XLVII. Jubelnde Menschen, erschöpfte Kämpfer

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Saika sah zu, wie der grauäugige Pirat die bewusstlose Shay auf den Armen aus dem Raum trug. Bepo kam auf Saika zu. Er sah sie ausdruckslos an und lief an ihr vorbei.
Ihr war klar, dass alle hier ein gutes Recht hatten, sauer auf sie zu sein, doch sie hatte es doch wieder gutmachen wollen.
Bepo schien hinter ihrem Rücken etwas aufzusammeln. Als er wieder an ihr vorbei lief und ebenfalls den Raum verließ, erkannte sie Law's Mütze in seinen flauschigen Händen.
Saika spürte, wie verlassen sie sich plötzlich fühlte und begann ganz automatisch den Heartpiraten zu folgen.

„Saika, du solltest besser nicht mit uns kommen." sprach JeanBart, als er draußen im Schlossgang bemerkte, dass sie ihnen folgen wollte.
„Ich.. wo soll ich denn sonst hin?"
JeanBart kratzte sich am Hinterkopf, dann schien ihm etwas einzufallen. „Law hat diesen Kei, auf eine dieser Krankenstationen gebracht, die sie hier im Schloss haben. Noch dazu sind dort auch alle Kinder. Vielleicht kannst du mit ihnen in den Ballsaal gehen. Eventuell sind dort ein paar Eltern anwesend und sind froh sie wieder lebend zu haben."
„Die Eltern wollten ihre Kinder nicht mehr." antwortete Saika abwertend. „Und sie liebten den König. Was soll ich dennen denn sagen, wenn sie erfahren das er tot ist?"
Jean Bart zuckte mit den Schultern. „Sag doch einfach du hast ihn umgebracht." war das letzte was der große Pirat noch sagte, bevor er sich umdrehte und sich seiner Crew wieder anschloss.
Saika stand ratlos zurück gelassen, im großen und schwach beleuchteten Schlossgang.

„Wo bringen Sie meine Mami hin?" fragte der kleine Grey, etwas außer Atem, an Laws Seite, der schnellen Schrittes durch den Schlosshof marschierte. „An einen sicheren Ort." sagte Law es schärfer als er beabsichtigte. Er war immer noch verärgert, Shay so vorgefunden zu haben. Sie hat sich in größte Gefahr gebracht, obwohl sie ihm eigentlich das Gegenteil versprochen hatte. Noch dazu, wusste er einfach nicht wie er am besten mit Kindern umgehen sollte.
Die Wachen, die sich überall im Schloss positioniert hatten, reagierten auf die Nachricht, dass ihr König tot sei, alle gleich: sie ließen die Waffen fallen, und schienen froh über diese Kunde zu sein. Einige hatten direkt das Schlossgelände verlassen, um hinunter in die Stadt zu eilen, vermutlich zurück zu ihren Familien. Andere setzten sich auf den Boden, um alles zu verarbeiten was geschehen war.
Law ignorierte all diese Gefühle um ihn herum. Die Freude über die neu gewonne Freiheit. Die Trauer über die Gewissheit, was man alles falsch getan hatte. Law blendete all diese aufgebrachten Menschen um ihn herum aus. Er lief nur rasch zurück in den Wald, wo sie auf auf dem Herweg herausgekommen waren. Sein Blick starr und ernst nach vorne gerichtet und der Griff fest, um den lebloswirkenden Körper der Brünette.

Saika suchte nach dem Krankenzimmer, dass JeanBart gemeint hatte. Sie öffnete mittlerweile die zweite Tür, hinter der sie Kei und ein Krankenzimmer vermutete, doch wieder war es leer.
Am Ende des dunklen Ganges, schien grelles weißes Licht, unter einer der hinteren Türen durch. Sie beschleunigte ihre Schritte und hielt vor der Tür nur kurz an.
Sie holte Luft, um etwas zur Ruhe zukommen, dann öffnete sie die Tür und trat ein.
An Maschienen und Schläuchen angeschlossen, lag der verwundete Mann in einem dieser Krankenbetten. Er war unter den weißen Laken oberkörperfrei. Man erkannte einen dicken Verband um seine Brust und er atmete mit Hilfe einer Pumpe. Als sie ein paar Schritte zögerlich nach vorne machte, nahm sie die Kinder im hinteren Teil des Zimmers wahr.
„Hey. Kinder! Ich bins, Saika."
Ein paar Kinder rieben sich die Augen, andere zogen sich die verschniefte Nase hoch, ehe sie auf Saika zustürmten und sie umarmten.
Saika war erstaunt, wie liebevoll sich die Kinder ihr an den Hals schmissen, dass sie sich ein ehrliches und aufrichtiges Lachen nicht verkneifen konnte.
All diese Kinder gaben ihr so viele Glücksgefühle. Gefühle, die schon lange nicht mehr gespürt hatte. Sie bemerkte die brennende Flüssigkeit hinter ihren Augen und konnte sie keine Sekunde länger mehr zurück halten. Sie fühlte sich so befreit. Sie war froh, dass das hier zu Ende war.

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