Violet
Erschöpft ließ sich Newt neben mir aufs Bett fallen und zog meinen nackten Körper an seinen.
Nachdem wir uns vertragen hatten, hatten uns die anderen etwas Zeit im Schlafraum verschafft.
„Wir sollten uns öfter streiten.", lachte Newt und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Wieso das?", fragte ich grinsend.
„Weil unsere Versöhnung immer so endet."
Lachend nickte ich ihn bestätigend zu.
„Wir müssen uns dafür aber nicht streiten.
Ich hasse es mit dir zu streiten.", seufzte ich und drehte mich auf den Bauch, um meinem Freund ins Gesicht sehen zu können.
„Ich hasse es auch, Liebes.", meinte Newt, strich über meine Wange und sah mich dabei sanftmütig an.
„Stell dir vor, wir bleiben hier jetzt für immer. Was würdest du dann tun? Wie stellst du dir unsere Zukunft vor?", fragte ich interessiert und legte meinen Kopf so auf Newt's Brust, dass ich ihm noch ins Gesicht sehen konnte.
Mein Freund sah überlegend in die Luft und antwortete erst nach einiger Zeit.
„Ich würde dich irgendwann fragen, ob du mich heiraten willst, Kinder wären irgendwann sicherlich auch toll.
Ich weiß es nicht genau, wir müssen sehen, was alles noch passiert.", meinte Newt schulterzuckend und schmunzelte danach auf mich hinunter.
„Ich will dich auf jeden Fall irgendwann heiraten, auch wenn wir uns noch tausend Mal streiten werden.", lächelte ich und küsste meinen Jungen dann sanft, was dieser grinsend erwiderte.
„Lass uns mal langsam anziehen, sonst platzt hier noch wer rein und sieht mein Mädchen nackt.", lachte Newt und setzte sich langsam auf, was ich ihm dann nachtat und die Erste war, die aufstand.
„Dein Mädchen also?", fragte ich frech provokant, woraufhin ich sofort einen empörten Klaps auf den Hintern erhielt.
„Ja, mein Mädchen.", meinte Newt besitzergreifend und zog sich, gemeinsam mit mir, an.
Lachend verließen wir den Raum wieder und im Essraum mussten wir uns dann zuerst die belustigten Blicke und perverse Nebenkommentare von unseren Freunden geben.
„Großvater fehlt.", bemerkte Sol und sah sich nach unserem Großvater um, der tatsächlich nicht am Tisch saß.
„Ich geh ihn holen.", seufzte ich und stand anschließend auf, um wieder hoch zu laufen, in das Zimmer meines Großvaters.
Schon von einigen Metern Entfernung, konnte ich seine laute Stimme vernehmen.
Er schien sich mit jemandem zu unterhalten und da ich nicht unhöflich sein und stören wollte, wartete ich vor der Tür, bis die beiden fertig waren.
„Ihr müsst die Kinder so früh wie möglich abholen, bevor sie abhauen.", meinte mein Großvater, woraufhin ich deutlicher zuhörte und mein Gesicht verwirrt verzog.
Zum einen war ich verwirrt, weil er perfekt deutsch sprach, anders als vorher und zum anderen, weil ich absolut nicht wusste, welche Kinder er wohl meinen würde.
„Wie lange kannst du die Kids aufhalten?
Wir kommen so schnell wie möglich, doch wir haben nicht genug Flugschiffe zur Verfügung, höchstens in ein bis zwei Tagen."
Das war die andere stimme und je länger ich zuhörte, desto bewusster wurde mir, dass ich diese Stimme leider zu gut kannte.
Das war mein Vater.
„Sollte gehen, die Kinder ahnen nichts, den geht es gut hier.", sagte Marco nun sicher.
„Ja, aber du musst dich vorsehen und darfst sie nicht unterschätzen.
Die sind paranoider und schwerer zu täuschen, als du denkst, vor allem meine Töchter.", meinte mein Vater ernst und nun wurde mir alles klar.
Erschrocken trat ich ins Zimmer meines Großvaters, was ich im Nachhinein mehr als bereite und für eine absolut dumme und unüberlegte Idee hielt.
„Was hast du getan?!", rief ich erschrocken, woraufhin mein Großvater das schwarze Gerät, mit welchem er mit meinem Vater kommuniziert hatte, erschrocken fallen ließ.
„Mann, ich hatte gewusst, dass das passieren würde.", seufzte Marco.
„Du musst uns verstehen, Violet.
Wir versuchen die Welt zu retten!
Die Menschheit zu retten!", rief er und ging einige Schritte auf mich zu, woraufhin ich sofort zurück ging und sich einige Tränen in meinen Augen bildeten.
„Du.. du gehörst zu Wicked?!
Ich dachte, du wärst auf unserer Seite!
Die werden uns töten, deine Enkelkinder töten!
Wie konntest du und nur so hintergehen?!", schrie ich völlig enttäuscht und außer Fassung.
„Das mag sein und das tut mir auch weh, aber ich will leben und ich will, dass die Menschheit überlebt.", meinte Marco kühl und pfiff einen seiner Leute heran, der mich sofort unsanft an den Handgelenken packte und gegen die Wand drückte.
„Du bist grausam!", brüllte ich und versuchte alles, um meine Tränen zurück zu halten, da ich wirklich nicht vor diesem Mistkerl weinen wollte, doch es ging nicht, meine Enttäuschung war zu groß.
„Und ihr seid egoistisch.", meinte mein Großvater, der nun hinter mir stand.
„Egoistisch?! Weil wir unsere Leben und die unserer Freunde retten wollen?!
Damit werdet ihr niemals durchkommen.", zischte ich und meine Trauer verwandelte sich blitzartig, von einer Sekunde auf die nächste, in schreckliche Wut und großen Hass.
„Und was wollt ihr dagegen tun?
Violet ihr seid Kinder, keine Superhelden und ich habe dreißig starke Männer an der Seite und dein Vater noch mehr, die schwer bewaffnet sind.
Versuch dich mit deinem Schicksal abzufinden, dann tun sie euch, bis zum Eintreffen deines Vater, wenigstens nicht weh.", schlug Marco vor und legte dabei seine Hand sanft auf meine Schulter, die ich sofort angeekelt wegschlug und ihn bissig ansah.
„Wir haben zu hart gekämpft, um jetzt einfach so aufzugeben.", knurrte ich sauer, woraufhin der Mann, der mich gegen die Wand hielt, über die Schulter warf und von meinem Großvater wegtrug.
Ich würde in einen hohen, runden Raum getragen, in dessen Mitte ein riesiges Loch war, durch das man auf jedes Stockwerk hinunter sehen konnte.
Unsanft ließ der Typ mich fallen und nahm ein Seil zur Hand, um dieses, beinahe sogar zu fest, um meine Fußgelenke zu wickeln und fest zuzuknoten.
„Moment mal.", meinte ich erschrocken, als mir klar wurde, was er vorhatte.
Doch da war es schon zu spät, der Mann betätigte einen Hebel, der sich auf der rechten Seite befand und wie durch Zauberhand, wurde ich von dem Seil nach oben gezogen, sodass ich kopfüber über der Schlucht hing.
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Violet 2 - The Scorch Trials
أدب الهواةNachdem die Freunde es aus dem Labyrinth geschafft hatten, wurden sie von einer Gruppe von "Rettern" an einen anderen Ort gebracht. Nun war es zu Ende, alles. Die Lichtung, das Grauen, die Toten. Jetzt war die Zeit gekommen richtig zu trauern, das d...