Heute morgen war es mal wieder ein grauer, verregneter Tag. Der Sommer war wohl der schlechteste seit 100 Jahren.
Die Brünette machte sich gerade nach vier Stunden Schlaf, auf dem Weg zum Krankenhaus. Ein viertel des Gebäudes war nicht mehr zu nutzen. Aber dadurch, dass es weniger Bürger gab, fiel das nicht so sehr auf.
Shay war keine Ärztin aber sie war trotzdem im OP dabei. Sie war OP-Schwester und assistierte dem Chirurg. Heute stand eine reiche Frau mit Gallenbeschwerden auf dem Plan. Eine harmlose OP, dass würde höchsten 1.5 Stunden dauern. Shay ließ sich ihre Müdigkeit nicht anmerken. Vor ein paar Tagen war das noch anders. Mittlerweile hatte sie zwar dunkle Schatten unter den Augen, aber sie hatte sich an den wenigen Schlaf gewöhnt.
Gerade als Shay die Patientin für den OP vorbereiten wollte, bekam sie unbemerkt ein Gespräch mit.
„.. der König hat nach Dr. Akaike verlangt."
„Was? Den Kinderchirurg?"
„Ja. Ich will mir garnicht ausmalen was in diesem Schloss vorsich geht."
„Psssst. Rede nicht darüber!"
„Ich weiß. Aber.. ach es ist schon schwierig das ganze einfach so hinzunehmen. Meine Nachbarin... sie hatte drei Kinder. Alle wurden ihr genommen."
„Wir können daran nichts ändern. Aber vielleicht kommen die Kinder ja alle bald wieder Heim."
Shay schüttelte den Kopf.
„Ja, redet euch das nur ein." flüsterte sie so vor sich hin.„Guten Tag Frau Hamamoto, ich bin hier um Sie in den OP zu begleiten."
„Ach du meine Güte. Wie sehen Sie denn aus?! Sind sie etwa eine von dennen, die den Soldaten entkommen sind? Ich verlange nach einer gebildeten und wohlhabenden Schwester!"
Shay spannte ihren Kiefer an um freundlich zu bleiben.
„Bitte, Frau Hamamoto. Der Arzt wartet schon auf..."
„Hallo?! Hört mich jemand?! Das ist ja wirklich unerhört. Ich werde mit Ihnen nirgendwo hingehen. So wie Sie aussehen, haben Sie die Auswahl des Königs nicht verdient. Sie sind es doch sicher nicht Wert zu Leben."
Die Brünette ballte die Hände zu Fäusten.
Sie atmete zwei mal tief durch und verlies das Zimmer dann mit den Worten : „Ich werde schauen wer sich Ihrer annehmen möchte."
Völlig angewiedert über dieses Verhalten der Frau, suchte Shay nach einer Kollegin.Auf der Death:
„Sagmal, Law ist richtig böse auf uns, hab ich recht?"
„Weißt du Hanako, es ist sehr schwierig. Aber, ich denke nicht das er euch wirklich hasst."
„Ja genau! Nur Saika sollte sich etwas zurücknehmen."
„Was meinst du damit, Penguin?"
„Shachi, sag dus ihr."
„Naja. Saika hatte eben mehr mit unserem Käptn."
„Ja, und der Käptn ist nicht auf nochmehr aus."
Hanako nickte verstehend.
Die drei saßen, wie die ganzen vergangen Tage schon, nebeneinander am Esstisch.
„Wo ist Saika heute morgen eigentlich?" fragte Penguin die anderen zwei. Die zuckten nur mit den Schultern.Law saß an seinem Schreibtisch und untersuchte unter dem Labormikroskop verschieden Materialien.
Er wollte gerade vorstichtig mit einer Pinzette dem Probematerial eine Zelle entnehmen, als es an der Tür klopfte.
Law schloss für einen Moment die Augen um die Ruhe zu bewahren.
Würde er nicht antworten, wissen seine Männer das er nicht gestört werden will.
Erneut konzentrierte er sich. Ganz langsam...Klopf! Klopf! Klopf!
Law legte geräuchsvoll die Pinzette neben sich, zog die Handschuhe schnalzend aus, und lief zu Tür um diese genervt zu öffnen.
Vor ihm stand eine kleine brünette die ihn verführerisch anschaute.
„Hey Doktor." begrüsste Saika ihn mit wackelnden Augenbrauen.
„Was willst du?" fragte Law monoton.
„Ich dachte ich sehe mal nach dir."
„Ich hab keine Zeit für sowas."
Law war gerade dabei die Tür zu schließen, als die junge Frau sie mit beiden Händen versuchte offen zu halten.
„Moment, Moment. Also.. weißt du. Ich fühle mich irgendwie nicht so gut."
Law hob eine Braue. „Wenn das ein Versuch sein sollte..."
„Nein, nein. Ich meine es ernst."
Law öffnete die Tür wieder weiter und machte einen Schritt zur Seite. „Komm."
Saika trat an ihm vorbei und schaute sich behutsam im Zimmer um.
Als der Piratenkapitän die Tür hinter sich schloss, lief er an der jungen Frau vorbei, direkt an sein Schreibtisch.
„Was hast du denn für Syptome?"
„Nunja, ich fühle mich seit gestern Abend sehr schlapp."
Law trat an Saika heran. Er legte ihr seine Hand auf die Stirn.
„Du hast erhöhte Temperatur."
Law formte mit den Lippen eine strenge Linie. Er dachte nach.
Dann fiel ihm plötzlich was ins Auge.
„Hast du diesen Fleck an deinem Nacken schon bemerkt?"
Saika schaute Law überrascht an.
„Was? Nein, welcher Fleck?"
„Zieh mal dein Oberteil aus."
„Also Law.." grinste Saika den grauäugigen verschmitzt an.
„Saika. Du weißt, so habe ich das nicht gemeint."
„Schon gut, schon gut."Die junge Frau entledigte sich ihrem Oberteil.
Law kam ihr wieder näher und betrachtete ihren nackten Oberkörper genau.
„Dreh dich bitte einmal."
Der grauäugige entdeckte zwei weitere rote Flecken an Saikas Rücken.
„Ich glaube ich stelle dich erstmal in Quarantäne bis wir wissen was du hast."
„Bitte was?! Quarantäne?! Wieso?"
„Auf deinem Rücken sind ebenfalls rote Flecken. Wir müssen mal abwarten ob sich das ganze noch mehr verbreitet. Ich werde dir hier ein Bett herrichten."
Saika wurde kreidebleich.
„Hier. Setz dich besser."
Saika ließ sich auf das Bett fallen.
Law reichte ihr noch ihr Tshirt, danach desinfizierte er seine Hände.
„Ich veranlasse das man dir eine Suppe bringt. Ruh dich aus. Ich werde die nächsten Stunden mehrmals nach dir sehen, um zu kontrollieren ob das Fieber steigt."
Law wollte den Raum gerade verlassen, da bekam er noch ein ‚Danke' von Saika zu hören.So sehr er die letzten Tage von ihr genervt war, jetzt sorgte er sich um sie. Er hatte leider noch keine Ahnung was sie hatte. Er musste vorsichtig sein, schließlich wollte er sich nicht anstecken.
Gegen 14 Uhr machte Law die erste Visite. Saika schlief im Krankenbett. Sie hatte rote Wangen und atmete schwer. Vorsichtig tastete Law nach ihrer Stirn. „Das Fieber steigt."
flüsterte der grauäuigige. Er lief zu seinem Schreibtisch. Erneut desinfizierte er sich mit hochprozentigem Alkohol und machte sich dann Notizen. Er blätterte in dicken Medizinbüchern um Hinweise auf die Krankheit zu bekommen. Doch wenn er etwas über rote Flecken fand, waren es meistens irgendwelche Stiche von Insekten von tropischen Inseln. Das war ausgeschlossen.
Nein, diese Flecken sahen wie kleine Blasen aus, teilweise auch schon vertrocknet.
Saika stöhnte. „Law?"
Der Piratenkapitän stand auf und lief zu seiner Patientin.
„Ich.. kann ich etwas Wasser bekommen?"
Law antwortete nicht, reichte ihr einfach wortlos ein Glas, was bereits neben ihrem Bett stand.
Saika nippte vorsichtig daran. Als sie Law das Glas wieder reichen wollte, bemerkte Law die Ausbreitung der Flecken.
„Mh.. weitere Flecken an den Armen."
Saika schaute auf ihren Arm und fing an sich zu kratzen. „Saika, du solltest besser nicht kratzen. Das macht es meist nur schlimmer."
„Es ist aber echt unerträglich."Law ging wieder zu seinem Arbeitsplatz und suchte nun nach ‚juckenden' roten Flecken.
Und irgendwann wurde er fündig. Es gab noch nicht viele bekannte Fälle.
„Saika, du hast wohl die Pocken."
„Die Pocken?"
„Mh.. schnell ausbreitende juckende rote Pusteln. Das ganze kann sich bis zu einer Woche hinziehen. Ich werde dir eine Salbe anfertigen, mit der wir versuchen das ganze zu behandeln."
Damit ging Law in das Nebenzimmer. Er schloss hier immer die Tür ab, da er nicht wollte das ihn hier jemand störte oder sogar das hier irgendjemand erwas berührte. Hier führte er die OP's durch. Und hier war auch sein kleines Labor. Law setzte sich hin, und began verschiedene Pflanzen und Flüssigleiten zu vermengen.Auf Doerena:
Am späten Nachmittag hatte Shay das Krankenhaus verlassen. Sie lief im starken Regen nach Hause. Shay war wie immer mit den Gedanken voll in ihrem Plan, Grey zu retten, versunken. Sosehr das sie nicht die drei Männer bemerkte die ihr folgten.
Sie war so vertieft das sie nicht bemerkte wie einer dieser Männer sich ihr irgendwann mehr und mehr, von hinten näherte.
Und als sie vielleicht etwas ahnte, vielleicht eine Art ‚Aura' fühlte, war es schon zu spät. Ein Tuch wurde ihr über Nase und Mund gedrückt, ihre Arme am Rücken festgehalten. Solange, bis sie ohnmächtig zusammen sackte.An diesem verregneten späten Nachmittag, verschwanden drei Gestalten im trüben Nebel mit Shay in die Ruinen der Stadt.
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Was Leben bedeutet
أدب الهواةDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...