XXV. Dieses verräterische Herz

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Nach etwa 15 Minuten öffnete sich die Tür zum Deck. Hanako, Penguin, Shachi, Airi, Kenshi und Toru standen vor Shay, die es sich an der Reling gemütlich gemacht hatte. Da sie nun nicht mehr alleine war, beschloss sie nach drinnen zu gehen und ein Bad aufzusuchen.
Nur, wenn sollte sie fragen? Sie stand nun mitten im dunklen Flur als ihr auffiel, dass alle aus Shachis Zimmer an Deck waren. Sie wollte gerade wieder zurück gehen und fragen, als sie mal wieder von jemandem erschreckt wurde.
„Suchst du was?"
„Verdammt nochmal. Kannst du damit aufhören, dich ständig an mich ranzuschleichen?" sagte die Brünette stur geradeaus ins Dunkle. Law kam grinsend aus dieser Richtung zu ihr gelaufen. „Das ist mein Boot. Ich denke, ich kann tun was ich möchte."
„Ja. Schön. Gute Nacht."
Mit diesen Worten öffnete die Brünette die Tür zum Deck.
„Du, Shachi? Könnte ich mal eben euer Bad benutzen?" fragte sie, und blieb in der Tür stehen.
„Ja klar..Autsch." Penguin hatte Shachi einen Ellenbogen in die Seite gerammt und räusperte sich. „Ouh.. ehm.. nein warte mal.. ähm.. das ist.. kaputt." „Kaputt?" fragte die Brünette verwirrt? Sie spürte in ihrem Nacken die Anwesenheit des grauäugigen. „Ja.. also.. die Abflüsse.. verstopft. Darum wollte ich mich gleich noch kümmern." stammelte der Pirat.
Der Brünetten kam es natürlich eigenartig vor, beließ es aber dabei.

„Und bei dir Jean Bart?" versuchte sie es weiter. Der große Pirat kratzte sich am Hinterkopf. „Also.. ehm.. das ist mir jetzt peinlich, aber.. ich hatte da eben eine längere Sitzung. Also nicht zu empfehlen."
Die anderen um ihn herum kicherten.
„Schon gut. Danke trotzdem."
Die Brünette machte die Tür zu und drehte auf dem Absatz um. „Was ist denn?" fragte sie den Piratenkapitän, der immer noch hinter ihr stand und sein Grinsen nicht verbergen konnte. „Willst du mich garnicht fragen?"
„Was soll ich dich fragen?" antwortete Shay mit einer Gegenfrage.
„Na, ob du mein Bad benutzen darfst." sagte er unschuldig.
„Nein, vergiss es." sagte Shay sturr und lief an ihm vorbei. Sofort bemerkte sie, dass er ihr folgte.
Sie blieb stehen und schaute ihn böse an. „Musst du nicht arbeiten oder sowas?" „Nein, nein. Alles gut. Ich vertrete mir nur die Beine." Law hatte scheinbar seine Mundwinkel nicht mehr unter Kontrolle, denn er kam aus dem Grinsen nicht mehr raus.
Genervt stöhnend lief die Brünette einfach weiter und versuchte Law auszublenden. Was in Gottes Namen verdammt schwer war.

Sie klopfte an Bepos Tür. Der Eisbär machte keine zwei Sekunden später auf und schaute erst Shay freundlich an, dann den hinter ihr stehenden Law. „Hey Bepo, kann ich mal dein Bad benutzen?"
Shay bemerkte sofort wie der Eisbär Law ansah und dann zu schwitzen begann.
„Ehm.. naja Shay das... also das ist gerade schlecht. Weil.. weil.. ich gerade gehen wollte. tschuldigung" presste der Eisbär vor Nervosität hervor.
„Dann später vielleicht?"
„Da wollte sicherlich Airi ins Bad."
Die Brünette holte tief Luft.
„Dann da danach?" Fragte sie drängend.
„Da wird kein heißes Wasser mehr übrig sein." sagte Law direkt an ihrem Ohr. Bepo entschuldigte sich nocheinmal und machte dann eilig die Tür zu.

Shay legte genervt den Kopf in den Nacken. Anschliessend sah sie dem grauäugigen wieder in die Augen.
„Na, da frage ich mal Kei, den kannst du nicht so leicht manipulieren. Und bevor das heiße Wasser ausgeht, teile ich mir die Dusche wohl besser mit ihm." sagte sie böse lächelnd, am Ende mit einem Augenzwinkern, zu dem Piratenkapitän.
Plötzlich drängte er die Brünette an die Wand. Eine Hand von ihr war zwischen Wand und ihrem Hintern gefangen, die andere hielt er fest.
Er sagte nichts schaute ihr nur intensiv in die Augen. Shay bekam kein Wort raus. Er war ihr eindeutig zu nah. Ihre Reaktionen hatten sich verabschiedet.
„Warum kämpfst du denn jetzt nicht dagegen an? Die ganze Zeit kämpfst du mit Worten gegen mich, doch was ist jetzt?" hauchte er ihr entgegen. Seine Stimme war so tief und so unverschämt gut. Bis auf ein Zittern das aus ihrer Atmung hervor ging, brachte Shay nichts zustande. Nur ihre Gedanken arbeiteten. Und alles was sie dachte war: Zu nah! Er ist ihr zu nah!
„Du möchtest also lieber mit diesem Kerl duschen, bevor du deinen Stolz vergisst und mich fragst, ob du das Bad benutzen darfst?"
„Lass mich.." sagte sie kaum hörbar. Ihr war schwindelig von seinem Duft und dem Gefühlschaos. Ihr Blick war auf seine Halsbeuge geheftet.
„Das nennst du kämpfen? Scheinbar willst du nicht wirklich das ich dich loslasse." Law kam ihr mit dem Gesicht näher. Sein Mund war schließlich fast an ihrem Ohr. Shays Atmung beschleunigte sich. Das Herz nahm beinahe das Tempo eines galoppierendem Pferdes auf. Sie hörte wie er schmunzelte.
„Hör auf.."
Versuchte sie es leise erneut.
„Nicht, wenn du es nicht wirklich so willst." flüsterte er und setzte seinen Weg, am Hals an der Hauptschlagader entlang, mit den Lippen fort.
Die Haut der Brünetten brannte, da wo er sie berührte. Sie hatte die Augen geschlossen, sich schon fast ergeben und fallen lassen. Durch das heftige Ausatmen, rutsche ihr ein sehensüchtiges Stöhnen heraus.
Law weichte mit seinem Gesicht ein Stück zurück und sah sie gespannt an.

Die Stelle an der Brust, unter der ihr das Herz fast herrausspringen wollte, schmerzte bereits. Law legte mit einem feurigen Blick eine Hand auf ihr Schlüsselbein. Natürlich würde er dieses verräterische Organ spüren.
Shay öffnete die Augen und schaute ihn flehend an. „Hör auf.."
Law reagiert erst nicht darauf doch dann wurde er grob zur Seite geschubst.
„Hörst du nicht?! Du sollst sie los lassen!"

Kei hatte sich groß und beschützerich vor Shay gestellt, die sich nicht bewegen konnte und kraftlos an der Wand lehnte. Law's Blick wurde eisig.
„Was fällt dir ein du Dreckskerl?! Shay geht es dir gut? Hat er dir wehgetan?!" „Es geht mir gut.. es.. es ist nichts passiert." sagte sie schwach. „Shay. Du musst keine Angst haben es auszusprechen. Ich breche ihm den Kiefer wenn er dir etwas angetan hat."
Law lachte verächtlich. „Achso? Wie willst du das anstellen?"
„Na warte.."
Shay bekam den aufgebrachten braunhaarigen gerade noch am Arm zu fassen.
„Es ist nichts passiert!" brüllte sie dann.
„Was?" Kei schaute sie verständnislos an, Law wiederum sehr aufmerksam.
„Ich.." sie wollte ihm nicht sagen, dass sie nicht ausdrücklich ,Nein' gesagt hatte, somit hätte sie vor Law zugegeben, das sie es wollte.
Sie schüttelete einfach nur den Kopf und flüchtete vor den beiden. Sie hörte noch wie Bepo die Tür vorsichtig aufgemacht hatte.
„Shay, lauf nicht weg." rief ihr Kei hinterher, doch folgte ihr nicht.

Die Brünette wusste nicht, wohin sie gehen sollte. Sie fühlte sich so schrecklich. Ihre Brust schmerzte noch immer und am liebsten wäre sie stehen geblieben und hätte erneut geschrien.
Oben an Deck standen immer noch die Jungs mit den beiden Frauen. Shay blendete sie komplett aus. Sie musste hier weg. Sie wollte weg von ihm.
„Ehm.. Shay ist alles gut bei dir?" fragte Penguin, doch Shay nahm nichts wahr. Sie irrte an der Reling entlang und schaute zur Insel.
„Was hat sie denn?" flüsterte Hanako zu Airi.

„Ich muss weg, runter, an Land." flüsterte sie vor sich hin. Die Brünette schaute runter zum Wasser. Der Weg war nicht weit. Sie konnte ja einfach an Land schwimmen. Natürlich ist das Wasser mit Sicherheit stechend kalt, aber sie braucht Abstand, ihre Ruhe. Wie ein Tiger lief sie hin und her.
Dann öffnete sich die Tür zum Deck. Kei, Law und Bepo standen im Türrahmen. „Was tut sie da?" fragte Law Penguin. „Wir wissen es nicht. Sie reagiert nicht. Was ist denn passiert?"
„Euer Käptn ist passiert.. Er hat.."

„Shay nicht!" schrie plötzlich Law und sprang nach vorne doch es war zu spät.
Die Brünette war gesprungen.

Puh Leute.. ich sags euch 🙈
Da haben meine Finger gebitzelt als ich das geschrieben habe 😅😜
Er kann aber auch verführerisch sein unser Law 😜💕
Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne und ruhige Festtage 😊

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