XIV. Eine grässliche Schlacht im Morgengrauen

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Es war 7 Uhr morgens, als Kei Shay etwas Wärme schenkte.
Um 7:03 Uhr kam Takashi in die Küche gerannt, um zu verkünden, dass das Haus, in dem sich die Gruppe bestehend aus sieben Wiederstandskämpfer und der Brünetten, bald umstellt sein wird.
Um 7:06 Uhr waren die sechs der sieben Wiederstandskämpfer schwer bewaffnet. Die Brünette hatte sich eine Pistole genommen.
Um 7:08 Uhr schauten sich alle aus der bereitstehenden Gruppe nocheinmal ernst in die Augen. Mit einem gemeinsamen Zeichen und einem einzigen Ziel, trat die Gruppe um 7:09 Uhr raus in den trüben Morgen.

Alle standen Rücken an Rücken in einem Kreis. Shays Körper stand unter Hochspannung.
Jede kleinste Bewegung, die in diesen Fällen nur vom Wind erzeugt wurden, wurde mit den Augen eingefangen. Nichts geschah.
„Vielleicht halten sie sich versteckt." flüsterte Takashi.
„Bleibt wachsam Männer." gab Kei als Antwort.
„Das gefällt mir nicht." gab Shay leise, eher zu sich selbst sagend, zu bedenken.
Dann, um 7:15 Uhr waren Schritte wahrzunehmen.
Erst von der Südseite, dann auch von Norden. Schlussendlich waren sie von 20 Soldaten des Königs umzingelt.
„Lasst eure Waffen fallen und ergebt euch, dann könnt ihr vielleicht noch mit einer kleineren Strafe davon kommen." sagte ein hochgewachsener Mann mitte 50.
Shay stieß verachtend die Luft aus. „Wers glaubt." zischte sie leise. Auch Kei hielt von diesem ‚Angebot' scheinbar nicht sehr viel, denn er spuckte rechts neben sich auf den Boden.
„Viel Glück Männer! Bleibt am Leben!" sagte Kei und machte dann mit einem drohenden Schrei den Anfang.

Man bemerkte ganz kurz, wie überrascht die Soldaten von der schnellen Entscheidung waren, doch genauso schnell wie dieser kurze Moment vergangen war, hoben sie ihre Waffen an und eröffneten das Feuer.
Shay huschte zu einem etwas dümmlich ausshenden Soldaten hinüber. Er wollte ihr gerade sein Gewehr vor die Nase halten, als sie im Anlauf durch seine geöffneten Beine hindurchrutschte. Sie stellte sich schnurrstraks hinter ihm auf und verpasste ihm rechts und links vom Hals einen Hieb. Bewusstlos fiel der erste zu Boden. Kei hatte zwei Soldaten die Waffe aus der Hand geschlagen und dann etwas Munition in deren Kopf befördert.
Takashi erledigte gerade ebenfalls einen Soldaten, in dem er ihn mit seinem Schwert von unten nach oben aufschlitzte.

Die Minuten vergingen und Shay entwich hier und da ein paar Attacken. Dann gab es den ersten Schmerzensschrei, aus der eigenen Reihe.
Mori deckte gerade Kenshi den Rücken, als dieser dann seitlich von einem Schwert aufgespießt wurde.
Nun blieben nur noch fünf.

„Mori!! Du mieser Penner!" Kenshi schlug dem Soldaten erst ins Gesicht dann schoss er ihm zwei mal in die Brust.
Shay hatte in dieser Sekunde aufgehört zu kämpfen. Es fühlte sich an als stünde die Zeit still. Sie befand sich in mitten des Kreises. Um sie herum war überall Blut. Zehn königliche Soldaten lagen entweder durch ihre Hand bewusstlos oder durch die Wiederstandskämpfer verblutend oder bereits tot da. Shay ging in Gedanken in dieser stillstehend-wirkenden Zeit durch, wie lange es wohl dauern würde, bis jemand die Kampfgeräuche hören und Verstärkung anrücken würde.
Nach Mori fiel nun auch Yoshio. Er hatte sich eine Kugel in die rechte Brust eingefangen.
Shays Atmung wurde schneller. Sie hatten keine Chance.
Noch 4.

Shay!
Der Blick der Brünetten wanderte weiter. Auch Kenshi musste sich nach seinem Wutanfall, weil Mori niedergestreckt wurde, geschlagen geben.
Noch 3.

Shay!
So viel Blut umgab die Brünette. Aber irgendwie war es so still. Shay hörte ihre Atmung. Alles geschah so langsam.
Doch dann war es als hätte man sie aus der Watte ausgepackt.
„Shay! Komm zu dir! Pass auf!"
Kei hatte Shay mehrmals gerufen und während dessen große Schwierigkeiten gehabt, sich selbst zu verteidigen.
Shay schüttelte kurz den Kopf, um wieder klar zu denken. Es gelang ihr gerade noch so, einer Klinge, die von seitlich geschwungen wurde, zu entweichen.
Dann spürte sie etwas hartes in ihrem Rücken. Sie drehte sich um und blickte auf einen Berg von Mann. Er grinste bedrohlich und schon packte er zu. Shay hatte in diesem Zustand keine Chance gegen ihn. Sie musste ihre Geheimwaffe einsetzen.
Sie musste die Teufelsfrucht nutzen.
Die Brünette schloss kurz die Augen und schon spürte sie den Druck, der ihre Zähne wachsen ließ. Ihr Hände ballte sie zu Fäusten, weil ihr Körper sich veränderte. Ihre Haut kribbelte, was ein Zeichen für die Härtung war. Ihre Fingernägel bohrte sich langsam in ihre Handflächen, weil auch diese länger und schärfer wurden. Ihr Herzschlag verlangsamte sich und ihre Wahrnehmung wurde deutlicher. Sie konnte das pochende Herz des Soldaten hören. Sie konnte an ihren Armen das Blut in seinen Händen fließen spüren, mit denen er sie festhielt.

Als sie ihre Augen wieder aufschlug, und sie das kurze Stocken seiner Atmung bemerkte, wusste die Brünette, dass sie nun ein anderes Wesen war. Jetzt war Shay diejenige, die bedrohlich grinste.
Dieser Anblick, ließ den Soldaten erstarren. Sein Griff lockerte sich für einen kurzen Moment, der ausreichte, einen Arm aus seinem Griff zu lösen und ihm, mit den geschärften, spitzen Nägeln, die Kehle auf zureißen.
Das Blut tränkte die Kleidung der Brünetten.
Eine Angewohnheit hatte sich die verwandelte Shay, zu ihrem Leidwesen, noch nicht abgewöhnt: das ablecken von Blut, wenn es ihre Lippen benetzt hatte. Ein Soldat , der in ihrer Reichweite stand, verlor scheinbar gerade seinen Verstand. Den er ließ sein Gewehr fallen und fing an zu schreien.
Für die empfindlichen Ohren von Shay, war das zu viel. In einer erhöhten Geschwindigkeit, stand sie plötzlich vor ihm und brach ihm das Genick.

Als Shay wieder in Richtung Kei sah, wurde sie wieder daran erinnert, dass er von ihrer Teufelsfrucht noch garnichts wusste.
Fast alle Anwesenden starrten die Brünette geschockt an. Doch einer nutze dies geschickt aus. Der führende Kommandant dieser Soldatengruppe, richtete seine Waffe auf Kei und drückte ab.
„Kei, Nein!!" schrie Shay.
Der braunhaarige Mann ging blutend zu Boden. Sein Blick war immernoch auf Shay gerichtet.
Noch 2.

Also waren nun noch Shay, Takashi und Hiro übrig. Shay und zwei der Wiederstandskämpfer gegen sieben Soldaten.
Shay wollte wieder etwas enger mit Takashi und Hiro zusammen rücken, doch anscheindend hatten die zu viel Angst vor ihr.
„Haut ab." krächzte jemand kraftlos.
Shay drehte sich um und sah zu Kei.
„Geht. Rettet euch selbst."
„Du spinnst doch." blaffte Shay ihn an und fixierte wieder ihre Gegner.
„Du lebst ja immernoch."
Der Soldat, der hier scheinbar das Komando und Kei niedergeschossen hatte, trat an diesen heran und stellte seine vom Schlam beschmutzten Stiefel auf seiner Schusswunde in der Brust ab.
Shay spürte die Wut in sich hochkochen.
Als Kei vor Schmerzen aufschrie, schloss sie ihre Augen und ballte ihre Fäuste. Dabei rammte sie sich ihre scharfen Nägel in die Haut. Langsam tropfte etwas Blut an ihrer Hand herab zu Boden.
„Ich verfehle nur sehr selten. Scheint als benötige ich bei dir eine zweite Kugel." protze der Soldat.

Er richtete die Pistole erneut auf Kei.
„Stirb endlich, du kleiner..."
Shay schlug ihre Augen auf. Sie hatte, wie damals in ihrem Haus, eine blutrote Farbe angenommen.
Shay konnte dieses Gefühl nicht leiden, wenn es so war wie jetzt. Sie.. sie hatte nicht wirklich die Kontrolle. Die Wut, der unglaubliche Zorn, kontrollierte sie. Das Blut raste durch ihre Venen, was all ihre Sinne noch mehr verschärfte. Vom einen auf den anderen Moment, stand sie neben den auf Kei zielenden Soldat. Er zuckte vor Schreck kurz zusammen, dann wollte er auf sie zielen.
Doch die Brünette, die selbst wie in Trance war,  fletschte die spitzen Zähne und riss ihrem Gegner damit den Kehlkopf raus.
Ohne einen Moment zu verlieren, huschte sie zum nächsten Soldat. Dadurch, dass sie eine zu hohe Geschwindigkeit hatte, köpfte sie einen Soldaten, anstatt wie geplant nur die Kehle aufzureißen. Die nächsten zwei überlies sie sich selbst. Denn, als beide zitternd auf sie zielte, zog sie einfach einen der beiden vor sich. Somit erschoss der eine Soldat den anderen.

Plötzlich, ertönten zwei Schüsse.
Takashi und Hiro gingen als letzte der Wiederstandskämpfer, zu Boden.
Shay schrie in ihrer Trance vor Wut auf und rannte auf den scheinbar letzten Soldaten zu.
Erneut ein Schuss.
Die Brünette wurde langsamer.
Sie spürte langsam ein stechend, ziehender Schmerz in ihrer linken Brust. Sie tat noch zwei Schritte, dann schaute sie gebannt auf das Loch in ihrer Brust. Sie fuhr mit ihrer Hand zur  Schusswunde, als ob sie sich vergewissern wollte, das es real war.
Sie spürte ihr Herz schwer schleppend weiter klopfen. Knapp verfehlt.
Er musste das Herz knapp verfehlt haben.
Der Rand von Shays Sichtfeld wurde langsam schwarz. Sie kämpfte sich wieder zwei Schritte voran, dann ein nächster Schuss. Diesmal in die linke Schulter.
Wieder machte sie einen Schritt vor. Sie musste nur ihre Hand ausstrecken und diesen verängstigten kleinen Soldaten töten, der gerade wieder geschockt versuchte sein Gewehr zu laden.
Ein Schritt, doch da sackte sie zusammen.
Die Brünette spürte, wie mit jedem Herzschlag das Blut aus ihrer Wunde gepumpt wurde.
Um 7:45 Uhr lag sie auf dem kalten nassen Boden. Sie hörte wie etwa 6 Männer noch atmeten. Sie hörte ihren leisen und schwachen Herzschlag. Sie hoffte, dass diese sechs schwachen Herzschläge zu den Wiederstandkämpfern gehörte.
Die Brünette versank immer mehr in der Dunkelheit. In kurzer Zeit würde sie das Bewusstsein verlieren. Dann blieben ihr noch etwa 10 Minuten, ehe sie an dieser Wunde verbluten würde.

Als Shay über all das nachdachte und aus ihrer ärztlichen Sicht heraus, das alles analysierte, nahm sie in der Ferne eine Gestalt wahr. Sie bildete sich ein, dass es ein Eisbär war. Doch bevor sie dieser Einbildung näher auf den Grund gehen konnte, driftete sie in die tiefe Dunkelheit ab.

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