XIX. Frage und Antwort

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Kei betrat vor der Brünetten die Hütte. Als er bemerkte, dass sie zögerte und ihr Blick auf etwas gerichet war, kam er sofort wieder an ihre Seite. „Was ist los?" fragte er direkt an ihrem Ohr.
Shay zuckte mit den Schultern. Eigentlich war an dieser Szene nichts schlimm. Dennoch war es einfach unpassend in dieser Zeit. Drei Frauen liefen kichernd die Strasse entlang. Zwei von ihnen torkelnd. Die Dritte schien die beiden zu führen. „Was machen die denn da?!" zischte Kei plötzlich, als er die Frauen ebenfalls bemerkte. „Spinnen die? Die führen noch die ganzen Soldaten zu uns."
„Hey Shay, ist alles gut?" Penguin kam ebenfalls zu der Brünetten, vielleicht auf Anweisung seines Käptns. „Diese Frauen sind betrunken und zu laut. Die Soldaten werden sicher bald auf sie aufmerksam. Sie können nicht von hier sein, wenn sie so leichtsinnig sind." schilderte Shay das Problem.
„Was für Frauen?" fragte Penguin und sah in die gleiche Richtung wie die Brünette.
„Scheiße.." Penguin stürzte zurück in die Hütte. „Was soll das denn wieder bedeuten?!" schaute Kei die Brünette ratlos an. Diese runzelte selbst die Stirn und war verwirrt.
Shay blickte in die Hütte und sah gerade noch wie Penguin seinem Kapitän etwas zu flüsterte als diesem die Gesichtszüge völlig entglitten. Er war böse, nein stocksauer. Shay hatte vergessen wie bedrohlich Law sein konnte. Der grauäugige Pirat stieß sich von der Wand ab, nahm sein Schwert und lief auf Shay zu. Er brauchte kein Wort zu sagen, die Brünette ging ihm automatisch aus dem Weg.
Dicht gefolgt von Jean Bart und Penguin lief Law den drei Frauen entgegen. Shay beobachtete das Szenario.

Law:

Es war dunkel auf der Straße. Aber dennoch war sich Penguin ziemlich sicher gewesen das sie es waren. Zu dritt und schnellen Schrittes liefen die Piraten auf die entgegenkommenden trokelnden Damen zu. Bei einer Entfernung von etwa 20 Metern, musste die Frauen die Männer gesehen und wohl auch erkennt haben, denn die mittlere, die die anderen zwei Damen stüzte, blieb urplötzlich stehen.
„Hey Airi! Wass issn loss?" nuschelte die rechte. „Seid ruhig. Seht doch."
„Mhm? Wass solln da sein?"
„Heeeeyyy, schau doch Hanakoo. Guck, guck,guck!! Is das nich? Doch, dass musser doch sein. Dein geliebder Pinguin. Und wenn das nich der sexy Anführer Laaw is."
Law spannte seinen Kiefer an, als er an die betrunkene Saika ran trat. Airi schaute Law entschuldigend an und ließ Saika los. Diese ließ sich gegen Law fallen.
„Kommt sofort mit!" Law packte Saika unsanft an der Schulter und zog sie mit sich.
„Hey! Aua! Was machst du denn?" protestierte Saika. Penguin war zu Hanako geeilt die scheinbar gerade anfing vor Freude loszuheulen. „Es is ja so schööön dich zu sehn." sagte sie ebenfalls völlig betrunken an Penguins Seite. „Pssst! Hanako, wir müssen leise sein!" Saika lief derweil mit gesenktem Kopf neben Jean Bart her. An der Hütte angekommen stand Shay immer noch mit Kei an der Tür. Die Brünette sah mit leicht geöffnetem Mund alles mit an und war offensichtlich sprachlos. Als der grauäugige mit Saika im Schlepptau an ihr vorbei ging, sagte er kein Wort.

Als nun alle in der Hütte angekommen waren wurde es wieder laut. „Shachii, du bisd ja auch hier!" brüllte Hanako. „Na und wer is der heiße Typ dahinten?" sagte Saika mit vielsagendem Blick in Richtung Kei.
Shay stand einfach nur perplex im Türrahmen. Das war zu viel. Sie würden auffliegen. Welcher Idiot würde diesen Lärm nicht hören?
Law sah den Blick der Brünetten, doch konnte er jetzt nicht zu ihr gehen und ihr das erklären. „Hey Airi! Wo isd..." „Es reicht." sagte Law streng. Er hatte der braunhaarigen Saika eine Hand vor den Mund gehalten damit sie Ruhe gab. „Jetzt kommt mal runter ihr zwei." sagte er auch in Richtung Hanako. Diese zog das Genick ein und nickte wie ein kleines Kind.
„Ihr bleibt jetzt hier sitzen und gebt mal für 10 Minuten Ruhe!" er wartete einen kurzen Moment ab, dann nahm er die Hand von Saikas Mund. Sie blinzelte mehrmals und schaute sich dann mit glaßigen Augen im Raum um. „Wasn hier los?" fragte sie dann, durch denn Alkohol, laut flüsternd. Als Antwort darauf, ging die Tür zur Hütte wieder auf. Bepo und Clione tarten ein.
Bepo wollte gerade Bericht erstatten, als er die drei Damen erkannte und mit offenem Mund stehen blieb. „Bepoooo!" brüllte Saika urplötzlich. Erneut hielt Law ihr den Mund zu. „Ich habe mich doch klar ausgedrückt?" „Tschuldigung." nuschelte sie an Law's Hand vorbei.
Law gab Bepo ein Zeichen, um mit ihm ins Nebenzimmer zu gehen.

„Habt ihr einen Weg ins Schloss gefunden?"
„Naja, nicht wirklich, da gäbe es vielleicht eine kleine Möglichkeit. Aber um wirklich sicher zu sein, würde ich vorschlagen, dass wir das ganze noch ein oder zwei Tage beobachten. 'Tschuldigung."
„Mhm.."
„Zwei Tage sind zu lang." kam plötzlich von der Brünetten, die im Türrahmen stand. Bepo und Law schauten sie ernst an.
„Aber Shay, wir.." fing Bepo gerade an als diese ihn wieder unterbrach.
„Ich muss da rein. Ich kann nicht noch länger warten. Mein.. die Kinder. Sie sterben.."
„Warte mal. Ich glaube, das wir von einem Soldaten gehört haben, dass irgendeine Maschiene den Geist aufgegeben hat, und sie somit nicht mit der Versuchreihe fortfahren können."
Shay's Blick blieb skeptisch.
„Meinst du nicht, es wäre besser ohne vorprogrammierten Ärger dort hinein zu gelangen?" warf Law die Frage in den Raum, um die Brünette von ihrem undurchdachten Plan abzubringen.
„Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, das ich nicht noch mehr Kinder tot sehen will." Shay hatte die Hände vors Gesicht genommen.
Law vermutete, das sie kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Ihr Körper hielt dem ganzen Stress nicht mehr lange stand. Sie musste aber aus irgendeinem Grund stark sein, vielleicht für diesen Kei.
„Bepo und Clione schauen sich das morgen nocheinmal an, bist du damit einverstanden?" Law erhielt von der Brünetten keine Antwort. Sie hielt nur weiterhin ihr Gesicht in den Händen vergraben.
Bepo schaute seinen Kapiätn besorgt an.
Law gab ihm kurz zu verstehen die beiden für einen Moment alleine zu lassen. Bepo nickte stumm und verließ den Raum.

Shay:

Shay stand direkt neben der Zimmertür. Sie hatte sich mit dem Rücken an die Wand gelehnt und den Kopf in den Nacken gelegt. Law stand stumm etwa vier Schritte von ihr entfernt da und beobachtete sie.
Sie wollte gerade etwas sagen, um die Stille zu durchbrechen, als eine dieser angetrunkenen Frauen in den Raum stolperte.
„Huups. Das is nich das Bad."
Ohne Shay, die nun in ihrem Rücken stand, zu bemerken, plapperte sie munter auf Law ein.
„Ach Laaaw, schau mich nich so böse an. Weiss du, ich glaube das is Schigsal. Ich meine, das mit uns war doch garnich soo schlecht..."
Die Brünette zog hinter Saikas Rücken eine Braue hoch. Law's Blick streifte sie kurz. Er wollte Saika gerade zum Schweigen bringen, als diese nach vorne kippte um ihm einen Finger auf die Lippen zu legen.
„Pssst, jetz rede ich. Law, du siehst doch selbst das Hanako und dein Pinguin unsterblich ineinnader verknallt sin. Und wir können ja nochmal von vorne anfangen. Ich bin eigentlich auch nich so schlecht. Und der Sex mit dir.."
„Ich glaub mir wird schlecht." Shay stieß sich geräuchsvoll von der Wand ab und verließ den Raum.

Im Nebenzimmer angekommen, setzte Shay sich genervt in eine Ecke.
Als sie so über ihre Reaktion nachdachte, hätte sie sich selbst Ohrfeigen könne.
Warum störte sie sich so daran. Es könnte ihr doch egal sein. Schließlich hatte sie vor einer Stunde noch Kei geküsst. Gut, dabei hatte sie sich auch schlecht gefühlt, aber jetzt?
Und trotzdem, mit so einer Tussi? Männer!
Kurze Zeit später, kam Law aus dem Raum. Er warf der Brünetten einen eindeutigen Blick zu und lief geradewegs hinaus in die Nacht.
Sie rang mit sich selbst ob sie ihm folgen sollte.
Dann übernahm aber die Neugier die Oberhand. Kei schaute sie verwirrt an. „Wohin gehst du?" „Ich komme gleich wieder." es sollte eindeutig zu verstehen geben, dass sie alleine sein wollte.

Sie trat hinaus in die Dunkelheit. Nur das Licht das aus der Tür fiel, die sie hinter sich noch offen stehengelassen hatte, beleuchtete etwas die Straße. Wo war er denn hin gegangen?
Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss. Ganz automatisch drehte sie sich angespannt um. Doch da stand Law. Er hatte die Tür zugemacht, um ungestört mit ihr hier draußen zu sein.
„Wirst du mir ein paar Antworten geben, damit wir dir bei dieser Sache hier besser helfen können?" fragte er klar, sachlich und emotionslos. Shay schürzte die Lippen. Sie wusste das sie ihn nicht anlügen konnte, er würde es sicherlich merken. Also, war sie bereit, auf jede seiner Fragen eine Antwort zu geben? Was hatte er wohl für Fragen?

Wie das Gefühl in einem so ist, wenn man nicht weiß was einen erwartet, stand Shay zögernd da.
„Ich versuche es." war das einzige was sie zur Antwort gab. Law war damit sichtlich nicht ganz so zufrieden, aber er nahm es hin.
„Wen haben sie gefangen genommen?"
Und da war es.. einfach so, kam er mit der Tür ins Haus gefallen. Die Frage war zwar nicht so formuliert, aber Shay wusste, dass er ahnte, das es da jemanden gab, der ihr sehr wichtig war.
Shay atmete tief durch. Dann schaute sie ihm direkt in die Augen, als sie sagte : „Meinen Sohn."

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