XLIII. Blutbad

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Shay lief den dunklen Gang wieder zurück zu Law. Als sie in mitten der Kreuzung der Gänge stand, fiel ihr eine Fackel im linken Gang ins Auge. Und sie kam näher. Sie legte einen Zahn zu und sprintete zu dem grauäugigen in Handschellen, um ihn endlich kampffähig zu machen.
„Hier Bepo!" sagte sie, während sie ihm die Schlüssel energisch in die Hände drückte. „Beeil dich! Ich glaube Kaito kehrt zurück."
Shay richtete sich wieder auf und half noch Shachi dabei einen Soldaten k.o. zu hauen bevor der goldene Soldat hier ankommen würde.

Shay hörte, wahrscheinlich dank ihrer Teufelskraft als einzige, das lang ersehnte Klicken, der aufspringenden Handschellen. Sie schaute zu Law, der sich langsam aufrichtete und sein Schwert von Bepo entgegennahm. Dann wurden Schritte hörbar. Das Geräusch einer klappernden Rüstung, kam dazu immer näher. Shay und der Rest der Hartpiraten waren angespannt.
Kaito trat mit der Fackel in der Hand in die Runde. Er grinste, was Shay überraschte. Wie selbstsicher war dieser Kerl bitte?
„Wow! Das habe ich von den Heartpiraten und Trafalgar Law erwartet." sagte er erfreut. „Einfach fabelhaft." Kaito blickte jedem der Piraten einzeln ins Gesicht und blieb anschließend bei Shay hängen. Sein Blick veränderte sich und um Shay herum, wurde alles wieder so schwummerig. Wieder war da dieses seltsame Gefühl, dass sie nicht beschreiben könnte. Das entfernte Gelächter blieb dieses Mal aus. Shay gefiehl das alles garnicht. Sie wurde nervös und wütend. Was lief hier für ein Spielchen? Sie konzentrierte sich mit allen Sinnen auf ihre Umgebung. Spürte wieder eine schleierhafte Berührung an ihren Armen. Und dann schaltete sie. Es muss Kaito sein. Irgendwie, besaß er scheinbar die Kraft, die Wahrnehmung der Menschen zu beeinflussen. Es war wie eine Art Nebel, der sich langsam an die Menschen heranschlich, sich an ihnen hochschlängelte, und die Sinne täuschte. Sie konnte es sehen, wie der Nebel Law und die anderen ‚blind' machte. Sie standen da, starrten vor sich hin als wären sie aus Eis. Man hätte einfach alles mit ihnen anstellen können. So hat Kaito, Law auch gefangen nehmen können. Doch die Brünette war anders. Sie hatte stärkere Sinne. Sie durchbrach den Nebel, der ihren Verstand verlangsamen wollte. Sie biss sich auf die Lippe. Ihre scharfen Eckzähne, durchstachen das weiche Fleisch und ein, nach Eisen schmeckender Blutstropfen, kitzelte ihre Zunge.

Shay blinzelte, gestärkt durch ihr eigenes Blut, wurde sie immer klarer und sah schlussendlich, wie Kaito sich vor Law stellte und ihm einen Schlag ins Gesicht verpasste. Die Soldaten um sie herum, halfen sich gegenseitig auf und versorgten ihre Wunden. Keiner schenkte den Heartpiraten oder ihr, die geringste Aufmerksamkeit. Shay wusste, sie war die einzige, die diese Situation ändern konnte. Sie war die einzige, die Kaitos Macht wiederstand und nun gegen ihn kämpfen musste.
Sie schlich sich an Kaito heran und wollte ihm von hinten an den Hals fallen, als er sich blitzartig zu ihr umdrehte und sie gefährlich ansah.
„Ich wusste, du bist etwas besonderes. Du schaffst es dich zu bewegen, die Realität zu sehen anstatt meine heraufbeschworene Vision einer Umgebung." er lächelte und gab den restlichen Soldaten, die sich einmischen wollte , ein eindeutiges Zeichen, das sie ihm gehörte.
Seine Augen funkelten, als wäre er glücklich sie hier stehen zu sehen. Als wäre sie eine Königin oder jemand der etwas unmögliches geschafft hat. Was sie ja scheinbar auch wirklich getan hatte. Er hob eine Hand an und näherte sich ihrer Wange. Sie sah ihn angewiedert an und wich zurück. „Aber wie ich sehe, stehst du zu 100 Prozent hinter diesem Piratenpack. Du hast sogar diesen Kerl sterben lassen, der ganz offensichtlich alles für dich getan hätte." er sah ihr aufmerksam in die Augen, um keine ihrer Reaktion und Emotion zu verpassen, doch sie blieb nach außen hin kalt.
„Mhm.. dann muss ich dich wohl auf die alte Art festnehmen." sagte er langsam und schoss dann wie eine Schlange nach vorne. Er wollte sie an den Armen zu greifen bekommen, um sie festzuhalten und ihr Fesseln anzulegen, doch war Shay schneller. Sie sprang wie eine Gazelle zurück und ließ ihn nicht aus den Augen. Er hob anerkennend eine Braue und nickte ihr zu. „Natürlich würde das nicht so einfach sein." gab er dann noch zu.

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