Shay stand mit erhöhtem Puls, vor dem kleinen alten Mann, der eine zu große Krone trug. Er grinste teuflisch und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Shay machte einen Schritt auf ihn zu, als er eine Hand als Warnsignal hob. „Tztztztz.. du solltest dich erst umsehen, bevor du in den Angriff übergehst." der König nickte in ihre Richtung, damit sie sich umdrehen sollte.
Sie schaute nur leicht über ihre Schulter, und entdeckte vier Soldaten, die mit dem Rücken am der Wand standen, damit sie sie nicht beim hereinkommen sehen konnte.
Ein erleichtertes Lachen verkniff sie sich. Diese vier konnten sie, nach allem was sie bereits getan hatte und wie weit sie gegangen war, nicht aufhalten.
„Wo ist mein Sohn?" fragte sie und ihre Augen verdunkelten sich.
Der König schnipste, waraufhin Shay die Brauen zusammen zog.Schritte ertönten und links hinter dem König, tauchte eine große und kleine Person, aus der Dunkelheit auf. Langsam wurden die Personen erkennbar und Shays Blick wurde von Tränen verschleiert.
„Grey." hauchte sie leise und bemühte sich die Tränen nicht durchbrechen zu lassen.
„Mami!" rief ihr Sohn ihr entgegen.
„Mamii!" er wollte ihr entgegen rennen, doch die erwachsene Person neben ihm, hielt ihn am Arm fest ging, in die Knie, um ihn zurückzuhalten.
„Pssscht, Grey. Deine Mami muss erst noch mit dem König reden, das hab ich dir doch gesagt."
schon bei der Stimme, richteten sich bei Shay sämtliche Haare auf. Die erwachsene Person trat vollends ins Licht, mit Grey an ihrer Hand, und sah Shay sturr an.„Saika! Du Miststück! Ich hätte dir nicht vertrauen sollen!" stieß Shay zwischen den Zähnen hindurch.
„Das hättest du vielleicht wirklich nicht." grinste sie ihr provokant entgegen.
„Also." fing der König an, um die sich anfeindenen Frauen zu unterbrechen.
„Du scheinst ja eine ziemliche Verwüstung in meinem Schloss zu hinterlassen. Und mich wundert es, dass du bis hier her gekommen bist. Was ist mit Kaito?" „Er ist tot." antwortete Shay kalt.
Der König nickte verstehend. „Aha. Ach dieser naive Kaito. Dachte er wäre der stärkste auf dem Planet."
Der kleine Mann begann langsam in dem Raum hin und her zu laufen.
„Wenn ich dir dein Kind geben würde.." begann er, wobei die Betonung stark auf dem Wort würde lag,
„.. würdest du, ihr, von hier verschwinden?"
Shay gab einen verachtenden Ton von sich.
„Erhöhe auf alle Kinder, dann verschone ich vielleicht dein Leben." antwortete sie gefährlich. Hinter ihr, vernahm sie das klappernde Geräuch von Metallrüstungen. Sie waren wohl in Angriffstellung gegangen, nachdem Shay die ‚Drohung' ausgesprochen hatte.
„Hahahahahaha!" lachte er übertrieben lauthals. „Eine Frau! droht mir?! Hahahahaha. Weib, hast du den Verstand verloren? Hast du die vier vollbewaffneten Soldaten hinter dir regestriert? Hahahahaha."
Shay lachte leise und schüttelte dabei leicht ihren Kopf.
„Mami!" kam erneut von Grey aus dem Hintergrund.
„Grey. Schließ deine Augen.." sagte Shay ruhig zu ihrem Sohn.
„Aber Mami!"
„Grey! Bitte. Und öffne sie erst wenn ich es dir wieder sage."
Der kleine Junge sah seine Mutter mit seinen großen grauen Äuglein an. Sein Gesicht war von Staub verschmutzt. Seine Kleidung schwarz verdreckt und auch durchlöchert. Seine Haare wild durcheinander und verknotet. Shay erkannte einen blauen Fleck unter dem Schmutz an seinem Arm und eine Schramme in seinem Gesicht.
Als Grey wohl all seinen Mut zusammen gefasst hatte, schloss er seine Augen und stand ganz still da. Shay ließ weiter ihren Blick über ihren Sohn schweifen, der augenscheinlich nicht gut behandelt wurde.
Das half ihr. Es machte sie wütend. Zu sehen, wie er aussah. Sich vorzustellen, wie ihm diese Schramme zugefügt wurde. Haben sie ihn in die Zelle geschubbst? Ihn zu grob am Arm gepackt?
Diese Gedanken halfen ihr dabei, ihre geglaubte aufgebrauchte Energie, noch ein letztes Mal abzurufen. Die Gliedmaßen, die ihr schon so sehr weh taten, wurde noch einmal von der Hitze aufgepusht. Die Muskeln, die schon leicht zu zittern begonnen hatten, stählerten sich erneut. Die Kopfschmerzen, die durch die ständige Energie und den viel zu hohen Blutdruck ausgelöst wurden, wurden von dem erneut ausgeschüttetem Adrenalin gedämmt und unterdrückt.
Sie streckte die Finger, reckte ihren verspannten Hals erst in die eine Richtung dann in die andere, sodass ihr Nacken zweimal knackte. Sie schloss kurz die Augen, atmete tief durch die Nase ein, und als sie die Augen wieder öffnete, war das Monster in ihr wieder erwacht.
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Was Leben bedeutet
FanficDie Fortsetzung von „Erblicke den Horizont" Acht Jahre sind inzwischen vergangen, nachdem Shay das Uboot der Heartpiraten verlassen hatte. Acht Jahre, in denen sich auf ihrer Heimatinsel vieles getan hatte. Unachtsam, auf welchem Kurs sich die Hear...