„Es ist noch nicht vorbei!"
Shays Herzschlag hatte sich nach der Flucht noch immer nicht beruhigt.
„Da stimmt etwas nicht. Warum schießen sie auf uns und nehmen dann nicht einmal die Verfolgung auf?" Die Brünette lief auf und ab.
„...ein glatter Durchschuss. Hör zu, wir bekommen dich wieder hin!" sprach Kei mit Toru. Shay war stehen geblieben. Als sie Toru blutend am Boden liegen sah, war es als hätte sich ein Schalter umgelegt.
Die Brünette eilte zur Spüle, aus der sie Handtücher holte. Danach öffnete sie einen Wandschrank, um aus diesem eine längliche Flasche mit dursichtiger Flüssigkeit rauszuholen.
Sie kam wieder auf die Gruppe der Wiederstandskämpfer zu und kniete sich neben Toru. Kei schob sie wortlos zur Seite, dann zog sie ohne große Worte das Tshirt des angeschossenen hoch.
Sie prüfte kurz die Wunde, um sich zu vergewissern das Kei richtig lag, und die Kugel wieder ausgetreten war. Sie legte ein Handtuch unter Toru und eins hielt sie neben die Wunde, dann begann sie die Flüssigkeit über die Wunde zu gießen.
„Aaaaaahhh! Verdammte Scheiße!" schrie Toru. Shay drückte ihm die Hand auf den Mund. „Sei gefälligst leise!"
„Hey! Weißt du überhaupt was du da tust?!" fragte Kei die Brünette mit einem Blick, der deutlich zeigte, dass er gerade nicht wusste, was er von all dem hier halten sollte.
„Ich habe im Krankenhaus gearbeitet. Ich bin zwar keine Ärztin, aber ich kann solch ‚kleinere' Wunden versorgen. Das da ist nichts anderes als Alkohol. Du wirst dir diese Handtücher noch eine Weile drandrücken müssen, Toru. Ich werde sehen, dass ich Nähzeug auftreibe." Shay bemerkte wie Kenshi und die anderen, einschließlich Kei und Toru, sie mit weit geöffneten Augen anstarrten.Während Shay in ihrem alten Schlafzimmer nach Nähzeug suchte, dachte sie über die Situation nach. Ihr wurde einfach nicht klar was das sollte.
Doch dann traf es sie wie der Blitz.
„Shay ich..." Kei hatte das Zimmer betreten. Er sah wie die Brünette wie versteinert einfach nur da stand. „Ist alles ok?"
„Sie wollten ihn nicht sofort umbringen. Sie wollten zum Versteck geführt werden." die Brünette redete mehr mit sich selbst, als das sie mit Kei redete.
„Um nicht nur ein paar, sondern alle zu töten! Kei, wir müssen hier sofort weg! Sie werden kommen. Sicherlich sind sie mit Verstärkung schon im Anmarsch. Sie folgen sicher der Blutspur. Verdammt wieso habe ich daran nicht gedacht! Jetzt habe ich sie direkt zu meinem Haus gelockt."
Kei schien zu begreifen was die Brünette sagte, denn jetzt war er derjenige, der sich nicht mehr bewegte. Shay packte erst das Kästchen, dass sie gesucht und gefunden hatte, dann den erstarrten Kei am Arm und rannte wieder nach unten zu der Gruppe.
Im Wohnzimmer angekommen, ließ sie Kei los und eilte zu Toru. Zügig tränkte sie Nadel Faden in Alkohol, dann begann sie damit, die Wunde zu vernähen.
„Hört zu. Wir werden in ein anderes Versteck müssen." Die Männer starrten Shay an. „Warum?" fragte Takashi.
„Packt einfach wieder alles zusammen! Sobald Shay fertig ist gehen wir!" sagte Kei in einem
scharfen Ton. Die Brünnette achtete nicht auf die Reaktionen, sie war darauf konzentriert die letzten Knoten zu setzen.
„So. Fertig!"
Kei trat an Toru heran und nahm ihn wieder huckepack.
„Also los. Raus hier bevor sie uns finden."Auf der Death:
Die Nacht auf dem Meer war sehr unruhig. Scheinbar lag Doerena mitten in einem Tief. So verhängt wie der Himmel war, sah es aus als wäre dieses schlechte Wetter schon seit Tagen hier. Und die Wolken zogen mit ihnen, heißt das hier würde noch alles bei Doerena ankommen.
Law hatte heute sich fast schon dazu gezwungen zu schlafen. Ganze vier Stunden hatte er geschafft. Er wollte einen etwas klareren Kopf für das bevorstehende haben.
Das Frühstück ließ der Kapitän etwas mager ausfallen. Denn da war die Erkenntis, das er Sie in zwei Stunden sehen könnte.
„.. ist mir egal. Mittlerweile bin ich fast froh wenn wir hier weg sind."
Law runzelte die Stirn. Dann sah er zu Saika, Hanako und Airi. Saika hatte dem grauäugigen vernichtende Blicke zugeworfen. Er hatte sie eindeutig in ihrem Stolz verletzt. Minimal kopfschüttelnd stand er auf um ihr dummes Gerede nicht länger hören zu müssen. Gleichzeitig unterdrückte er den Gedanken, dass er sie theoretisch jederzeit loshaben könnte. Aber nein, er würde sie auf der Insel absetzen.
Mit diesem Gedanken verließ er den Raum.„Land in Sicht!" rief Shachi plötzlich.
Law kam mit seinem Schwert an Deck. Er hatte einen schwarzen langen Mantel an und seine Mütze, hatte er wegen des strömenden Regens, tief ins Gesicht gezogen .
Nach etwa 10 Minuten kam Penguin zu Law.
„Käptn, das musst du dir ansehen."
Penguin hielt seinem Kapitän ein Fernglas hin.
Law nahm es und schaute hindurch.
„Das sieht ziemlich übel aus." sprach Penguin während der grauäugige in die Ferne blickte.
„Was ist denn?"fragte Clione hinter den zwei Piraten.
„Mehrere Ruinen. Von der Stadt die da mal stand, ist nicht mehr all zu viel stehen geblieben." „Ouh." kam von Clione.
Law reichte Penguin, ohne ein Wort, das Fernglas.„Käptn? Bepo fragt, wo wir vor Anker gehen?"
„Haltet auf den östlichen Strand. Ich denke wir sollten fern von öffentlichen Häfen bleiben."
„Aye Käptn."
Jetzt war es also soweit. Die Heartpiraten hatten Doerena erreicht.
Der Anker fiel an einem abgelegenen kleinen Strand. Law sprang leichtfüßig von Bord.
„Ok. Drei Männer bleiben beim Boot. Sollte es zu irgendeiner Zeit brenzlig werden, sodass ihr unter Beschuss geratet, verschwindet ihr von hier, solange bis die Luft wieder rein ist. Wir wissen nicht was uns erwartet, also kann ich euch nicht sagen wie lange wir weg sein werden. Ihr drei..." Law drehte sich nun zu den drei Damen um „.. sucht euch euren eigenen Weg."
„Aber Käptn..." kam von Penguin und Shachi.
Law warf seinen Männern einen kurzen intensiven Blick zu, dann drehte er sich um und gab zu verstehen, dass sich die Piratencrew nun auf den Weg ins Inselzentrum machte.
Penguin und Shachi blickten traurig zurück. Hanako lag in den Armen von Airi und Saika, und weinte.Shay:
Die Gruppe der Wiederstandskämpfer und Shay, hatten in der Nacht noch das Haus von Mrs. Zhou aufgesucht, die vermutlich bei dem Drama am Krankenhaus ums Leben kam.
Toru wurde irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr morgens fiebrig, weshalb Shay alleine zum Krankenhaus gelaufen war, um passende Medizin zu holen. Gegen 6 Uhr hatten Takashi und Kenshi umliegende Häuser nach Nahrung durchsucht.Shay saß mit Kei am kleinen Küchentisch.
„... Sie kommen immer von rechts mit den Schubkarren gelaufen. Wenn wir also in den Burghof gelangen müssen wir uns rechts halten."
„Shay, ich schicke meine Männer nicht ohne sicheren Plan in diese Burg. Das ist doch ein Selbstmordkommando."
„Und wie kommen wir an einen sicheren Plan?!" die Brünette hatte sich aufgerichtet, dabei den Stuhl umgeschmissen und mit der Hand hatte sie zornig auf den Tisch gehauen.
Shay trat einen Schritt vom Tisch weg.
„Entschuldige, ich bin nur... ich.."
Kei hatte sich nun ebenfall erhoben.
Er war hinter Shays Rücken, und hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt.
„Ich weiß. Aber.. du darfst diese winzige Hoffnung, dass es vielleicht garnicht Grey war, nicht aufgeben."
Shay biss sich auf die Lippe, um die heißen Tränen zurück zuhalten. Dann blickte sie zur Decke und sog tief die Luft ein. „Es ist schwer.." gab sie dann leise zu.
Und das war es tatsächlich. Kei hatte in Shay ein winziges Fünkchen Hoffnung erweckt. Er hatte, nachdem sie in diesem Haus angekommen waren, lange auf Shay eingeredet. Lange und ruhig und mit sehr viel Gefühl. Es tat gut. Auch jetzt, seine warme Hand auf ihrer Schulter zu spüren, tat unheimlich gut.
Shay drehte sich zu Kei um. „Danke. Für.. deine Worte und.. das du mir hilfst nicht komplett den Verstand zu verlieren."
Kei lächelte. „Natürlich. Gerne doch."„Kei! Kei!"
Takashi rannte in die Küche.
„Kei! Da draußen stehen circa 20 Soldaten!"
Shay schaute den braunhaarigen entschlossen an.
„Es wird Zeit." Kei nickte.
„An die Waffen Männer!" weiste er die gesunden fünf Wiederstandskämpfer an.
„Wir müssen sie töten. Damit nicht die ganze verlfluchte Armee auf uns aufmerksam wird."
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Was Leben bedeutet
FanfictionDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...