„... ihr hättet sie doch nicht gleich betäuben müssen..."
Ganze leise vernahm die Brünette wieder etwas. Die Augen waren noch zu schwer um sie zu öffnen, aber ihre anderen Sinne funktionierten so langsam wieder.
„... das ist egal. Bindet sie los!"
Sie spürte die Berührung an ihren Handgelenken.
„...ich bin umgeben von Idioten.."
Wenn die Brünette nach dem Geruch gehen müsste, würde sie schätzen es handelt sich um einen feuchten Keller.Solangsam wurden die Stimmen klarer.
„.. sie muss doch bald mal aufwachen..."
Shay dachte darüber nach, wie angenehm sich die mänliche Stimme anhörte.
„.. ich glaube sie kommt langsam zu sich..."
Der Mann der zu dieser angenehmen Stimme gehörte, musste sich genau vor Shay befinden, denn als er sprach, traf sie einer dieser Männerdüfte dennen man unbemerkt hinterherschüffeln wollte.
Shay war verwirrt, runzelte die Brauen und zwang sich die Augen zu öffnen.Zuerst waren da nur verschwommene Umrisse. Sie kniff die Augen zusammen und blinzelte dann mehrmals.
„Na endlich. Hey! Alles ok bei dir?"
Shay kniff die Augen immer noch zusammen als wäre es viel zu hell.
Langsam wurde die Person vor ihr klarer.
Sie konnte einen großen, schlanken Mann erkennen. In diesem dunklen Licht und der Tatsache, dass sie immer noch nicht ganz klar sah, würde sie vermuten das der Mann etwas längere braune Haare hatte.
„Möchtest du einen Schluck Wasser?"
Shays Verstand arbeitete immer noch nicht so schnell, dennoch funkelte sie den Mann, einfach aus der Tatsache herraus das sie entführt worden war, böse an.
„Schau bitte nicht so böse. Ich möchte dir nichts tun! Nur haben Takashi und Mori da etwas falsch verstanden. Das ist wirklich mein ernst!"
Shay schaute den Mann rätselnd an.
„Was wollt ihr von mir?"
„Also.. wir.. nein, um ehrlich zu sein, ich habe dich beobachtet.." Shay schaute ihn misstrauich an. Was hatte er von ihr gesehen? Was wusste er? Musste sie ihn zum schweigen bringen?
„Du tötest Leute gerne mit deinen Blicken, was?"
Der junge Mann kratzte sich nervös am Hinterkopf lächelte aber dabei. Irgendwie lächelte er die ganze Zeit.
„Hör zu, du planst doch etwas gegen den König, richtig? Also, wir sind eine Gruppe von Wiederstandskämpfern wenn du es so nennen willst. Meine.." der braunhaarige seufzte kurz.
„.. sie haben meine kleine Schwester mitgenommen. Meine Mutter und meinen Vater haben sie direkt erschossen. Ich hatte großes Glück auf ein paar Dumpfbacken von Soldaten zu treffen. Sie waren schnell K.O. Dem Rest hier geht es ähnlich."
Shay schaute sich im Raum um. Vier Männer, leicht bewaffnet, standen mit gesenktem Kopf an der Wand.„Und was wollt ihr nun von mir?"
„Möchtest du geimeinsam mit uns einen Weg finden die Kinder zu retten?"
„Ihr braucht also meine Hilfe?"
„Nunja, eher bieten wir dir unsere an."
Shay hob überrascht eine Braue an.
„Ihr entführt mich hierher um mir Hilfe anzubieten? Ich denke ich komme ganz gut alleine klar."
„Nein, nein... ok. Ich gebe zu.. wir können jede Frau und jeden Mann gebrauchen, der sich gegen den König auflehnt. Du wirst das alleine nicht schaffen. Ich zweifle nicht daran das du clever bist aber.. du wirst es nicht mit 100 Soldaten gleichzeitig aufnehmen können."
Shay dachte kurz nach. Die Minuten vergingen, in dennen sie nichts sagten.
„Habt ihr schon ein Tag an dem ihr einschreiten wollt?" fragte die junge Mutter.
Der braunhaarige schüttelte den Kopf.
„Sie haben bereits angefangen Kinder zu töten." die Gruppe die sich in dem Raum befand gab erschreckte Laute von sich.
„Woher weisst du das?" fragte ein anderer Mann, mit blonden kurzen Locken, die Brünette.
Sie schaute ihn kurz fragend an.
„Was wisst ihr überhaupt??"
Machte das ganze hier überhaupt einen Sinn wenn sie noch nicht auf dem Wissensstand wie Shay waren?„Ok. Ich denke wir müssen mal von vorne anfangen. Mein Name ist Kei."
Der braunhaarige, der sich nun als Kei vorgestellt hatte, streckte Shay die Hand hingegen. Die Brünette zögerte. Doch dann reichte sie ihm ihre Hand und erwiederte:
„Shay."
Wieder lächelte der junge Mann. Shay wunderte sich, wie er zu dieser Zeit nur so fröhlich sein konnte.
„Also Shay, dann bringen wir uns am besten alle mal auf den neusten Stand, und besprechen dann unsere Vorgehensweise."
Auch jetzt zögerte die Brünette erneut, gab dann aber schulterzuckend nach. Was hatte sie denn schon zu verlieren.Auf der Death:
Als Law das Zimmer der kranken Saika verlassen wollte, rannte er in vier neugierige Personen rein, die allesamt vor der Tür zu seinem Arbeitszimmer standen.
„Wie geht es Saika?" „Dürfen wir zu ihr?"
„Ist sie hochansteckend?"
Hanako, Penguin, Shachi und Airi bombadierten den grauäugigen mit Fragen.
Dieser langte sich an seine Schläfen und lief durch die Gruppe hindurch.
„Keiner geht zu ihr bis ich weiß, wie diese Krankheit verläuft."
„Käptn? Du willst doch nicht sagen, dass das tödlich enden kann?" sagte Penguin geschockt.
Law schaute allen vier in die Augen, drehte sich um, und lief in Richtung Gemeinschaftsraum.Es gab gleich Abendessen. Die Mannschaft versammelte sich langsam im Gemeinschaftsraum und die Gespräche wurden mit der Zeit immer lauter. Bepo hatte Saika schnell etwas Eintopf vorbei gebracht.
Penguin, Shachi und Hanako fingen an die ersten Krüge Bier zu trinken. Bepo hatte sich mit Airi daneben gesetzt. Jean Bart und Clione übten sich im Ringen. Law saß mit einem Krug am Tisch und lauschte den Gesprächen, während er mit den Gedanken woanders war.
Was würde wohl in 7 Tagen geschehen? Würde Sie überhaupt noch auf dieser Insel sein? Würde Sie ihn überhaupt sehen wollen? Vielleicht hatte sie ja bereits geheiratet und eine Familie gegründet.
Allein dieser Gedanke löste ein längst verdrengtes Gefühl wieder aus.Er ließ sein Getränk im Bierkrug kreisen und stellte sich ihre klaren blauen Augen vor.
Wie sie ihn immer angesehen hatte. Und die leichte Röte, die sich auf ihrem Gesicht ausbreitete, wenn sie etwas getan hatte, was ihrer Meinung nach peinlich war.
„Käptn?"
Law schaute rasch auf. Wie lange stand Bepo schon neben ihm? Der Eisbär schaute den Kapitän besorgt an.
„Vor uns liegt eine Strömung , auf ihr werden wir Doerena etwa einen halben Tag früher erreichen, zu deiner Information."
„Ja. Danke Bepo."
Der Eisbär stand immernoch neben seinem Käptn.
„Mir gehts gut Bepo."
„Du machst nicht gerade den Eindruck, Tschuldigung."
Ein Seuftzer kam über Laws Lippen.
„Vielleicht ist sie damals weitergezogen."
„Das habe ich mir auch vorgestellt, und ich hoffe es immer noch." sagte Bepo mit dem Blick zum Boden.Am späten Abend, als wieder viel zu viel Alkohol auf der Death geflossen war, und die Crewmitglieder torkelnd in ihre Kajüten verschwunden waren, stattete Law seiner Patientin noch einmal an diesem Tag einen Besuch ab.
Möglichst leise öffnete der Kapitän der Heartpiraten, die Tür zu seinem Arbeitszimmer. Ein kurzer Blick zum Bett zeigte Law, das Saika noch nicht schlief.
„Du bist noch wach?"
„Ihr wart zwischendurch nicht gerade leise."
„Mhm.."
Der grauäugige lief zu seinem Schreibtisch. Er holte sich die Salbe die er hergestellt hatte und begab sich wieder zu Saika.
„Hat es sich weiter ausgebreitet?"
Die Brünette überprüfte ihre Arme und zog dann am Ausschnitt ihres Shirts, um ihre Brust zu kontrollieren. Law beobachtete Saika und wusste das sie dies nur zu einem Zweck so aufreizend tat.
„Ich glaube nicht, aber du kannst gerne an anderen Stellen noch nach sehen."
Der Pirat hob eine Braue und fasste schliesslich mit zwei Fingern in die Salbe.
„Ich denke dir wird es nichts ausmachen dein Tshirt kurz abzulegen?"
„Natürlich nicht."„Dir scheint es ja wieder blendend zu gehen."
bemerkte Law, als er Saika die betroffenen Stellen am Rücken mit der Salbe einrieb.
„Schon. Deine fiebersenkenden Medikamente wirken ziemlich gut. Und das Jucken wurde auch weniger. Ich bin echt der Meinung, das diese seltsamen Pocken sich nicht mehr vermehren."
Law nahm diese Information still zur Kenntnis, als er gerade damit fertig war die betroffenen
Armstellen zu versorgen.
Saika drehte sich bereitwillig zu Law um.
Natürlich fand dieser den Anblick nicht schlecht, doch nicht nur weil er nicht wusste ob Saika ansteckend war, auch aus einem anderen Grund heraus ließ es Law einfach kalt.
Er fühlte nichts dabei. Er verspührte keine Lust.
Emotionslos rieb Law auch hier die Pocken ein.
Saika bemerkte, das Law sich nicht für sie interessierte, was sie teils in ihrem Stolz kränkte. Was hatte er bloß? Fand er sie wirklich so garnicht attraktiv?
Der Käptn flog über die Stellen an ihren Beinen und kehrte dann zu seinem Schreibtisch zurück, um die Salbe abzustellen.
„Du kannst dich wieder anziehen."
Law ging in den Nebenraum und wusch sich seine Hände, um diese dann anschliessend wie immer zu desinfizieren.
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Was Leben bedeutet
Fiksi PenggemarDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...