II. - Beschütze dein Leben, denn davon hast du nur Eins!

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Jemand donnerte gegen die Tür.
Sie zuckte aus ihrem Schlaf hoch. War sie immer noch in diesem furchtbaren Traum? „Öffnen Sie die Tür!" schrie ein Mann von außen. Naja, es passte ziemlich gut in ihren Traum hinein.
Sie eilte zur Tür und öffnete sie vorsichtig, mit der Kette vor der Tür. „Wer ist da?" Die Brünette spähte aus dem Türschlitz und erblickte fünf uniformierte Männer des Königs. Sie hatte das Geld für diesen Monat doch bereits gezahlt, dachte sie sich. Einer der Männer schob einen kleinen Jungen vor sich. Sofort stieß sie die Tür zu, schob die Kette zur Seite und rieß die Tür weit auf. „Grey!" sie ging einen Schritt raus in den Regen und ließ sich auf die Knie fallen. Der Mann ließ die Schulter des Jungen frei, dieser ließ sich direkt in die Arme seiner Mutter fallen.
Sie streichte die nassen Haare aus seinem Gesicht um ihn zu betrachten. Sie suchte nach Verletzungen, aber es schien ihm soweit gut zu gehen. Langsam richtete sie sich auf. „Ich danke Ihnen, das Sie mir meinen Sohn wieder gebracht haben." Shay neigte demütig den Kopf. Sie hoffte das die Männer gehen würden. Aber natürlich würde dies nicht einfach so passieren.
„Nun, Miss. Wie Sie sicher wissen, ist schon längst Sperrstunde. Wir haben Ihnen freundlicherweise Ihren Sohn zurück gebracht. Aber Sie können sich ja denken, dass das nicht aus reiner Herzensgüte passierte. Also, die Strafsumme auf eine Missachtung der Gesetze des Königs, belaufen sich auf 75.000 Berry."
Shay weitete die Augen. „Ich bitte Sie.. soviel Geld habe ich nicht hier."
„Dann werden wir dem Jungen im Schloss ein Bett zur Verfügung stellen." Ein Bett. Natürlich, so kann man ein Verlies auch beschreiben.
Einer der Männer wollte bereits die Hand an Grey legen, als Shay den grauäugigen Jungen schnell hinter sich schob. „Schon gut, ich schaue nochmal im Haus nach dem Geld, warten Sie hier. Grey, geh hoch in dein Zimmer." „Miss, ich glaube der Junge bleibt solange besser..." Shay schaute den jungen Soldat wütend an. Dieser konnte seinen Satz nicht mehr beenden. „Ich sagte, dass ich nach dem Geld sehen werde." zischte die Brünette.
Sie lief ins Haus und knallte die Tür zu. Ein Soldat wollte erneut an die Tür klopfen, doch ein höher gestellter, streckte seinen Arm aus, um ihm zu singanlisieren zu warten. Er hatte in den Augen der Frau erkannt, dass sie sich nicht davor drücken würde. Sie würde für ihr Kind vermutlich alles tun. Vielleicht auch kämpfen. Auch wenn der Soldat wusste, dass sie keine grosse Chancen hatte. Vermutlich würde sie nach fünf Minuten schon halb verblutend auf dem nassen Boden liegen. Die Vorstellung trieb dem muskulären und grössten der Soldaten ein finsteres Grinsen ins Gesicht. Gerade als er weiter über die Vorstellung nachdenken wollte, öffnete die Brünette erneut energisch die Tür.
„Hier. 75.000 Berry. Gute Nacht." gerade wollte Shay die Tür zu schlagen, doch ein großer Stiefel verhinderte dies. Sie blickte zornig auf den Schuh. Langsam öffnete sie wiederwillig die Tür ein kleines Stück. „Was ist denn noch?" sagte sie mit zusammen gebissenen Zähnen.
„Sind sie hier ganz allein, Miss?" sagte einer der Soldaten. „Hier lebe ich mit meinem Sohn, aber wenn sie in den Steuerunterlagen nachsehen, müssten sie mich das nicht fragen."
„Sie haben nicht sehr viel Respekt, dafür das wir Ihnen Ihren Sohn gesund wieder gebracht haben, Miss." Ein anderer fügte hinzu: „und als Frau, so ganz allein, auch noch am Stadtrand, sollte vorsichtiger sein." „Ich habe meinen Dank bereits ausgedrückt. Ich bitte Sie nun Ihren Schuh aus meiner Türschwelle zu nehmen, damit ich mich um mein Sohn kümmern und ich zu Bett gehen kann. Auch Sie haben sicher besseres zu tun, als hier zu verweilen, wenn Sie doch bereits die Strafsumme kassiert haben."
„Männer, wir gehen. Eine gute und vorallem ruhige Nacht, Miss. Wir werden uns sicher wieder sehen." sagte der höher gestellte Soldat. Er machte kehrt und gab somit den anderen auch das Zeichen kehrt zu machen.
Schnell schloß Shay die Tür, verriegelte sie und lehnte den Kopf dagegen. Ihr Herz pochte wild in ihrer Brust und sie musste sich zur Ruhe zwingen. „Mum?" am oberen Treppensatz stand der kleine Junge mit nassen schwarzen Haaren. Sie eilte zu ihm. „Komm mein Schatz." An ihrer Stimme erkannte der Junge , das sie wütend war. Er wusste das sie sich sicher grosse Sorgen gemacht hatte. „Mum es tut mir Leid." sie hatte sein Handgelenk umschlungen und ihn mit ins Badezimmer geführt. Sie sagte nichts. Der kleine Junge starrte auf den Boden. „Mum, ich habe mein Uboot verlor..." „Grey, verdammt! Was hast du dir dabei gedacht? Was fällt dir ein zum wiederholten Male von Mrs. Zhou wegzulaufen?! Du weißt doch das ich heute länger im Krankenhaus arbeiten musste! Du weißt doch das wir das Geld brauchen! Ich kann dich hier nicht alleine lassen Grey. Du bist hier alleine nicht sicher! Was wäre gewesen wenn du anderen Männer in die Arme gerannt wärst? Kannst du dir vorstellen.." Shay hörte auf ihren Zorn an dem Jungen auszulassen, als sie bemerkte, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Sie warf ihm das Handtuch, dass sie während ihres Vortrages aus einem Schrank geholt hatte, über den Kopf und rubbelte ihn sachte trocken. „Grey.. Mein Schatz, mach sowas nie wieder." sagte sie liebevoll, während sie ihn versuchte aufzuwärmen. „Du bist alles was ich habe. Hörst du? Du bist mein Leben. Ich liebe dich so sehr."
Unter Tränen nickte der Junge energisch.
Sie nahm ihn in ihre Arme und tröstete den siebenjährigen.

Zurück auf der Death:

Ein Seekönig Käptn?!" rief Penguin.
„Versammel die Mannschaft. Wir tauchen auf! Macht euch bereit." gab Law als Anweisung.
„A-Aye Käptn!" Penguin stürmte aus der Kommadozentrale und begann sofort die anderen zusammen zu rufen. Law erhaschte eine Bewegung auf dem Monitor, keine Sekunde später bebte das Uboot. Bepo klammerte sich am Steuergriff fest, während Law versuchte sein Gleichgewicht zu halten. Lose Dinge, rollten im Raum umher. „Ach, diese verdammte Vieh!" murmelte der grauäugige Pirat. „Wir sind bei 750 Meter Käptn."
Ein tiefes Grollen erfüllte den Raum. „Es klingt wie ein Elefant. Tschuldigung." warf Bepo in den Raum. Law hob eine Braue: „Ja, allerdings eine etwas größere, ältere Art. Ich vermute ein Mammut." „Ein Mammut Käptn?!"  Bepo schaute mit weit offenen Augen seinen Käptn an. Erneut wurde das Uboot gerammt.
Law biss die Zähne zusammen und stütze sich auf seinem Schwert ab. „Wir müssen uns beeilen!" „250 Meter, Käptn!"

Mit einem Ruck durchbrach die Death die Wasseroberfläche, dicht gefolgt von einem wütenden Seekönig. Das Unwetter hatte sich nicht gelegt. Die Wellen hatten immernoch eine beachtliche Größe, und Blitze zuckten über den Himmel die von ohrenbetäubendem Donner begleitet wurden. Die Heartpiraten stürmten an Deck. Der Mammut-Seekönig ragte aus dem Wasser und kam rasant auf das Uboot zu. Law hatte gerade die Tür aufgestoßen, als das Ungeheuer seinen Meterlangen Rüsel hob um die Death zu zertrümern.
Flink war der Piratenkapitän auf die Reling gesprungen, beschwor einen rießiegen ,Raum' und rief ,Tact'. Der Mammut-Seekönig wurde um 180 Grad gedreht und aus dem Wasser in die Luft gehoben.
Wenig später fiel das Tier wieder zurück ins Meer.
„Ehm.. Käptn. Ich glaube du hast da was nicht bedacht." sagte Clione, und zeigte mit eingezogenem Genick auf die Monsterwelle die sich nun auf den Weg zu den Piraten machte.
„Doch.. allerdings. FESTHALTEN MÄNNER!" Clione stürzte auf Law, seinen Käptn umklammernd hielt er sich an der Reling fest, als die rießen Welle über der Death zusammen brach. Die gesammte Crew hatte sich an der Reling festgeklammert. Mehrere Sekunden vergingen, dann endlich, bekam die Crew wieder Luft. Allgemeines Husten und Luftringen war auf dem Uboot zu vernehmen, der Käptn selbst war durch das Wasser zusätzlich geschwächt. „Verdammt, es ist noch nicht vorbei. Die Welle hat uns einen Abstand verschafft, aber das Vieh wird erneut angreifen." kam es angestrengt über Laws Lippen. „Macht das Deckgeschütz bereit!" kam von Shachi. Bepo kam zu Clione und übernahm die Stütze für seinen Käptn. Clione ging ebenfall in Kampfposition. Sie mussten den Seekönig irgendwie loswerden.
Ein Kanonenschuss ertönte und verfehlte nur knapp, den sich wieder nähernden Seekönig.
Wenig später der zweite Schuss. Einer der langen Stoßzähne des Tieres, wurde getroffen und angeknackst. Der Mammut-Seekönig unterbrach die Verfolgung und heulte laut auf. „Kanone erneut laden!" kam es von Clione.
Law konnte wieder einigermaßen aus eigener Kraft stehen, und machte sich für einen Angriff bereit.
Eine Kanone wurde abgefeuert und traf das Tier in seiner rechten Flanke.
Blut trat aus und ließ das Tier langsamer werden.
Für heute hatte der Seekönig wahrscheinlich genug. Er tauchte mit einem letzten Gebrüll ab und ließ die Heartpiraten von dannen ziehen.

Ein Jubeln brach unter den Piraten aus, auch der Himmel wurde langsam wieder ruhiger und das Meer friedvoller.
Erschöpft machte Law sich auf den Weg in seine Kajüte. „Bepo, Kurs halten. Berichte wenn es Komplikationen gibt. Ich werde mich für einen Moment ausruhen." „Aye, Käptn! Tschuldigung."

In wenigen Tagen, wird dem Käptn der Heartpiraten bewusst, in welchem Gebiet er sich erneut befand.

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