LX. Ein neues Leben

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Law berührte sanft Shays Wange, strich ihr leicht über die Schläfe und verlor sich in ihren unendlich blauen Augen. „Ich kann nicht glauben, was du mit mir anstellst." flüsterte er ihr zu. „Was denn?" fragte sie ebenfalls leise und neugierig. Law spielte mit einer Strähne der Brünetten und kräuselte die Lippen, bevor er antwortete. „Naja. Ich hätte wohlmöglich nie geglaubt mich ‚festzulegen' . Ich habe nie darüber nachgedacht, eine Frau, dauerhaft mit an Bord zu nehmen. Und ich hätte nie erwartet, dass ich mich so.. erfüllt fühle, jetzt wo ich weiß, dass ich eine Familie habe." gab er ganz ehrlich zu. Shay war berührt, dass er so von seinen Gefühlen sprach, denn das tat er definitiv nicht oft. „Shay, ich kann dich nicht mehr gehen lassen. Dieses Mal, bin ich eindeutig zu egoistisch. Ich will dich haben und ertrage den Gedanken nicht, wie du eventuell mit einem anderen Mann, hier dein Leben geführt hättest. Ich habe versucht mich zurück zu halten, damit es das beste für dich ist, aber.." grinste er sie mit dunklen Augen an, „..du hast den Wunsch geäußert, dass ich nicht versuchen soll, das beste für dich zu wollen. Und jetzt.. gehörst du mir." raunte er die letzten drei Worte dicht an ihr Ohr. Shay überkam eine Gänsehaut. Sie biss sich automatisch auf die Lippe und sah von unten durch ihre Wimpern zu ihm hoch. Sie kam ihm ganz nah, legte die Hände auf seine Brust, fuhr mit der rechten langsam nach oben und legte sie in seinen Nacken. Sie spielte erst mit seinen Haaren, dann zog sie seinen Kopf leicht nach unten, damit auch sie ihm etwas ins Ohr raunen konnte.
„Ich habe unterbewusst, nie jemand anderem gehört." sagte sie mit verführerischer Stimme. Er legte seine Hände an ihre Hüfte und zog sie einige Schritte mit sich. Sie gab einen überrachenden Ton von sich und konzentrierte sich, nicht über seine oder ihre eigenen Füße zu stolpern. Er drehte sich geschickt mit ihr um und Shay fand sich mit dem Rücken an einer Hauswand wieder. Die Musik drang leise zu den beiden rüber. Der grauäugige, hatte Shay um eine Ecke gezogen. Er musste sich nur ein wenig hinüber beugen und er konnte zum Stadfest sehen. Shay's Herz hatte sich beschleunigt. Irgendwie reizte es sie sehr, mit ihm in einer dunklen Ecke zu stehen. „Was hast du vor?" fragte Shay automatisch etwas nervös, obwohl sie die Antwort vermutlich kannte.
„Ich wollte dir die Vorzüge zeigen, wie es ist, mit einem Pirat zusammen zu sein." Laws Augen, die in der Dunkelheit gefährlich aussahen, fesselten Shay allein mit ihrem eindringlichen Blick.
Shay wollte sich bewegen, doch Law schnappte blitzschnell nach ihren Handgelenken. Er fasste sie zusammen und drückte sie anschließend, über ihrem Kopf an die Hauswand. Shay versuchte sich daran zu erinnern, wann Law je so fordernd gewesen war. Shay wehrte sich nicht, war jedoch bei dem Gedanken, dass sie jemand eventuell, bei nicht jugendfreien Dingen erwischen könnte, nervös.
Der Alkohol, schien Law lustgieriger zu machen. Dann hatte sie plötzlich ein Bild, von einer ihrer ersten Begegnungen im Kopf:
Law in der Bar, mit zwei Weibern auf dem Schoß, mit viel Alkohl. Damals hatte er die Bar mit beiden im Schlepptau verlassen.

Law küsste Shay während des Gedankengangs am Hals abwärts. Sie roch den Rum, den er getrunken hatte. „Law? Warte.. wir können doch nicht..."
Law kam mit seinem Mund nach oben und verschloss mit seinen Lippen ihre.
„Das wird keiner merken. Und die Gefahr macht es noch reizvoller." sagte er betörend.
„Der Alkohol, verändert dein sexuelles Verlangen." witzelte Shay unter seinem Mund.
Jetzt stoppte Law mit seinen Küssen und sah sie irritiert an.
„Schau nicht so. Diesen ‚BadBoy' bin ich nicht gewohnt."
Law nahm die Hände von Shay und trat einen Schritt zurück, als hätte sie ihn geschlagen.
„Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht zu irgendetwas überreden." Law wirkte verlegen.
Shay war erneut überrascht. Solch seltsame Stimmungsschwankungen waren ihr ebenfalls nicht bekannt gewesen. Sie schürzte die Lippen, beugte sich kurz zur Seite, damit sie um die Ecke der Hauswand sehen konnte, um sich zu vergerwissern, das Grey sie nicht suchte.
Doch offensichtlich, waren alle so sehr mit essen, lachen und tanzen beschäfftigt, sodass niemand die beiden für vielleicht 15 weitere Minuten vermissen würde. Sie beugte sich zurück, lehnte gegen die Hauswand und beobachtete Law. Er hatte die Brauen angestrengt zusammen gezogen und überdachte gerade scheinbar sein aufdringliches Verhalten. Shay griff nach seinem Shirt und zog ihn wieder an sich heran. Erst war Law zu überrascht, dass er Shay hätte zurück küssen können. Doch dann wurde das Feuer, welches durch den Alkohl noch heftiger brannte als sonst, vollständig entfacht.

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