~[...]da ich nicht wusste wohin ich sonst laufen sollte. ~
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Jungkook p.o.v
Bei Tae angekommen, ist mir eingefallen, dass ich doch niemanden mit diesem Problem belasten wollte. Aber ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen sollte und nach Hause gehen war keine Option.Aus Angst, dass mein Vater vielleicht gemerkt hatte, dass ich abgehauen war und losging um nach mir zu suchen, klingelte ich Sturm an der Tür.
Schon nach ein paar Sekunden öffnete mir Taehyungs Mutter ein wenig genervt die Tür und Tae stand hinter ihr, da er wissen wollte, wer gefühlte 100 Male bei ihnen klingelte.
Als er mich dann heulend mit einer aufgeplatzten Lippe, einem komplett roten mit blauen Flecken übersähten nassen Körper, kaputter Kleidung und kurz vorm umkippen sah, schob er sofort seine Mutter beiseite und zog mich ins Haus. Noch bevor ich richtig durch die Tür eintreten konnte, brach ich zusammen.
Ich war völlig erschöpft und meine Sicht wurde auf einen Schlag komplett schwarz. Das Letzte was ich noch mitbekommen hatte, war wie Yuna, Taehyungs Mutter, schrie, dass Tae sich schnell seine Schuhe anziehen und die Autoschlüssel holen soll.
Als ich nach 3 Stunden aufwachte, brauchte ich ein wenig bis ich mich gefasst hatte. Ich fühlte mich immer noch schwach, hatte höllische Schmerzen am ganzen Körper und wusste erst nicht genau weshalb, geschweige denn wo ich war. Doch als ich kurz nachdachte, wusste ich wo ich mich befinde und weshalb, sofort fing ich an zu zittern und zu weinen.
Keine Sekunde später umschlungen mich vorsichtig zwei Arme. Ich hob meine Blick und sah Taehyung in die Augen, er lächelte mich sanft an, drückt meinen Kopf dann leicht in seine Halsbeuge und strich sachte über meinen Rücken. Er hatte irgendwas gesagt, was ich nicht genau verstand, aber kaum hatte er zu Ende gesprochen, öffnete sich die Tür.
Yuna und meine weinende Mutter, welche übrigens völlig fertig aussah, betraten den Raum und kurz nach ihnen Jongdae, Taehyungs Vater. Als sie sah, dass ich wach war, rannte sie auf mich zu und nahm mich in den Arm. Sie weinte noch stärker und entschuldigte sich mehrere Male bei mir.
Nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte, lies sie mich los und setze sich auf mein Bett, sodass wir uns gegenüber saßen. Taehyung rutschte zu mir unter die Decke, nahm mich wieder vorsichtig in seine Arme und ich kuschelte mich an ihn.
Wir saßen anfangs still in dem Raum bis meine Mutter das Wort erhob. Sie fragte mich wie lang das schon so geht und wieso ich ihr nichts gesagt hatte. Ich antwortete ihr, dass dies schon seit der 2. Klasse so läuft und ich niemanden mit mir belasten wollte, weshalb ich nichts gesagt hatte. Wir redeten bis abends über dieses Thema bis wir zu einem Entschluss kamen:
Ich durfte nicht mehr alleine mit mein Vater sein.
Wir beschlossen, dass ich nach der Schule immer mit zu Taehyung und dort solange bleiben sollte, bis meine Mutter kam um mich abzuholen. Wenn meine Mutter über Nacht weg musste, würde sie mich ebenfalls zu Tae bringen und ich sollte dort dann über die Nacht bleiben. Sowohl Yuna als auch Jongdae, hatten mit dem Ganzen kein Problem.
Irgendwann ertönte der Klingelton meiner Mutter und ehe sie abnahm, war Geschrei zu hören. Nachdem sie aufgelegt hatte, meinte sie aufgebracht und weinend, dass meine Großeltern einen Autounfall gehabt hatten, im Krankenhaus lagen und sie schnell nach Seoul musste. Da ich aber ebenfalls in einem Krankenhaus lag, konnte ich nicht mit. Rasch entschied Yuna, dass Jongdae mit mir und Tae da bleiben sollte und sie mit meiner Mutter, da diese in solch einer Lage nicht fahren konnte, nach Seoul fahren würde.
Das haben wir dann so gemacht. Jongdae und Tae blieben mit mir und Yuna und meine Mutter fuhren nach Seoul.
Taehyung und ich hatten bis spät in die Nacht über alles mögliche gesprochen, gekuschelt und gelacht. Irgendwann war ich einfach in seinen Armen eingeschlafen und am nächsten Morgen hatte er mich geweckt, indem er nach mir rief. Ich schaute mich nach ihm um und sah ihn auf der Fensterbank sitzen, aus dem Fenster schauen. Er rief mich erneut zu sich, drehte sich um und strahlte mich an. Er wollte mir den wunderschönen Sonnenaufgang zeigen.
Richtig, das war der Morgen, an dem Taehyung und ich uns das Versprechen gaben. In meinem Alpträumen geben wir uns das Versprechen bei Taehyung, dabei war es nie bei Tae im Zimmer, das Versprechen gaben wir uns in dem Krankenhaus, genau um fünf Uhr früh.
Seit diesen beiden Tagen hatte sich mein Leben wieder ein wenig gebessert. Ich war so gut wie nie alleine mit meinem Vater und ich hatte ein zweites zu Hause, aber das sollte wohl nicht so sein, denn es passierte etwas, was mein Leben wieder komplett änderte.
Taehyung und seine Familie mussten umziehen.
Nachdem sie weg waren, war ich wieder öfter allein mit meinem Vater. Meine Mutter hatte zwar ihre Arbeitszeit so angepasst, dass ich nicht lange alleine mit meinem Vater war, aber er hatte diese Zeit manchmal genutzt, wenn ich mich mal nicht vor ihm versteckt hatte.
In der Schule war ich dann auch alleine, da Taehyung mein einziger Freunde war.
Jedoch lernte ich einen Jungen kennen. Wir wurden beste Freunde, dachte ich zumindest . Ich wusste alles über ihn und er irgendwann alles über mich. Auch diese Sache mit meinem Vater und dass ich schwul bin. Ja, ich wusste schon früher, dass ich mich eher zu Männern als zu Frauen hingezogen fühle.
Das nutzte er dann aus, er erzählte überall herum, dass ich schwul sei, dass ich einen gewalttätigen Vater hätte und setzte einfach viele Gerüchte in die Welt. Die ganzen Schüler glaubten ihm jedes Wort.
Sodass sie anfingen mich entweder zu ignorieren, zu mobben oder zu verprügeln.
Ich war echt fertig mit den Nerven, mein Vater hasste mich, ich hatte keine Freunde und alle auf der Schule fanden mich abstoßend.
Irgendwann wollte ich nicht mehr. Die Einzige die mich gehalten hatte, war meine Mutter, weshalb ich wissen wollte, ob sie sich auch entfernen würde, sobald sie es weiß. Denn, wenn dies der Fall sein würde, würde ich mich von der Welt verabschieden.
Ich saß mit ihr am Küchentisch und sie schaute mich gespannt an. Ich hatte zwar Angst, packte aber trotzdem meinen Mut zusammen und sagte dann einfach, dass ich schwul sei. Meine Mutter wollte etwas erwidern, aber wurde von dem Zerbrechen einer Glasflasche unterbrochen.
Schnell drehte ich mich um und sah meinem wütenden Vater direkt in seine hasserfüllten Augen. Auf einmal fing er an mich anzuschreien und beleidigte mich als Abschaum, fragte mich ob ich ihn verarschen will und sagte ich sei nicht mehr sein Sohn, wenn ich wirklich schwul wäre. Ich sei das schlimmste und abartigste Wesen auf dieser Welt und ticke nicht mehr ganz richtig. Er packte mich am Arm und zerrte mich Richtung Haustür, damit er mich rausschmeißen konnte, wurde aber von meiner Mutter aufgehalten. Sie schrie ihn an und meinte, dass er mich los lassen und mir nicht ein einziges Haar krümmen soll, sonst würde sie ihn rausschmeißen. Das passte ihm natürlich wieder nicht.
Er ging auf mich zu und verpasste mir einfach eine, dann spuckte er mir ins Gesicht, sagte mir nochmal, dass ich nicht länger sein Sohn bin, meinte dass er nicht mit einer Schwuchtel unter einem Haus leben wird und verschwand aus der Tür.
Seit dem Abend, kam er weder zurück noch meldete er sich bei mir.
-------Habe ich nicht ein tolles Leben?
Mein Vater hatte mich ständig geschlagen, bevor er uns verlassen hat, hasst mich und hat mich verstoßen. Meine komplette Verwandschaft bis auf meine Tante Ahri hatte mich ebenfalls verstoßen, da mein Vater es für nötig hielt, meiner Familie zu sagen, dass ich schwul bin. In der Schule werde ich gemobbt und zusammengeschlagen, ich habe keine Freunde und Taehyung, mein einziger Freund, ist auch weg.Ich bin alleine, ich habe niemanden mehr nur noch meine Mutter und meine Tante. Ich war schon so oft am Ende und kurz davor aufzugeben, aber ich darf es nicht. Ich darf meine Mutter nicht in dieser Welt alleine lassen, denn sie hat auch niemanden außer Ahri und mich.
~Noch etwas in Gedanken versunken, wische ich mir mein verheultes Gesicht und schaue auf meine Füße. Vor ihnen liegt der Brief.
Ich habe Angst ihn zu öffnen, aber ich muss wissen was in ihm drin steht. In diesem Brief sind die letzten Worte von Taehyung, bevor er dann komplett aus meinem Leben verschwunden ist.
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Kapitel sieben ist draußen!!
Irgendwie bissle schlecht geworden...
Hoffe ihr findet trotzdem irgendwie Gefallen an diesem Kapitel ~ (⌒_⌒)
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May I be happy again? //Taekook
FanfictionJungkook ist ein Junge der schon vieles in seinem Leben durchmachen musste. Er ist 16 Jahre alt und lebt alleine mit seiner Mutter in Busan. Sein Vater hat ihn und seine Mutter vor 3 Jahren verlassen, nachdem Jungkook ihnen erzählt hat, dass er schw...