Hier saßen sie nun, in Handschellen, kniend vor dem riesigen Kerl, der Kaito genannt wurde. Shay begutachtete sich kurz und stellte fest, dass ihr kein Haar gekrümmt wurde. Sie hatte keine Kopfschmerzen, die daraufhindeuteten, dass ihr eine übergebraten wurde, damit sie vielleicht bewusstlos gewesen war und sie deshalb die Gefangennahme nicht registriert hatte. Aber auch der Rest ihres Körpers, meldete keine Schmerzen. So als wären ihr ganz normal die Handschellen angelegt worden ohne jegliche Gegenwehr. Sie schaute vorsichtig nach links zu Penguin der mit bösen Blick auf den Boden starrte. Er war sichtlich verärgert, dass er schon wieder gefangen genommen wurde. Rechts von ihr kniete Clione, ebenfalls auffällig 'nicht beschadet'. Er wurde also ebenfalls, ohne Gegenwehr, gefangen genommen. Was aber nicht in dieses Reihenbild passte war Law, der mit vor Anstrengung, Schweißperlen auf der Stirn hatte. Er schien damit zu kämpfen, aufrecht in dieser knienden Position, sitzen zu bleiben.
War er der einzige, der sich gewehrt hatte? Wobei sie sich natürlich auch gewehrt hätte, wenn sie etwas mitbekommen hätte. Was war mit ihm? Shay schaute ihn besorgt an, als der goldene Soldat begann zu reden.„Soso. Dann haben wir nun fast alle der Bande, die angekündigt wurden. Der König hatte es eigentlich nicht recht geglaubt, aber diese junge Frau hatte das ganze mit einer Verachtung in der Stimme gesagt, dass ich mich dazu entschieden hatte, ihr zu 'glauben'. Ich wollte sehen, ob sie die Wahrheit sprach. Und siehe da: Hier sitzen die Verbrecher in Handschellen vor mir." er lachte gehässig.„Allerdings erwähnte sie zwölf Personen. Ihr zusammen seid nur acht. Wir werden sehen wann die anderen vier zu uns stoßen, wenn sie nicht von anderen Wachen geschnappt worden sind."
Kaito war vor ihnen hin und her gelaufen und hatte allen in die Gesichter geschaut. Mit einem besonders gefälligem Blick, hatte er Law angesehen. Er blieb vor dem Piratenkapitän stehen, ging in die Hocke und schaute Law in die Augen.„Trafalgar Law. Ich habe ein paar Dinge über dich in der Zeitung gelesen. Ich frage mich, was das Ganze für dich bedeutet. Was schert dich diese Insel? Warum willst du diese Kinder befreien? Haben die Zeitungen etwa immer das kleine Detail vergessen zu erwähnen, was für ein großes Herz du besitzt?" er machte eine kurze Pause, als erwartete er eine Antwort. „Nein. Das ist es nicht." antwortete sich Kaito selbst. Er richtete sich wieder auf, blieb aber weiterhin vor dem grauäugigen stehen. „Diese Frau, die euch verraten hat, sie schien vor allem eine Abneigung gegen dich zu hegen. Ich wette, sie würde diesen Anblick hier genießen. Der große Law, kraftlos in Kairoseki-Handschellen."
Shay runzelte die Stirn. Kairoseki? Seestein? Das hatte Law ihr gegenüber erwähnt. Ging es Law deshalb so 'schlecht'?
„Der König wird nach seinem Ball hier her kommen. Solange, müssen wir uns nun gedulden. Ihr müsst wissen, dass der König, gerne auf sich warten lässt." Katio war wieder ein paar Schritte gelaufen und stand nun vor der Brünetten.
„Du musst mich ja aus tiefstem Herzen hassen, nicht wahr?" der goldene Soldat sah belustigt zu Shay hinunter. Sie spannte die Kiefermuskeln an, und verkniff sich ein bissigen Kommentar.
„Ohja, das tust du, ich sehs in deinem Blick. Was mich daran erinnert.." Kaito hob interessiert eine Braue. „Sag mir..." er machte wieder eine Pause. Erwartete er ihren Namen? Shay sagte keinen Ton, schaute ihn nur vernichtend an.
„.. was hast du 'gefühlt' als wir euch umzingelt hatten und du anschließend die Handschellen anhattest?" Shay schaute ihm fest in die Augen. Worauf wollte er hinaus? Sie erinnerte sich an das Gelächter aus der Ferne, dieser Hauch auf ihrer Haut, der ihr eine Gänsehaut beschert hatte. War das real gewesen? Allerdings war sie in einer Art Vorstufe ihrer Teufelskraft gewesen, ihre Sinne waren auf das Maximum geschärft. Sie wusste, dass sie ihm das besser nicht erzählen durfte.Kaito leckte sich über die Lippe, als er akzeptieren musste, von ihr keine Antwort zu bekommen. „Du bist clever. Allerdings nicht clever genug. Deine Augen verraten zu viel. Du bist dir scheinbar nicht sicher, was du gespürt hast, nicht wahr? Aber du musst sehr ‚sensibel' dafür sein. Als ich mich dir genähert hatte, war es mir, als hättest du mich 'bemerkt'. Keiner zuvor hatte Reaktionen gezeigt. Nicht einmal der Kerl neben dir und ihn habe ich zweimal geschnappt." er nickte in Penguins Richtung neben Shay. „Nein, keiner außer Dir." er sagte das Dir so intensiv, dass es Shay eine Gänsehaut bereitete.
„Ich frage mich, ob du alles 'anders' fühlst, als andere Menschen." ein gefährliches Grinsen breitete sich auf Kaitos Gesicht aus.„Lasst..sie in Ruhe..!" sagte Law plötzlich angestrengt. Der Kopf des Soldaten drehte sich blitzartig in Laws Richtung. „Ach..Sie ist der Grund weshalb du hier bist? Na, wenn das so ist, wird das Ganze hier vielleicht ja doch noch spaßig." wieder war sein Blick bei der Brünetten. Er war ihren Körper hinunter gewandert, verweilte an gewissen Stellen einen Moment länger, ehe er ihr wieder mit schiefen Kopf in die Augen sah. Er hatte ein kleines goldenes Messer aus seiner Rüstung gezogen und spielte damit. „Wie schon gesagt, interessiere ich mich sehr dafür, wie viel intensiver du spürst." jetzt klang er gefährlich. Shays Puls, hatte sich bei dem Anblick des Messers leicht beschleunigt. Sie schaute dem Soldaten jedoch weiterhin unverfroren in die Augen. Sie würde nicht zulassen, das er in ihr Angst entdeckte.
Kaito leckte sich ein weiteres Mal über die Lippen und führte ihr das Messer entgegen, als aus dem Hintergrund ein 'Es reicht' erklang.Shay hatte die Luft angehalten und ließ sie nun Tonlos entweichen.
Kaito hatte nur über die Schulter nach hinten gesehen, verweilte aber immer noch vor der Brünetten.
Kei war auf die Beine gekommen. Zwei Soldaten hielten ihn fest, doch zwangen ihn nicht zu Boden.
„Kaito, du kennst die Abmachung. Sie ist Teil der Abmachung!"
Totenstille.
Shay stand der Mund offen, als sie über diese Worte nachdachte, Law zischte und schüttelte angewidert den Kopf. Scheinbar schaltete er schneller als die Brünette.
Shay hatte ein paar Mal geblinzelt, ehe sie sprach. „Was zum Teufel meinst du damit?!" fragte Shay mit lauter Stimme. Kei schaute nicht zu ihr, sein Blick blieb stur bei Kaito.
„Kei!" sie verlangte mit ihrer zornigen Stimme, dass er sie ansah, was er dann auch tatsächlich tat. „Was meinst du mit Abmachung?!"
Kei zögerte. Er runzelte kurz die Stirn, dann hob er sein Kinn und sah ihr fest in die Augen.„Ich habe dem König weitere Details des Plans zukommen lassen."
„Du hast was?!" schrie Shay. Doch nicht nur sie sah Kei nun schockiert und sauer an, sondern auch die anwesenden Heratpiraten. Nur die Wiederstandskämpfer, schienen nicht sonderlich überrascht. „Shay, wir bekommen Grey und meine kleine Schwester und dürfen gehen. Dafür bekommen sie einen starken Piraten mit einer besonderen Kraft, die dem König dienen kann." Shay sah ihn fassungslos an. Es kam ihr vielleicht kurz der Gedanke, hier mit Grey gehen zu dürfen, doch würde sie nie die Heratpiraten verraten und zurück lassen. „Ich kann es nicht glauben, dass du wirklich dachtest, ich würde unter diesen Umständen, mit dir mitgehen." sagte sie mit soviel Hass in der Stimme, dass Kei etwas zurück wich.
„Du opferst deinen Sohn und die Chance hier zu entkommen nur wegen ihm?! Er ist ein Pirat, Shay! Er wird dich immer in Gefahr bringen! Er wird dich auch nicht so lieben, wie ich es tue und du weißt das er dich wieder verlassen würde, das hast du mir selbst gesagt! Er ist nicht gut für dich!"Shay starrte ihn einfach nur an. Wie konnte er so etwas nur sagen?! Sie hatte sich total in ihm geirrt. Sie dachte an Grey. Opferte sie ihn wirklich gerade? Hatten sie noch irgendeine Chance ihn zu retten? Was wäre, wenn sie sich befreien ließe, um dann hinterhältig zurück zuschlagen? Nein, sie würde vermutlich vier Soldaten bekämpfen können, ehe dieser goldene Riese sie wieder in Handschellen legte. Aber sie konnte die Hartpiraten nicht verraten. Alles in ihr, wehrte sich gegen diesen Gedanken. Ihr wurde schon beinahe schlecht, wenn sie daran dachte, wie die Heartpiraten sie ansehen würden, wenn sie in diesen widerlichen Deal einwilligen würde.
Sie senkte den Kopf, starrte zu Boden und blendete alles aus.„Auch wenn er Pirat ist, ist er tausendmal besser, als du es je sein wirst." Es blieb still. Shays Herz pochte wild. Sie hatte gerade ihr Gefühle zugegeben. Jeder wusste oder ahnte nun, dass sie Law liebte.Kaito, der vor ihr in der Hocke, alles ruhig mit angehört hatte, lachte nun laut schallend und klatschte in die Hände. „Tja, ich glaube du hast dich ziemlich in ihr getäuscht, wenn du dachtest das sie dich liebt. Ich wette du hast dir das anders vorgestellt." sagte er lachend. „Nun ja.. ich glaube der Deal hätte eh nicht ganz funktioniert. Der König braucht die Kinder, jedes einzelne. Aber er braucht euch nicht, nur diesen Pirat mit der Teufelsfrucht. Ich denke er ist mir nicht böse, wenn ich die nervigen Wiederstandskämpfer beseitigt habe." sagte er gelangweilt, gab ein winziges Handzeichen und Kenshi und Yoshio wurden die Kehlen aufgeschlitzt. Shay weitete vor Schreck die Augen, weil es so gnadenlos schnell ging. Kei gab einen empörten Schrei von sich, wehrte sich mit Händen und Füßen, als ihm anschließend ein Schwert von hinten durch die Brust gerammt wurde. Kei erstarrte in seiner Bewegung, sah mit verzerrtem Gesicht auf das Schwert dann zu Shay. Sie schaute ihm ruhig in die Augen und ließ kein Mitleid in ihrem Blick zu. So schwer sie diesen Anblick gerade empfand, er hatte es verdient...
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Was Leben bedeutet
Fiksi PenggemarDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...