„Halt dich da raus!", kommt es gleichzeitig aus Harrys und meinem Mund und wir sehen genervt zu PH, der jedoch am wenigstens für unsere kleine Auseinandersetzung kann.
„Okay, okay, ruft mich das nächste Mal, wenn ihr eine Essensschlacht macht. Ich wollte schon immer mit Pasta um mich werfen!", sagt er in seinem üblichen fröhlichen Ton und verschwindet auch schon wieder pfeifend aus der Küche. Ich sehe wieder zu Harry, der gerade angestrengt versucht herauszufinden, was ich ihm über den Kopf geschüttet habe. Das sieht aus wie...
„Hühnersuppe und Ketchup passen nicht unbedingt gut zusammen, Luna!" Er nimmt sich einen Lappen und wischt sich damit durchs Gesicht. „Aber von so etwas hattest du ja noch nie besonders viel Ahnung, stimmt's?", wirft er mir vor und spielt damit auf meine nicht vorhandenen Kochkünste an.
„Du doch auch nicht!", meckere ich zurück. Wir haben uns einmal daran versucht Pancakes zu machen, aber selbst das haben wir nicht auf die Reihe gekriegt, sodass letztendlich doch Kaiserschmarrn daraus geworden ist.
„Ich bin ein Mann, ich muss nicht kochen können!" Er zuckt mit den Achseln und schmiert mir dann den dreckigen Lappen ins Gesicht.
„Du hattest da noch etwas Senf!", grinst er mich dann blöd an und zum ersten Mal kann ich wieder diese wunderbaren Grübchen sehen, die ich definitiv an ihm vermisst habe. Er hat also doch nicht verlernt zu lächeln...
„Du bist widerlich, Harold Styles!", sage ich dennoch und werfe angewidert den Lappen von mir weg.
„Ich habe schon deutlich schlimmere Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen!", meint er nur.
„Ach ja? Und welche, wenn ich fragen darf?" Ich schaue ihn neugierig an und merke, dass ihm das Lachen immer noch nicht vergangen ist.
„Wichser, Scheißkerl, Bastard, Hurensohn, Dreckskerl, Missgeburt, Psychopath, Geisteskranker...", fängt er an, doch ich halte mir schnell die Ohren zu.
„Okay, okay, ich habe es verstanden!", schreie ich und hoffe, dass er endlich aufhört weiterzureden. „Du musst wirklich ein gemeiner Kerl geworden sein!", stelle ich fest und nehme wieder die Hände von meinen Ohren.
„Gemein?", amüsiert er sich. „Wenn du wüsstest..."
Jetzt zieht er seine Augenbrauen angestrengt zusammen und kriegt dadurch wieder diesen gereizten Blick, den er fast die ganze Zeit hat, seit wir uns wieder getroffen haben. Zu gerne würde ich ihn jetzt danach fragen, was er damit meint; was mit ihm passiert ist, dass er sich so verändert hat, doch zum ersten Mal führen wir wieder ein Gespräch, bei dem er nicht sofort vor mir wegrennt, weil ich ihm so auf die Nerven gehe.
„Wir ähm...", stammele ich vor mich hin, weil wieder so eine unangenehme Stille zwischen uns herrscht. „Wir sollten hier vielleicht mal ein bisschen saubermachen!"
Harry nimmt sich wieder den Eimer, der noch immer neben uns liegt und stellt ihn in die Spüle, um ihn wieder mit Wasser zu befüllen.
„Wenn du glaubst, dass das mit der Hühnersuppe ungestraft bleibt, dann muss ich dich leider enttäuschen! Aber wie sagt man so schön, Rache ist ein Gericht, was am besten kalt serviert wird!"
Auch wenn er mir gerade den Rücken zugewendet hat, bin ich mir sicher, dass er wieder diesen teuflischen Gesichtsausdruck dabei aufgesetzt hat. Zumindest klingt er so Angst einflößend, dass es mir beinahe eine Gänsehaut bereitet.
„Und wenn du glaubst, dass du damit durchkommst, hast du dich gewaltig geschnitten. Ich bin schließlich diejenige, die noch einen gut hat, nicht du!", belehre ich ihn.
„Wir werden sehen!", entgegnet er nur langgezogen. Ich gehe kurz zurück in das Restaurant und hole den Wischmobb, um ihn Harry zu geben, damit er die Pfütze in der Küche aufwischen kann, während ich schon mal das ganze dreckige Geschirr in die Spülmaschinen räume. Ich horche auf, als ich leise einen meiner Lieblingssongs im Radio höre und es lauter drehe.
![](https://img.wattpad.com/cover/132864203-288-k17315.jpg)
DU LIEST GERADE
Die Sterne sind gegen Uns | H. S.
Hayran Kurgu"Ich würde alles tun, um bei dir bleiben zu können!" "Für immer?" "Für immer!" Ein Versprechen, nur in Sand geschrieben. Ein Versprechen, was zu halten sie nicht fähig waren, denn es war nicht nur irgendeine Welle, die dieses Versprechen nichtig m...