Die Brünette wandte dem Piratenkapitän den Rücken zu, doch eine sanfte Berührung an ihrer Schulter, ließ nicht zu das sie ging.
Sie drehte sich um und sah in ein graues Augenpaar, ganz dicht vor ihrem Gesicht.
„Ich bin froh, dass dir nichts passiert ist." sagte Law leise.
Shay schluckte schwer. Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und sich einfach fallen gelassen. Sie hätte gerne mal ihre Schwäche gezeigt, ohne ständig die Starke und Harte zu spielen. Doch sie konnte noch nicht. Noch musste sie stark sein. Sie hatte es noch nicht geschafft ihren Sohn wieder zu finden und in ihre Arme zu schließen. Erst dann, würde sie sich fallen lassen und wieder tiefer und freier Atmen können.„Shay, wir hatten die Kinder entdeckt. Sie sind in zwei Zellen eingesperrt. Ein Junge meinte, dass Kaito den Schlüssel für die Schlösser hat." sagte Clione, der ohne das Shay es bemerkt hatte, hinter sie getreten war.
„Danke, Clione!" sagte Shay hoffnungsvoll und ging wieder vor dem leblosen Kaito auf die Knie. Sie durchsuchte ihn und Law half ihr dabei.
Ein klimpperndes Geräusch, ließ Shay aufblicken. Law hatte die Schlüssel gefunden und sah sie intensiv an.
„Na komm. Befrei deinen Jungen." sagte er und schenkte ihr ein schiefes Lächeln.
Sie nahm ihm die Schlüssel ab, stand auf und tat schon drei Schritte, als ihr seine Worte auffielen und die Tatsache, dass er ihr nicht folgte.
„Kommst du nicht mit?" fragte sie leicht verwirrt.
„Ich muss nach Kei sehen. Clione, JeanBart und Penguin begleiten dich." sagte er, nickte ihr zu, als Zeichen das sie sich nicht sorgen soll.
Shay wartete auf die Jungs und sah Law hinterher, wie er zu Kei eilte. Er beugte sich über ihn fühlte am Hals nach dem Puls und erschuff dann seinen ‚Room'. Es war seltsam das Law sich so um ihn sorgte, doch er war Arzt, vielleicht hatte er sich geschworen jedem zu helfen, der mit ihm auf einer Seite steht und kämpft.
Als die Piraten an Shays Seite waren, liefen sie los in Richtung Kerkerzellen. Mit jedem Schritt, mit dem sie sich den Kindern näherten, schlug das Herz von Shay schneller. Ein Druck auf ihrer Brust, erschwerte ihr das Atmen.
Nach fünf Minuten kamen sie an den Kerkertüren an. Clione schaute durch das eine Fenster in der Tür zu den Kindern hinein.
„Sie sind wieder da?! Haben Sie wirklich die Schlüssel? Haben Sie es wirklich geschafft?" fragte ein etwas älteres Mädchen, als sie Clione wiedererkannte.
„Wir haben es euch doch gesagt." zwinkerte er dem Mädchen lässig zu. Das Schloss klickte laut und die Tür sprang auf.
Shay schaute in den Raum hinein, doch sie entdeckte nirgends ihren Grey.
„Clione, gib mir die Schlüssel, ich laufe zu der anderen Zelle." sagte sie leicht nervös. Sie konnte es nicht mehr erwarten. Sie war so dicht dran Grey zu sehen und in die Arme zu schließen.Mit zehn großen Schritten war sie bei der anderen Tür. Sie hatte sich mit der freien Hand, nocheinmal durch das Gesicht gefahren, um das Blut so gut es ging abzuwischen. Mit zitternden Händen schloss sie so schnell es ging die Tür auf. Derweil, war eine Gruppe aus etwa 30 Kindern, hinter Clione und Penguin entstanden.
„Jean Bart, wir laufen zu Law zurück." rief Penguin dem großen Pirat, der an Shays Seite geblieben war, zu.
Er nickte zur Antwort und half dann Shay die schwere Tür aufzuziehen.
Die Brünette schaute schnell in jedes kleine Gesicht. Die Kinder sahen ängstlich, krank, traurig und hungrig aus. Viele hatten rote Augen, vermutlich von den viel zu vielen Tränen die sie hier vergossen hatten.
„Keine Sorge. Wir sind hier um euch hier raus zu holen. Wir bringen euch zu euren Eltern." sagte Shay einfühlsam und bewegte sich nur sehr langsam, um keines der Kinder zu sehr zu erschrecken. Dann viel ihr ein, dass viele Kinder keine Eltern mehr haben werden, was ihr schier das Herz zerbrechen ließ. Auch in dieser Zelle hielten sich circa 30 Kinder auf. Alle sahen sie mit ihren Rehäuglein an. Doch entdeckte sie kein vertrautes kleines graue Augenpaar.
„Hey ihr Kleinen, eine Frage. War hier ein Junge Namens Grey?" Shay war auf die Knie gegangen, um nicht zu einschüchternd zu wirken.
Keines der Kinder, traute sich so recht zu antworten. Verständlich. Schließlich waren die Haare der Brünetten komplett mit Blut getränkt. Ihr zuvor wunderschönes Kleid, war an mehreren Stellen aufgerissen. Ihr Gesicht war zwar nicht mehr so furchterregend, doch auch an ihrem Hals und ihren Händen konnte man den blutigen Kampf noch ablesen.
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Was Leben bedeutet
Hayran KurguDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...