Nicht wissend, ob meine Fantasie mir nur wieder einen Streich gespielt hat, oder ob diese Spannung zwischen mir und Harry wirklich gerade so groß wie noch nie war; hoffend, dass diese Zuneigung doch nicht nur einseitig ist, drehe ich mich wieder um und betrete klatschnass meine Wohnung.
Ich lege den Schlüssel in die dafür vorgesehen Schale, trete mir meine durchnässten Schuhe von den Füßen und schäle mich aus meiner Kleidung, die kalt und nass an meinem Körper klebt. Nachdem ich mich komplett ausgezogen habe, trete ich in die Dusche und spüre sofort wie die Erschöpfung ein Stück weit von mir abfällt, als das angenehm heiße Wasser beginnt auf meinen Körper zu prasseln. Nach längerer Zeit als sonst unter der Dusche stelle ich das Wasser ab und greife nach einem großen Handtuch, um es mir umzubinden, als ein lautes Donnern mich zusammenzucken lässt.
Ein Glück hat es erst zu Gewittern angefangen, als ich schon in meiner Wohnung war, denke ich, als ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer mache. Genau in dem Moment, in dem ich an meiner Balkontür vorbeilaufe, blitzt es, wodurch der Raum lange genug erhellt wird, dass ich die große, schwarze Gestalt erkennen kann, die mitten in meiner Wohnung steht und mich dadurch einen Moment zu Tode erschreckt. Zum Glück habe ich mir das Handtuch fest genug umgebunden...
Ich konnte zwar schon an den Umrissen erkennen, dass es Harry ist, doch schalte ich trotzdem das Licht an, weil man sonst so gut wie nichts sehen kann. Bis auf das Licht was aus dem Badezimmer in den Flur fällt, brennt hier keine einzige Lampe.
„Du sollst mich nicht immer so erschrecken!", motze ich ihn an, auch wenn ich nicht wirklich wütend auf ihn bin, dass er wieder zurückgekommen ist. „Und du kannst immer noch das Treppenhaus benutzen!", weise ich ihn nochmals darauf hin, als ich sehe, dass er die Balkontür wieder nicht richtig geschlossen hat. Ich gehe an ihm vorbei und drücke den Hebel runter, damit sie durch den Wind nicht plötzlich aufschwingt und es in meine Wohnung regnet.
„Tut mir leid... Ich habe es mir anders überlegt. Steht das Angebot mit dem abtrocknen und duschen noch?" Hoffnungsvoll sieht er mich an, während ich beobachte wie sich einzelne glänzende Wassertropfen aus seinen nun fast schwarzen Locken lösen und auf den Boden tropfen. Andere lösen sich aus seinen langen, geschwungenen Wimpern und rollen über sein Gesicht, vorbei an seinen wunderschönen Grübchen, über seine pinken Lippen. Wie gerne wäre ich jetzt eine dieser Wassertropfen, die-
„Luna?"
„Was?", geschockt starre ich ihn an und löse mich aus meinem tranceartigen Zustand. „Äh ja, natürlich. Du... weißt ja wo das Bad ist, Handtücher sind im Schrank, du kannst deine Klamotten über die Heizung legen oder versuchen sie mit dem Föhn zu trocknen!", erkläre ich ihm schnell und versuche seinen Blicken auszuweichen, weil er mich so verschmitzt angrinst, als hätte er gerade gemerkt, wie ich sabbernd vor ihm gestanden habe.
Ohne ein weiteres Wort geht er in Richtung Badezimmer und verschließt die Tür hinter sich. Ein paar Sekunden bleibe ich an Ort und Stelle stehen, sehe in Richtung Badezimmer und freue mich innerlich wie ein kleines Kind über neue Geschenke, dass Harry zurückgekommen ist. Wir müssten mittlerweile gegen halb vier Uhr morgens haben, aber bin ich zu aufgewühlt um mir gerade Gedanken darüber zu machen, wie erschöpft ich heute auf der Arbeit sein werde.
Zum Glück ist es Samstag und ich muss nicht in ein paar Stunden schon wieder aufstehen um zur Uni zu fahren, aber meine Schicht heute Mittag wird deshalb nicht weniger anstrengend werden. Ich lasse mein Blick durch die Wohnung schweifen und sammele dann meine Klamotten vom Boden auf, die ich einfach achtlos irgendwo hingeworfen habe auf dem Weg ins Badezimmer. Ich schmeiße sie in den Wäschekorb, der diesmal nicht im Bad steht und mache mich dann auf den Weg ins Schlafzimmer, um mich an zu ziehen.
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Die Sterne sind gegen Uns | H. S.
Fiksi Penggemar"Ich würde alles tun, um bei dir bleiben zu können!" "Für immer?" "Für immer!" Ein Versprechen, nur in Sand geschrieben. Ein Versprechen, was zu halten sie nicht fähig waren, denn es war nicht nur irgendeine Welle, die dieses Versprechen nichtig m...