XXXII. Wiedererweckte Gefühle

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Er war ihr mit seinem Gesicht so nah.
Ihr Herz hatte automatisch wieder das Tempo erhöht. Sie sah ihm tief in die Augen. Das Verlangen nach ihm, war in diesem Moment so stark. Wie konnte aus diesem Zank, wieder so eine Situation entstehen?
Wie war es wieder dazu gekommen, dass beide schwer atmend sich gegenüberstanden?
Sein Blick huschte zu ihrer Lippe. Er konnte sich nicht von dort losreißen. Sie schloss die Augen, da sie die Gefühle, die in ihr aufkamen, unterdrücken wollte. Wenn sie ihn noch länger anstarrte, fiel sie ihm wohlmöglich noch um den Hals.

Das Zittern ihre Unterlippe hypnotisierte ihn. Unglaublich, wie oft die beiden sich so nahe gewesen waren, wie in diesem Augenblick. Es war so, als hätten die vorherigen Male, alles umso stärker aufgeheizt. Der Drang ihre Lippen zu spüren, war mit jedem Mal gewachsen. Die Sehnsucht sie zu küssen, war mit jeder Unterbrechung größer geworden. Und jetzt standen sie hier. Wieder waren sie zu diesem Punkt gekommen, an dem sie mit erhöhtem Puls gegenüberstanden. Dieses unerklärliche Gefühl in seiner Brust, wenn er ihr, so wie jetzt bis auf wenige Zentimeter, nahe kam. Er war süchtig danach, anders konnte man es wohl nicht erklären. Im Augenwinkel, sah er wie sie ihre Augen schloss.
Ging es ihr wie ihm?
Er musste es einfach wissen. Wenn sie wirklich Gefühle für diesen anderen Kerl hegte, würde sie ihm wohl, nachdem was er gleich tun würde, eine scheuern.

Er beugte seinen Kopf weiter nach unten.
Seine Hände hatte er fest, rechts und links von ihr, gegen die Badtür gestemmt. Als nur wenige Zentimeter ihre Lippen trennten, konnte er schon die elektrisierende Spannung zwischen ihnen wahrnehmen. Ohne weiter darüber nachzudenken, wie sie wohlmöglich gleich reagieren würde, schloss er ebenfalls seine Augen und liebkoste ihre zarten Lippen.

Für Andere war es vielleicht ein einfaches, schönes Gefühl, die Lippen eines anziehenden Menschen zu berühren. Doch für Law und Shay, musste es in diesem Moment, nach so langer Zeit, und immer wieder reizenden und wieder abfallenden Momenten, das wohl unbeschreiblichste Gefühl gewesen sein.
Die Zeit blieb stehen. In diesem Moment wo sich diese beiden Lippen berührt hatten, passierte mit dem Körper der Brünetten einfach zuviel.
Sämtliche Nervenenden, sonderten kleine Stromstöße ab. Ihre gesamte Haut bitzelte und bildete eine Gänsehaut. Ihr Herz stand in dieser Sekunde still und in ihrem Bauch, hatten vermutlich mehrere Organe gerade eine Salto geschlagen, das würde zumindest das flaue Gefühl erklären. Ihre Hände waren nicht länger damit einverstanden, tatenlos an der Seite herunter zu baumeln, weshalb sie einfach beschlossen, das Gesicht des Piraten zu umschließen. Ihre Lippen, die anfangs geschockt sich nicht gewehrt hatten, spielten ergebens mit seinen.
Alles in Allem, stand sie nun ganz und gar unter seinem Bann, gegen den sie sich lange Zeit gewehrt hatte.

Er war positiv überrascht, das sie ihn so impulsiv zurückküsste. Sie hatte ihre eine Hand in seinen Haaren vergraben, während die andere an seinem seitlichen Kinn, über den Bart streichte. Ihr Küsse waren sehnsüchtig, was ihn dazu animierte, weiter zu gehen.
Er brachte sie dazu ihre Lippen weiter zu öffnen, um mit seiner Zunge einzudringen.
Ein leiser Seufzer von ihrer Seite, ließ ein anderes Körperteil von ihm erwachen. Er fuhr mit seinen Händen vorsichtig über ihren Körper, um sie dann an ihre Taile zu legen. Ohne es komplett zu kontrollieren drückte er seinen Körper gegen den ihren.

Seine Zunge umkreiste ihre immer wieder. Irgendwann hatte sie seine zarte Berührung wahrgenommen. Was tun sie hier bloß? 
Shay beendete den Tanz ihrer Zungen, um kurz etwas Luft zu schnappen. Sie konnte nur schwer atmen, was teilweise auch daran lag, das er sie gegen die Badtür drückte. Und, Moment.. das was sie da an ihrem Unerleib spürte, war bestimmt kein Gegenstand in seiner Hosentasche.
Wieder nahm er ihren Mund für sich ein. Ihr blieb keine Sekunde zum Denken, wobei das in diesem Moment sehr angebracht wäre.
Sie darf nicht komplett den Verstand ausschalten. Und als sie diesen wieder einigermaßen in Gang brachte, wurde alles ein wenig klarer.
„Warte." hauchte sie dicht an seinen Lippen, zwischen zweier Küsse. Beide waren außer Atem. Er schaute ihr schlagartig in die Augen. Sein Ausdruck war etwas verwirrt und sehensüchtig.
„Warte." sagte sie nocheinmal und schloss ihre Augen um ruhiger zu werden.

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