Kapitel 54

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Bitte sehr @Lena12332

Ich bekomme nur am Rande mit, was die nächsten paar Sekunden um mich herum passiert, während ich wie paralysiert auf Harry starre und mich keinen Zentimeter bewegen kann. Sebastian, der sich die Waffe gekrallt hat, steht immer noch mit erhobenen Armen da, hat diese auf Harry gerichtet, während J sich von Zach löst und plötzlich unbeherrscht auf Sebastian losgeht, welcher nun überraschend von dem hinter ihm stehenden Chris festgehalten wird. Tristan hält währenddessen mit einer weiteren Schusswaffe den am Boden liegenden, halb bewusstlosen Zach im Schacht.

Mit zitternden Beinen laufe ich langsam auf Harry zu, stets hoffend, dass sie nicht plötzlich nachgeben und ich wieder auf dem Boden lande. Meine Unterlippe fängt vor Angst an zu beben, mein Blick ist handlungsunfähig auf das viele Blut gerichtet, dass aus der Schusswunde unter seiner darauf gedrückten Hand ungehindert auf den Boden fließt. Es bildet sich schnell eine kleine Lache.

„Luna, du hättest nicht herkommen sollen!", höre ich seine schmerzverzerrte Stimme, doch ich bin immer noch wie weggetreten, als ich mich vor ihm hinknie und meine Augen nicht von dem vielen Blut nehmen kann.

„Ha...Harry, du verblutest!", stelle ich panisch fest.

„Nein, keine Sorge die Oberschenkelarterie ist nicht getroffen, es ist nur eine Fleischwunde!" Und wieso hört das Blut dann nicht mehr auf zu fließen?

„Du musst sofort in ein Krankenraus, ich rufe den Rettungsdienst!"

„Luna, nein, hör mir zu!" Auch wenn er versucht seine Stimme fest klingen zu lassen, kann er die schmerzerfüllten Laute nicht unterdrücken, die ihm mit jedem Atemzug zu entweichen scheinen.

„Gib mir deinen Schal, ich muss einen Druckverband machen!"

„Was?" Perplex sehe ich ihn an, als würde ich seine Sprache nicht sprechen und ihn nur hilflos ansehen können.

„Deinen Schal!", befiehlt er mir jetzt lauter und ich schaue an mir runter, bevor ich schnell mit zittrigen Händen das Tuch um meinen Hals abbinde und es Harry gebe.

„Drück deine Hände so feste du kannst da drauf!"

„Harry, bitte ich kann nicht"

„Du kannst das. Du musst!" Seine Augen sehen mich voller Vertrauen an und ich nicke nur schnell, während mir eine stumme Träne die Wange runterläuft.

„Leg deine Hände auf meine, okay?" Ich mache was er sagt.

„Ich werde meine jetzt wegnehmen, und du presst deine Handflächen dann so feste du kannst auf die Einschussstelle, bis ich den Druckverband mache!" Wieder kann ich nur nicken. Ich bin voll und ganz auf meine Aufgabe konzentriert, auch, wenn das Ganze nur ein paar wenige Sekunden dauert. Während er den Druckverband mit meinem sich schnell rotfärbenden Tuch fertigbindet, starre ich wie gelähmt auf Harrys Blut an meinen Händen. Hilflos kann ich nichts Anderes machen, als nur da zu sitzen und angestrengt versuchen nicht ohnmächtig zu werden. Ich höre von weit entfernt Jacobs Stimme auf mich einreden, nachdem er sich von Sebastian entfernt, an welchem er seine ganze Wut ausgelassen hat und der jetzt nur noch mühelos von Chris am Boden gehalten wird.

„Die Polizei ist auf dem Weg, Luna, bring ihn hier weg!"

Eine weitere mir bisher unbekannte Stimme vernehme ich aus Tristans Richtung. „Geh du mit ihnen, ich glaube sie brauchen deine Hilfe, wir haben das im Griff!"

Ich schaue zu J, der Tristan und Chris dankbar zunickt, welche Zach und Sebastian daran hindern, uns aufzuhalten. Jacob kniet sich neben Harry und packt ihn an seinem Oberarm.

Die Sterne sind gegen Uns | H. S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt