Ohne es meinem Körper befohlen zu haben, springe ich augenblicklich auf und laufe zu Harry. Ich mache mir gerade keine Gedanken darüber, wie er auf den plötzlichen Körperkontakt reagieren könnte, als ich ihm überstürzt in die Arme falle. Ich konnte einfach nicht anders. Ich konnte der Frau, die sich meine Mutter nennt, nicht länger in die Augen sehen.
Überrumpelt von meiner plötzlichen Umarmung versteift Harry sich, doch legt er nach ein paar Sekunden seine Arme um mich und entspannt sich wieder. Ich versuche einen Schluchzer zu unterdrücken, da ich schon meine Tränen nicht aufhalten kann, doch es gelingt mir nicht. Beruhigend streicht er mir mit seinen Händen über den Rücken, sodass ich beinahe vergessen könnte, dass meine Eltern immer noch hier sind, würde sie mich nicht mit ihrer nervigen Stimme wieder daran erinnern.
„Was soll das?", fragt meine Mutter uns beide, doch ich ignoriere sie.
Kann sie bitte einfach gehen? Ich möchte sie gerade nicht sehen!
„Was ist hier los?", will jetzt Harry von mir wissen und er löst sich ein wenig von mir, um mich ansehen zu können. „Hey!" Er legt seine Hände um mein Gesicht und wischt mir mit seinen Daumen die Tränen von meinen Wangen, während meine Arme immer noch um seinen Oberkörper geschlungen sind.
„Würdest du mich bitte nicht ignorieren, Luna!" Nun wird auch meine Mutter wütender, doch ich möchte mich nicht zu ihr umdrehen. Ich will nicht mit ihr sprechen.
„Sie soll einfach gehen!", murmele ich leise zu Harry. Er nickt schwach und wendet sich dann meinen Eltern zu.
„Caroline, Martin, würdet ihr bitte das Lokal verlassen?"
„Du hast mir gar nichts zu sagen! Ich habe mit meiner Tochter gesprochen!" Der abwertende Ton meiner Mutter bringt mich schließlich doch dazu, mich von ihm zu lösen und mich umzudrehen. Sie sieht immer noch Harry an und in ihren Augen spiegelt sich purer Hass. Tiefsitzender, purer Hass.
„Deine Tochter möchte aber, dass du sie in Ruhe lässt! Wir öffnen erst in einer Stunde wieder, also..."
„Wir? Ihr arbeitet zusammen?", geschockt sieht sie mich an. „Hast du gar nichts zu deiner Verteidigung zu sagen, Luna?"
„Ich muss mich für nichts entschuldigen!"
„Du könntest dich dafür entschuldigen, dass du mich angelogen hast und nicht auf mich gehört hast, Fräulein!"
„Deine Tochter ist erwachsen, Caroline, ich glaube sie ist nicht mehr gezwungen auf dich zu hören!", antwortet Harry für mich.
„Sprich gefälligst nicht mit mir!", unterbricht sie ihn lautstark und ich starre sie fassungslos an. „Ich habe mit meiner Tochter geredet!"
Wütend stelle ich mich vor Harry, als wolle ich ihn vor ihr beschützen.
„Hey! Du redest gefälligst nicht so mit ihm!", befehle ich ihr, obwohl ich weiß, dass es sinnlos ist.
„Ich rede so mit ihm, wie er es verdient hat!" So viel Verachtung ist in ihren sonst so freundlichen blauen Augen zu erkennen, dass es mir eiskalt den Rücken runter läuft.
„Und du!", spricht sie weiter und zeigt mit dem Finger auf Harry. „Du hältst dich gefälligst von meiner Tochter fern, ist das klar? Du wirst nicht ihr Leben verpesten oder sie in Gefahr bringen!"
Sie will einen Schritt auf mich zu machen, doch weiche ich vor ihr zurück und stelle mich wieder zu Harry, welcher diesmal derjenige ist, der sich schützend vor mich stellt. Diese Unterhaltung macht mich so fertig, dass ich beinahe den Boden unter den Füßen verliere, und so klammere ich mich an Harrys Arm fest, als wäre er in diesem Moment meine letzte Rettung.
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Die Sterne sind gegen Uns | H. S.
Фанфик"Ich würde alles tun, um bei dir bleiben zu können!" "Für immer?" "Für immer!" Ein Versprechen, nur in Sand geschrieben. Ein Versprechen, was zu halten sie nicht fähig waren, denn es war nicht nur irgendeine Welle, die dieses Versprechen nichtig m...