Law:
Die Piratencrew stand am östlichen Stadtrand.
Law saß auf einem Stein und hatte seine Mütze mal wieder, tief ins Gesicht gezogen.
„Sie kommen." unterbrach Shachi die Stille.
Clione und Jean Bart kamen aus den Trümmern des Gebäudes zurück, vor dem Law, Bepo, Shachi und Penguin gewartet hatten.
„Du hattest Recht. Hier." Jean Bart hielt Law ein Holzschild hin.
Jack's Finger.
Law schloss die Augen. Hier hatte sie vor ihrer gemeinsamen Reise gearbeitet. Viel stand von der ehemaligen Bar nicht mehr, doch der Grauäugige hatte noch genau gewusst wo sie gestanden hatte.
Langsam erhob sich der Piratenkapitän von dem Stein auf dem er gesessen hatte, und schaute Richtung Süden.
„Wir gehen weiter, mal sehen was wir finden."Nach circa zehn Minuten Fußmarsch, war plötzlich der Schuss einer Pistole zu hören.
Die Gruppe, von Law angeführt, blieb stehen. Ein erneuter Schuss.
„Na sehen wir mal was da los ist." sagte Law, und gab somit den Befehl, Tempo zuzulegen.
Die Piraten joggten in Richtung Süden, dem Pistolenschuss entgegen.
Weitere zehn Minuten waren vergangen, als die Heartpiraten das erste mal auf halbwegs noch stehende Häuser trafen. „Hier könnte man gut untertauchen, Käptn." sprach Penguin mit leiser Stimme, um so seine Denkweise ‚Shay könnte hier vielleicht irgendwo sein' den anderen zu vermitteln.
Law nickte stumm. „Lasst uns nachsehen."
Nach und nach schauten die Piraten in die Häuser. „Das muss hier alles sehr schlagartig passiert sein. Seht.. da ist der Esstisch noch teilweise gedeckt. Tschuldigung." sagte Bepo leicht betrübt.
„Hier ist sie nicht. Lasst uns weiter gehen."
Law war genervt.„Ich weiß nicht.. Glaubst du, dass wir sie hier überhaupt lebend finden, wenn sie hier wäre?" flüsterte Clione zu Shachi. Dieser sah erst Clione dann Law geschockt an.
„Sei gefälligst still!"
Erneut zwei Schüsse. Sie waren nah dran.
Zu allem übel hörte man plötzlich das verzweifelte Schreien einer wütenden Frau.
Die Heartpiraten waren stehen geblieben.
„Man.. ich hab richtig Gänsehaut bekommen." teilte Penguin der Gruppe mit.
Wieder ein Schuss und keine 10 Sekunden ein ein zweiter.
„Käptn! Hier rüber! Tschuldigung."
Bepo stand an einer kleinen Seitenstraße.
Alle rannten zu Bepo und ihm dann hinterher.Der Eisbär traf als erstes auf dem kleinen Platz ein, auf dem gerade noch ein tobender Kampf gelaufen sein musste.
„Ach du Scheiße." kam von Penguin und Shachi gleichzeitig.
„Halt! Wer da?!"
Alle Piraten drehten gleichzeitig den Kopf in Richtung, eines kleinen zitternden Soldaten, der sein Gewehr auf die Gruppe richtete.
„Gehört ihr zu denen?! Dann ergebt euch, im Namen des Königs!"
Law wollte gerade Fragen, was hier los war, als er die Person zu seinen Füßen bemerkte.
Eine brünette Frau, schwer atmend in einer rießigen Blutlache. Law ballte die Fäuste. Er konnte nicht sicher sein, ob es wirklich sie war, aber er musste nach ihr sehen und es herrausfinden.
Der Piratenkapitän, ging ohne ein Wort auf den verängstigten Soldaten zu.
„Sofort stehen bleiben, oder ich schieße!"
Law ging ohne darauf einzugehen weiter.
Der Soldat legte die nächste Kugel in den Lauf.
„Room"
Der Soldat setzte an und zielte.
„Mes"
Law stieß seine Hand nach vorn. Der Soldat riss seine Augen weit auf, ehe er kolabierte. Hinter ihm, lag das hinauskatapultierte Herz.
Law trat an die stark blutende Frau heran und ging in die Hocke. Er bemerkte wie sein Puls sich seit langem wieder beschleunigte.
Er schob ihr die Haare aus dem Gesicht und reagierte sofort.
„Sucht nach Überlebenden, welche keine Soldaten sind."
Law drehte den bewusstlosen Körper langsam um, um anschließend seine rechte Hand unter den Knien und die linke Hand unter ihren Oberkörper zu positioniern. Dann hob er sie auf und trug sie schnellstens in eine der nächst möglichen Ruine, die noch am besten aussah.Der Piratenkapitän schob mit seinem Ellenbogen, Teller und Gläser von einem Esstisch. Dann, legte er die Brünette darauf ab. Sie atmete nur sehr schwach. Ihre einst helle Bluse, war getränkt von Blut. Es konnte nicht alles von ihr sein, nicht die Spritzer.
Aber, an ihrer linken Brust und etwa 10 Zentimeter weiter links, in ihrer Schulter, war jeweils eine Schusswunde. „Verdammter Mist..." fluchte er leise. Er sah ihr kurz in ihr ruhendes Gesicht. Sie hatte sich in den Jahren kaum verändert. Ja, sie war älter geworden, aber so wie er sie sah, war sie nun noch schöner. Law schüttelte kurz den Kopf, um ihn frei zu bekommen. Er musste die Blutung stoppen. Er frinmelte an einem der Knöpfe herum, bis er aufgab und die Bluse vom Hals ab aufriss.
„Bepo!" Der Eisbär kam aufgeregt in das verlassene Haus herein.
„Käptn?"
„Schnell. Ich brauche deine Hilfe. Sieh in den Schränken mal nach, ob es irgendwo eine hochprozentige Flasche Alkohol gibt."
„Aye, Aye!"
Der Eisbär riss die Türen von den Schränken auf und durchsuchte alles. Law selbst krammte im Nebenzimmer in den Schubladen. Er fand eine Schere. Im kleinen Bad, im Spiegelschrank, fand er eine Pinzette und auf dem Weg zurück zu ihr, fand er noch in einer Kommode Nähzeug.
„Ich muss mich beeilen, sie verliert viel Blut." sprach der grauäugige eher mit sich selbst.
„Ähm.. Käptn, die Schusswunde liegt ziemlich nah beim Herzen. Tschuldige." Law nickte ernst.
„Ich weiß. Hast du etwas gefunden."
„Aye, Käptn. Hier."
Der Eisbär reichte seinem Kapitän einen durchsichtigen Schnaps.
„Sehr gut."
Law schob die Bluse zur Seite und schüttete Shay den Alkohol über die Wunde.
Bepo wendete den Blick leicht errötet ab. Schliesslich war es Shay, die hier nun halb ausgezogen vor ihm lag.
„Ich.. ich seh mal nach.. den anderen. Tschuldigung."
Somit stolperte der Eisbär aus dem Haus.
Law hatte sich seine Hände mit dem Alkohol ‚gewaschen'. Die Pinzette, Schere und das Nähzeug lag, ebenfalls vom Alkohol desinfiziert, bereit.
Law hob die Brünette kurz etwas an, um den Rücken zu kontrollieren. „Na toll, nur eine Austrittswunde."
Vorsichtig legte er sie wieder ab, dann atmete er noch einmal tief durch und begann nach der Kugel in der Brust zu suchen.Wäre Shay bei Bewusstsein, so würde sie nun vermutlich höllische Schmerzen durchleben.
Law steckte mit der Pinzette tief in der Wunde, in ihrer Brust. Er tastete nach dem Projektil.
„Na komm schon."
Law wusste, dass ihr Blutverlust schon kritisch war. „Na komm... Hab ich dich."
Der grauäugige biss sich auf die Lippen, und zog dann die Kugel aus ihr herraus.
„Geht doch."
Er vernähte ihre Wunden, dann fühlte er nach ihrem Puls. Er war sehr schwach. Und kalt, ihre Haut war so unnatürlich kalt. Auch fiel ihm jetzt erst auf, wie blass sie war. Sie braucht Blut. Und zwar dringend.
Er wusste noch genau welche Blutgruppe sie hatte.Seine Männer trugen gerade vier Männer herein.
„Die hier sehen nicht so aus wie dieser Soldat. Sie müssen sicher mit Shay, Seite an Seite gekämpft haben. Es sind auch noch zwei Soldaten am Leben, was machen wir mit denen?" fragte Jean Bart.
„Fesselt sie. Vielleicht können sie uns später Fragen beantworten. Die anderen vier könnt ihr hierher bringen, ich sehe sie mir mal an. Shachi, ich brauche dich hier. Du hast die selbe Blutgruppe wie Shay. Sie braucht Blut, um das hier zu überleben."
„Natürlich Käptn!" kam von Shachi.
Er eilte zu Shay und setzte sich auf einem Stuhl, neben den Tisch auf dem sie lag. Law hatte ihr seinen Mantel übergelegt, da sie einfach zu kalt war.
Der Piratenkapitän legte einen Zugang an Shachi's Arm. Er schloss den Schlauch an Shays zuvor gelegten Zugang an, dann begann Shachis Blut zu fließen. „Gut. Dann seh ich mal nach den anderen."
Law vernähte den Männern ebenfalls mehrere Schusswunden. Nur bei einem suchte er ebenfalls nach dem Projektil. Für einen der vier, sah es allerdings sehr schlecht aus. „So. wir könnten hier eine Kaminfeuer gebrauchen. Penguin, Bepo, treibt von irgendwo her etwas zu Essen auf. Jetzt können wir nichts anderes tun, außer abzuwarten." sagte Law, während er sich die Hände im Spülbecken wusch.„Hey Käptn! Wir haben hier noch so einen verletzten Kerl gefunden. Er war in einem der anderen Häuser. Er hat nach einem Kei und nach Shay gefragt."
Law blickte auf. Penguin stüzte den jungen Mann. „Du kennst Shay?" „Ja. Sie war mit Kei und den anderen draußen. Sie haben gegen 20 Soldaten gekämpft. Wo sind sie? Geht es ihnen gut?"
„Ich habe sie verarztet. Hier drüben liegen vier deiner Freunde. Allerding sieht es bei ihm sehr schlecht aus. Ich habe nicht viel Hoffnung."
„Vier? Sie.. sie waren zu sechst."
Law schwieg.
„Scheiße verdammt." sagte Toru vor Zorn.
„Hört zu. Danke, das ihr meine Kumpels und Shay gerettet und verarztet habt, aber wir müssen hier weg. Wir müssen weiter, andere haben sicherlich den Lärm gehört und wenn die Soldaten ihre toten Kameraden sehen, schicken sie sicherlich Verstärkung."
Wieder blieb Law ruhig. Er schäzte ab, ob die Soldaten gegen ihn und seine Männer überhaupt eine große Chance hatten, aber er wollte das Risiko auch nicht wirklich eingehen, wenn auf einmal 50 von ihnen vor den Heartpiraten stehen würden.
„Packt zusammen. Clione, Jean Bart und Penguin, helft mir beim tragen der Verletzten."
„Aye Käptn."Die Piratencrew war aufbruchsbereit. Sie zogen weiter raus, an den Stadtrand.
Sie betraten eine kleine Holzhütte. Shachi hatte wegen der Bluttransfusion Shay getragen. Hin und wieder, hatte er etwas auf Grund seines eigenen Blutverlusts geschwankt, aber auf die Frage hin, ob es wirklich geht Shay zu tragen, antwortete er immer mit ‚Jaja, alles gut'.
Also waren sie nun, etwas eingeengt, in dieser Hütte gelandet. Shachi hatte Shay in die Nähe der geplanten Feuerstelle gelegt. Law zog Shachi den Zugang für die Bluttranfusion, und befahl ihm dann, sich selbst etwas auszuruhen.
Nach etwa fünf Stunden, kam der erste der verletzten Männer wieder zu Bewusstsein.
„Kei!" sagte Toru laut und beugte sich zu seinem ‚Anführer' hinüber.
Kei räusperte sich. „Wo.. wo sind wir hier? Und wer seid ihr?"
Law verzog kaum merklich das Gesicht. „Wir haben Euch gerettet."
„Kei, Mori und.. Takashi.. sie.. sie sind tot." Toru biss sich auf die Lippen, seine Stimme war brüchig.
Kei hatte sich aufgesetzt und eine Hand auf Torus Schulter gelegt. „Sie haben tapfer gekämpft. Bleib stark Toru." „Ich weiß nur..Hiro. Er liegt ebenfals im Sterben."
Kei folgte Torus Blick zu einem schweissgebadetem Mann.
„Ihr habt uns also gerettet? Ihr seid doch Piraten? Warum solltet ihr uns helfen?"
Law spannte seine Kiefermuskeln an. „Sie scheinen ja ziemlich undankbar zu sein. Aber, es ging mir nicht um Euch. Ich habe nach ihr gesucht." „Was willst du von ihr, Pirat?!" Kei hatte sich mit geschwollener Brust aufgerichtet und vor Law gestellt. Penguin und Shachi standen angespannt seitlich von ihrem Kapitän.
Law schwieg, wie so oft, was ihn in dieser Situation bedrohlicher wirken ließ. Spannung lag in der Luft, die mit einem Mal, durch ein winziges Geräusch, gelöst wurde.
Shay kam langsam zu sich.
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Was Leben bedeutet
ФанфикDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...