XVI. Blickkontakt nach 8 Jahren

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Kei vergaß Law vollkommen und eilte zu Shay. Law wollte erst dasselbe tun, zog sich allerdings dann zurück. In Laws Kopf ratterte es gewaltig. Was tut er denn hier? Was ist wenn dieser Kerl ihr Freund, wenn nicht sogar ihr Mann war. Mit verschränkten Armen, beoabachete er aus einer dunklen Ecke heraus, das Geschehen.
Shay war noch nicht wach, sie schien zu träumen, und scheinbar nichts schönes. Die Brünette hatte ein angestrengtes Gesicht. Leichte Schweissperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. Und sie wisperte ständig etwas. Law konnte nicht verstehen was es zu bedeuten hatte. Wenn er raten müsste, würde er auf ‚Grey' tippen. Dieser Kerl hier schien aber Kei zu heißen. Law schürzte die Lippen. Der junge Mann ergriff Shays Hand und redete ihr gut zu von wegen, sie solle zu sich kommen und es wird alles wieder gut. Law wusste nicht wieso, aber er empfand eine unerklärliche Abneigung gegen diesen Kerl. Vorallem jetzt, wo er so ihre Hand hielt.
Law beschloss, dass er sich das nicht weiter ansehen wollte, und verließ die Hütte. Er bemerkte wie Bepo ihm kurz danach folgte.
„Käptn? Tschuldigung."
„Ich durchsuche ein paar dieser Häuser. Wir brauchen Medikamente. Sieht so aus, als ob Shay ebenfalls Fieber bekommt. Du hälst die Stellung"
„Aye Käptn..."
War das einzige, was Law von seinem Crewmitglied noch hörte, denn er hatte sich schon auf den Weg gemacht.

„Hey ihr zwei. Na kommt der König erwartet euch. Er hat viele Spielsachen und leckere Süssigkeiten für euch bereitgehalten."
„Aaaww wirklich?" sagte ein kleines Mädchen mit blonden Haaren. „Ja, aber wir müssen uns beeilen, die anderen Kinder essen euch sonst alles weg."
„Oh nein!" sagte das kleine Mädchen wieder mit ihrer goldenen Stimme.
Ein hochgewachsener Mann, der bei den Kindern unter dem Namen Eddie bekannt war, nahm ein kleinen Jungen und das blonde Mädchen an die Hand und verließ die Kerker.
Bevor die Tür geschlossen wurde drehte sich der Junge nocheinmal um. „Moment, ich hab noch den Pulli von diesem anderen Kind an."
„Den kannst du ihm ein anderes mal geben, ihr werdet euch ja alle wieder sehen." „Na gut." sagt er etwas traurig, freute sich aber dann umso mehr auf das versprochene Spielzeug.
6 Stunden nach diesem Versprechen, waren die beiden Kinder tot.

Shay:

Sie wusste das sie sich in ihrer Traumwelt befinden musste. Sie war im Burginneren. Sie lief schnell durch die von Fackeln schwach beleuchteten Gänge.
Sie hörte Kinder, was die Brünette natürlich noch mehr anspornte sich zu beeilen. „Grey.. Grey wo bist du?!" rief sie. Ihre Rufe hallten gespenstisch wieder. Immer wieder öffnete sie große schwere Türen, doch nichts. Alles komplett leer. Woher kommen die Kinderstimmen? Wieder lief sie zur nächsten Tür. Doch dann erblickte sie in der Ferne einen Eisbär. „Bepo?!" der Eisbär stand einfach nur da. „Bepo?! Bist du das?" Shay rannte auf ihn zu, doch näher kam sie ihm nicht.
Shay gab nicht auf. Sie griff nach diesem einen kleinen Fünkchen Hoffnung. Wenn Bepo hier war, dann musste doch Er auch hier sein. Die Schweissperlen bildeten sich auf Shays Stirn.
„Bitte! Du musst mir helfen! Grey.. bitte ich muss Grey finden. Er ist nicht tot! Er darf es nicht sein! Grey.. mein kleiner Grey." Shays Wangen wurden nass. Tränen kullerten unaufhaltsam. Die Brünette wurde langsamer. Sie konnte nicht mehr. Bepo allerdings, entfernte sich nun immer mehr.
Als sie auf den Steinboden zusammen sackte, spürte sie plötzlich etwas Wärme.
Kei. Es musste Kei sein. Sie nahm seine Duft wahr. Aber da war auch ein anderer, ein ihr vertrauter Duft. Was war das?
„Es wird alles gut. Komm zu dir. Shay.. wach auf.." es war Kei's Stimme, doch sie sah ihn nicht. „Wach auf."
Jetzt erinnerte sich die Brünette daran, dass sie ja selbst wusste das dies nicht real war.
Also gut. Wach auf Shay! Sie wusste nicht wie sie es anstellen sollte. Wie wacht man denn auf? Sie konzentrierte sich auf alles. Auf jedes kleine Geräusch woran sie festhalten konnte. Aber nichts funktionierte. Doch dann war da wieder diese Wärme. Sie spürte wie ihre linke Hand wärmer zu sein schien als der Rest ihres Körpers. Ja, Kei musste wohl gerade ihre Hand halten. Die Brünette konzentrierte sich darauf, auf die Wärme, auf das Gefühl, auf Kei.

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