Der Soldat schaute den maskierten grauäugigen verachtend an.
„Wer bist du denn? Verzieh dich besser."
Laws Lippen waren zu einer strengen Linie geformt. Er stand einfach nur da und antwortete nicht.
Shay wusste, dass er sich zügelte, damit er dem Soldaten nicht jedem Moment eine verpasste.
„Hörst du schlecht?! Verpiss dich!" motzte der Soldat erneut. Law kam nun auf die beiden zu. Er schaute gezielt nur die Brünette an.
Als er an dem Soldaten vorbei ging und sich vor Shay stellte, platze der Mann in der Rüstung fast vor Wut.
„Ich denke es wäre nicht so gut, wenn du dir dein Kleid versaust." sagte Law zu Shay und schaute ihr dabei intensiv in die Augen. Er hatte also geahnt, dass es hier eskalieren würde.
Der Piratenkapitän, zog seine Handschuhe aus und reichte sie Shay.
„Sie hätten meine Begleitung nicht so bedrängen dürfen." Law hatte sich zu dem Schnauzbart umgedreht und Shay teilweise hinter seinen Rücken geschoben.
Der Soldat lachte spöttisch. „Ich tue was ich möchte und du Witzfigur, wirst mich sicher nicht daran hindern!"
Shay schüttelte leicht grinsend den Kopf. Wie blöd dieser Kerl doch war. Auch wenn er fast zwei Köpfe größer war wie Law, hatte er keine Chance.Die Szene empfand Shay schon fast als unwirklich. Sie standen zu dritt in dem Licht, welches durch die Fenster in den Garten schien. Die Paare im Inneren drehten sich fleißig, tranken Wein und lachten gemeinsam. Niemand würde etwas von hier draußen mitbekommen. Vermutlich würde es auch niemanden interessieren.
Die Männer schauten sich feindselig an.
„Klappt das ohne dein Schwert?" fragte sie leise über die Schulter.
„Für ihn reicht es."
„Du kleiner überheblicher Mistkerl." sagte der Soldat, griff nach seiner Langwaffe und hielt es Law vor das Kinn.
Law hob seine rechte Hand, beschwor seinen ‚Raum' und mit den Worten ‚Gamma Knife' eine Art Messer. Er traf damit blitzschnell den Soldaten, der keine Zeit hatte sich zu verteidigen.
Der Soldat riss die Augen weit auf, ließ sein Schwert fallen und sackte zu Boden.
Shay hatte sich damals mit Law über seine Attacken unterhalten, weil es sie so sehr interessiert hatte. Sie konnte sich noch an seine Erklärung über Gamma Knife erinnern.
„.. mit dieser Art Technik, werden dadurch alle inneren Organe von innen heraus zersetzt und zerstört, ohne dass dies von außen sichtbar wird." das waren damals seine Worte.Der Soldat der nun vor Shay kniete, atmete schwer.
„D-der König.. er wird euch.. dafür töten."
Die Brünette machte zwei Schritte auf ihn zu und ging in die Hocke, um mit dem Soldaten auf Augenhöhe zu sein.
„Dein vererhrter König wird heute Nacht sterben." sagte sie mit einem gefährlichen Grinsen.
Der Soldat verdrehte die Augen so, dass nur noch das Weiße zu sehen war, und kippte zur Seite um.Law seufzte und sah genervt den kollabierten Soldaten an.
„Wir werden ihn irgendwie verstecken müssen." Shay hatte sich wieder aufgerichtet und schaute nach einem passenden Ort, für einen so großen Körper.
„Vielleicht dahinten in die Büsche?" fragte sie und zeigte Law die Richtung.
„Das muss reichen." nickte er zur Antwort und hievte den Soldaten auf die Schulter. Shay wollte anfangs mit anpacken, aber Law schaffte das wohl locker alleine. Sie folgte dem grauäugigen in den Garten und sah sich zur Sicherheit um.
Als er den Körper in den dichten Busch warf, glättete er sein Jacket.
„Also wenn das heute Abend so leicht geht, verstehe ich den Wirbel nicht, den du daraus gemacht hast mich hier mitzunehmen." merkte Shay vorwurfsvoll an.
Sie schlenderten zurück zur Terrasse. Sie hatte Law die Handschuhe zurückgereicht und wartete auf seine Antwort, die nicht ausbleiben würde.
„Dieser Kerl war Nichts. Ein einfacher Soldat. Die Männer die den König bewachen und die, die in den Gängen zum Kerker stehen, sind gefährlicher. Und auf die Menge kommt es an. Wir werden da heute Nacht nicht nur gegen 10 Mann kämpfen Shay."
Sie schürzte die Lippen. Natürlich hatte sie nicht mit einem Durchmarsch gerechnet.Law seufzte erneut, als er die grübelnde Shay an der Terrasse nocheinmal anhielt.
„Shay.." sagte er besorgt, „ Bist du dir sicher, dass du das alles kannst, was auf uns zu kommt?"
Die Brünette verstand die Frage nicht, weshalb sie ihn irritiert ansah.
„Was? Natürlich wieso soll..." der grauäugige unterbrach sie mitten im Satz.
„Weshalb zitterst du dann?"
Jetzt war Shay erstaunt. Was sagte er da? Sie zitterte?
Sie schaute hinunter zu ihren Händen und sah was er meinte. Sie ballte reflexartig eine Faust und schaute ihm wieder fest in die Augen.
„Das ist nichts.." „Nichts?!" fragte er vorwurfsvoll.
Wenn sie ehrlich war, hatte sie diese Körperreaktion von sich selbst garnicht gespürt. Sie hatte nicht mitbekommen, dass ihre Muskeln sich verkrampften. Hatte sie tatsächlich Angst? Aber wieso verspürte sie keine? Konnte das wirklich eine unterbewusste Angst sein, die sie nicht wahrhaben wollte?
„Das ist nichts." wiederholte sie nocheinmal mit kräftiger Stimme. Law hatte sie noch für einen Moment angesehen, vielleicht um ein Fünkchen Angst in ihren Augen zu entdecken.
Doch er musste sich eingestehen, dass dort wirklich Nichts war.
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Was Leben bedeutet
FanfictionDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...