Kapitel 5

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~, aber ich finde einfach keine Antworten.~

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Jungkook p.o.v
Als ich unten angekommen bin, gehe ich direkt Richtung Wohnzimmer, da ich meine, meine Mutter habe mich von dort aus gerufen. 

"Eomma, du hast nach mi- Was ist passiert, alles gut?" , frage ich erst ruhig, unterbreche mich dann aber selber.

Meine Mutter sitzt auf dem Sofa, zittert und ist stark am weinen. Ohne jegliche Überlegung laufe ich zu ihr, nehme sie in den Arm und streichel zur Beruhigung über ihren Rücken.

Nachdem sie sich ein wenig beruhigt hat, löst sie sich aus meiner Umarmung und schaut auf den Boden. Was ist nur passiert? Warum weint sie denn so?

"Eomma, was ist los? Bitte rede mit mir...", flehe ich sie an, weil es weh tut sie so zu sehen und ich ihr helfen möchte.

"Dein... Ich... Er..." , sind die einzigen Wörter, die sie daraufhin mit zittriger Stimme herausbringt.

Keine Sekunde später fängt sie wieder stärker an zu weinen und ich ziehe sie sofort wieder in meine Arme. Wieder streichel ich ihr zur Beruhigung über den Rücken und warte einfach solange bis sie von alleine anfängt zu reden.

Nach einer Weile löst sie sich wieder, atmet einmal tief ein und aus und schaut mich an. Ihre Augen sind rot, ihr Make-Up ist verschmiert und ihre Haare sind ein reines Chaos. Kurz gesagt sie sieht fertig aus.

"Dein... Dein Vater hat vorhin hier angerufen" , antwortet sie mir endlich auf meine Frage.

Ich reiße meine Augen weit auf und höre für einen kurzen Moment auf zu atmen. Was will der denn nach ungefähr 3 Jahrem? Warum meldet er sich auf einmal?

Meine Mutter senkt ihren Blick wieder und atmet noch einmal tief ein und aus.

"Erst hat er mich gefragt wie es so bei mir läuft. Danach hat er nach dir gefragt... Er wollte wissen wie es dir geht und wie alles so bei dir läuft" , erzählt sie zittrig.

Das glaube ich nicht, der will irgendwas. Denn dieser Mensch hatte sich noch nie für mich interessiert, warum sollte er es nach 3 Jahren tun?

"Außerdem hatte er gesagt, dass er dich treffen will. Er möchte dich unbedingt wiedersehen und mit dir reden" , meint sie nach einer kurzen Stille.

"Eomma, tut mir leid, aber ich möchte diesen Menschen, der mein Vater sein soll, nicht sehen. Ich meine warum will er mich denn so plötzlich sehen, ich bin doch nicht mal mehr sein Sohn! Er hat selber gesagt, dass ich Abschaum sei und er mich nicht länger als seinen Sohn sieht. Er hat mich damit echt verletzt. Ich hasse diesen Menschen, denn er war noch nie ein richtiger Vater, nicht mal als er noch nicht wusste, dass ich schwul bin. Warum sollte ich mich dann mit ihm treffen?" , erkläre ich ihr ein wenig aufgebracht und schaue sie zum Schluss fragend an.

"Jungkook... Ich habe ihm gesagt, dass wir das lieber sein lassen sollten, da du ihn nicht mehr wiedersehen möchtest wegen früher und es einfach das Beste für uns alle wäre. Er hat nicht nur dich sondern auch mich verletzt und ich kann ihm diese Sache nicht verzeihen. Danach meinte ich noch, dass es besser wäre, wenn er sich nicht mehr meldet und sich aus unserem Leben raus hält. Das hat ihm natürlich gar nicht gefallen. Du weißt ja wie schnell er aggressiv wird und dann anfängt zu schreien, wenn ihm etwas nicht passt. Er weiß von unserem Geld Problem, von wo keine Ahnung. Deswegen hat er mir die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen und meinte ich sei die schlimmste Mutter auf der ganzen Welt. Danach hatte er mir gedroht, er meinte, wenn er dich nicht bald treffen darf, wird es sehr schlimme Folgen haben. Da ich mir sein Geschrei nicht länger anhören wollte und konnte, habe ich einfach aufgelegt" , erzählt sie und macht eine kleine Pause um einmal kurz tief an und aus zu atmen.

"Jungkook, ehrlich gesagt habe ich Angst. Ich weiß nicht, was er vor hat, aber vermutlich kommt er wieder hier hin. Er weiß wo wir wohnen, er hatte hier doch auch gewohnt. Er war schon drei oder vier Mal hier, als du in der Schule warst. Er hatte dann jedes Mal gegen die Tür gehämmert und meinte ich solle diese aufmachen und ihn reinlassen. Ich konnte hören, dass er betrunken war und zwar so sehr dass ich ihn schon vor der Tür riechen konnte. Deshalbe hatte ich Angst vor dem was er tun wird und rief immer die Polizei. Einmal hatte er es geschafft hier rein zukommen, bevor die Polizei da war und fing an mich zu schlagen und anzuschreien. Zum Glück kam die Polizei aber, bevor irgendwas schlimmeres passieren konnte. Und jetzt habe ich Angst vor dem was kommt" , erklärt sie mir immer noch zittrig.

"Aber weißt du was Jungkook, irgendwie muss ich ihm in einer Sache recht geben. Ich bin die schlimmste Mutter. Ich habe kaum Zeit für dich, da ich ständig arbeite und trotzdem haben wir zu wenig Geld. Wir müssen jetzt auch umziehen und das alles nur weil ich nichts hin bekomme. Ich... Es tut mir so leid" , meint sie und schaut mich zum Ende hin mit Tränen in den Augen an.

"Nein stop! Du brauchst dich für nichts entschuldigen, verstanden! Er hat nicht Recht, du bist nicht die schlimmste Eomma auf der Welt. Du versucht alles und tust alles, damit es mir gut geht. Du opferst deine Zeit für mich, kümmerst dich um mich und bist immer für mich da. Wenn du eine schlechte Eomma wärst, dann würdest du nicht versuchen mich glücklich zu machen. Du würdest dich so wie er betrinken oder sonst irgendwas tun und nicht an mich denken. Aber du kümmerst dich jeden Tag, jede einzelne Sekunde, um mich und willst nur das Beste für mich. Er ist der Schlechte und derjenige der sich entschuldigen sollte. Er hatte sich nämlich noch nie um mich gesorgt geschweige denn interessiert und das bereut er scheinbar. Er will nicht verstehen, dass er es versaut hat und meint dass du alles falsch machst. Aber das stimmt nicht! Du machst alles richtig und kannst nichts besser machen! Du bist nämlich nicht die schlechteste Eomma sondern die allerbeste und dafür möchte ich mich bedanken. Also:
Danke, dass du meine Eomma bist! Ich liebe dich und wünsche mir keine andere, nur dich!" , schreie ich anfangs aufgeregt, aber zum Ende hin ruhiger. 

Meiner Mutter läuft, während ich rede, eine Träne nach der anderen runter und kaum habe ich meinen Satz beendet, bin ich schon in einer festen Umarmung. Natürlich erwidere ich diese Umarmung und drücke sie genauso fest.

"Danke, Jungkook. Ich liebe dich auch" , sagt sie weinerlich.

Nach einer Weile löst sich meine Mutter aus der Umarmung und lächelt mich an. Ich erwidere ihr Lächeln und stehe auf.

"Komm Eomma! Lass uns in die Küche gehen und unseren Kuchen essen. Der hat sich genug abgekühlt. Ich will endlich Schooookkiiii!" , rufe ich. 

Meine Mutter lacht einmal auf und steht auf um mit mir in die Küche zu gehen. Während ich zwei Teller holen, schneidet sie den Kuchen schon in einige Stücke. Ich stelle die Teller auf die Kücheninsel und sie legt jedem ein Stück darauf. Ich kann natürlich nicht warten und fange direkt an zu essen.
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"Jungkook, du bist ja schon fertig mit deinem Zimmer. Könntest du mir dann im Keller helfen? Wir werden mit Sicherheit nicht alles behalten und dort ist eine Menge Zeug. Alleine bräuchte ich dafür Stunden, zusammen geht es schneller. Und vielleicht findest du die ein oder andere Sache wieder" , bittet sie mich und schaut mich fragend an.

"Natürlich kann ich dir helfen. Komm lass uns direkt anfangen!" , meine ich motiviert.

Ich schiebe mir das letzte Stückchen in den Mund, schnappe mir den Teller meiner Mutter und räume ihn zusammen mit meinem in die Spülmaschine. Danach drehe ich mich um, nehme mir die Hand meiner Mutter und ziehe sie mit nach unten in den Keller.

Jap, sie hat Recht, hier ist eine Menge. Das wird jetzt ein wenig dauern...

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Fünftes Kapitel ist draußen.
Huiiii ~ (=^・^=)

May I be happy again? //TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt