewaltige, hohe Düne hinauf.
Oben könnte man alles sehen.
Zerstörte Gebäude, Ruinen, alles war voller Sand.
„Da, da gehen wir hin.", meinte Thomas bestimmend und zeigte in die Ferne, wo man bloß leicht die Umrisse von irgendwelchen Gebirgen sehen konnte.
„Das ist noch ganz schön weit weg..", seufzte Jeff und ließ seinen schweren Rucksack neben ihn auf den Sand fallen.
„Und es ist ganz schön heiß.", ergänzte Bratpfanne und wischte sich den nassen Schweiß von der Stirn, woraufhin mir blitzartig eine Idee kam.
„Wir sind aber auch dumm.", seufzte ich und setzte meinen Rucksack ebenfalls ab.
„Es wäre viel intelligenter, wenn wir tagsüber schlafen und nachts weiterziehen."
Lachend ließen Thomas und Minho ihre Rucksäcke fallen.
„Das ist mal ein Vorschlag, der uns weiter bringt.", grinste Alec und zwinkerte mir zu, woraufhin ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
Relativ schnell, nach dem wir am anderen Ende des Hügels angekommen waren, fanden wir eine alte Unterführung, unter der wir schlafen konnten.
„Du?", fragte ich meine Schwester, die sich neben mich in den Sand gesetzt hatte.
„Ja?", antwortete sie und sah mich an.
„Damals auf der Lichtung, da habe ich geträumt.. von meiner Kindheit..
Aber.. du warst nicht da, da war diese andere, die unechte Sol..", erinnerte ich mich.
„Das kann ich erklären.", begann meine Schwester, doch ich unterbrach sie.
„Es war Wicked, oder?
Sie haben meine Erinnerungen manipuliert."
Sol nickte.
„Was, wenn ich mich erinnere, aber es nicht die Wahrheit ist.
Ich meine, woher soll ich das wissen.", seufzte ich traurig und blickte kurz zu Newt herüber, der entspannt neben mir eingeschlafen war.
„Mach dir darüber lieber nicht so viele Gedanken.
Ich meine, du kannst sowieso nichts daran ändern.
Tut mir leid, wenn das nicht das war, was du hören wolltest.", entschuldigte sich Sol schulterzuckend.
„Schlaf jetzt, Vi."
Es war zwar immer noch unglaublich heiß und hell, trotzdem war ich so geschafft, dass ich nur einige Minuten brauchte, bis ich eingeschlafen war.
Doch ich schlief nicht traumlos.
Traum
Ich stand in einer Art Raum, einem großen Raum, der umgeben war von lauter Lichtern.
Plötzlich tauchten Thomas, meine Schwester und Teresa auf.
„Was willst du?", fragte meine Schwester, meine echte Schwester, sauer, da Thomas die beiden Mädchen ziemlich unsanft hereingezogen hatte.
„Ich will euch was sagen, allen drei, aber dazu bleibt mir wohl nicht genug Zeit.", meinte er hektisch und sah in die Runde.
„Was ist denn?", fragte ich besorgt und sah mich dabei um.
„Ich kann euch nur sagen, dass ich es tun musste.", flüsterte Thomas außer Atem.
„Was..?", fragte Teresa daraufhin unsicher.
„Ich konnte einfach nicht mehr zulassen, dass sie sterben."
Traum Ende.
„Vi, steh auf!", weckte mich Newt sanft und drückte mir, nachdem ich müde meine Augen geöffnet hatte, einen Kuss auf die Stirn, ehe er seinen Rucksack nahm und aufstand.
Mittlerweile dämmerte es und es zog ein angenehmer Wind auf.
Ich fühlte mich besser als vorher, ausgeschlafener, doch trotzdem verwirrt durch den Traum.
Was war passiert?
Was hatte Thomas denn getan?
Misstrauisch beobachtete ich meinen besten Freund, während ich meine Taschenlampe aus dem alten, kakifarbenen Rucksack zog und mir diesen anschließend auf den Rücken schwang.
„Alles oke?", fragte mein Freund besorgt und nahm dabei meine Hand, ehe wir mit den anderen losliefen.
„Nur ein Traum...", murmelte ich.
„Du träumst wieder?
Was ist passiert?", fragte Newt neugierig, woraufhin ich ihm von allem erzählte, an was ich mich erinnerte aus dem Traum.
Nachdem ich meine Erzählung beendet hatte, sah mich Newt verwirrt an, mit dieser Falte auf der Stirn, die ihn noch attraktiver machte, als er sowieso schon war.
„Was hat Thomas denn gemacht?", fragte er und schaute kurz zu Thomas hinüber, der einige Meter vor uns lief.
„Das weiß ich nicht.", antwortete ich ehrlich und seufzte anschließend frustriert.
„Wir finden's bestimmt raus.
Mach' dir keine Sorgen.", versicherte ich, nachdem Newt nichts mehr gesagt hatte.
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Violet 2 - The Scorch Trials
FanfictionNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...