Kapitel 9

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~[...]und ich schon nach wenigen Minuten im Land der Träume bin.~

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Jungkook p.o.v
Vor mir liegt er, der Brief, in dem die letzten Worte von Taehyung stehen. Ein Teil in mir will ihn nicht öffnen, aber ein anderer möchte ihn einfach aufreißen und lesen. Ich muss einfach wissen was in ihm steht, aber ich habe Angst! Ich weiß nicht genau welcher Teil überwiegt, aber nach einer Zeit beschließe ich all meinen Mut zusammen zu sammeln und ihn einfach zu lesen.

Jungkook, du schaffst das! Ich denke nicht in dem Brief steht, dass er dich hasst und froh ist endlich umzuziehen.

Durch diesen Gedanken, zweifel ich dann doch etwas. Soll ich ihn wirklich öffnen? Was ist, wenn genau das dort drin steht? Er hasst mich, ist froh mich nicht mehr jeden Tag sehen zu müssen und hofft, dass wir uns nie wieder über den Weg laufen werden. Etwas unsicher nehme ich mir den Brief in die Hand und konzentriere mich nur darauf ihn zu öffnen. Meine volle Aufmerksamkeit liegt auf dem Brief, sodass ich nicht mitbekomme, wie jemand an meiner Tür klopft und diese dann öffnet. Dadurch, dass plötzlich die Tür 'aufgerissen' wird,  erschrecke ich mich ein wenig und werfe den Brief weg, sodass er vom Bett fällt.

"Jungkook, du bist ja noch wach. Ich dachte du würdest schon längst schlafen" , sagt meine Mutter, während sie den Raum betritt.

"Eomma, gut das du hier bist! Ich muss dich was fragen!" , rufe ich ein wenig aufgeregt.

Schnell greife ich nach dem Kästchen und halte es meiner Mutter vors Gesicht.

"Dieses Kästchen ist von Taehyung zu meinem 11. Geburtstag. Ich weiß, dass er da schon umgezogen war, weshalb ich mich wundere, wie es in meinen Schrank gekommen war. Ich glaube es nie von jemandem erhalten zu haben, dass wüsste ich doch noch. Weißt du warum es in meinem Schrank war und ich es weder bekommen noch gesehen hab?" , frage ich meine Mutter und hoffe auf eine hilfreiche Antwort.

"Nein, tut mir leid. Aber ich habe eine Vermutung. Kurz bevor Taehyung mit seiner Familie abgereist ist, also 5 Tage vor deinem Geburtstag, meinte er zu mir, dass er ein Kästchen in deinem Schrank, den den du fast nicht genutzt hattest, versteckte und ich aufpassen solle, dass es dort bleibe bis zu deinem Geburtstag. Danach hatte er gesagt, ich solle dir dann an deinem Geburtstag sagen, dass ein Geschenk von ihm tief in deinem "Hass-Schrank" oder so liegen würde. Ich wollte nach prüfen, auf welchen Schrank ich genau acht geben sollte und durchsuchte alle Schränke, jedoch fand ich kein Kästchen. Die nächsten Tage hatte ich dann auch nicht mehr dran gedacht, bis ich es dann ganz vergessen hatte. Ich hätte es nicht vergessen dürfen, du hättest bestimmt gewusst, welchen Schrank Taehyung meint, tut mir leid " , antwortet mir meine Mutter und wendet ihren Blick von mir.

"Ist nicht weiter schlimm Eomma! Wir können daran nichts ändern und ich werde dir sicherlich nicht deswegen böse sein. Klar hätte ich gerne früher davon gewusst, aber ich bin froh es jetzt zu wissen und es sogar zu haben " , versuche ich sie aufzuheitern.

"Na schön. Also, ich würde dann jetzt langsam mal schlafen gehen, es ist immerhin schon halb 4. Ach übrigens Ahri kommt so gegen 12, dass du mir bis dahin schon aufgestanden bist" , meint sie und kommt auf mich zu, wahrscheinlich um mich zu drücken.

Ich nicke kurz und bereite mich schon mal auf die Umarmung vor, in dem ich mich mehr zu ihr setze. Tatsächlich drückt sie mich einmal, ehe sie mir eine Gute Nacht wünscht und aus meinem Zimmer verschwindet. Kaum schließt sie die Tür, senkt sich mein Blick wieder zu meinen Füßen, wo ich eigentlich den Brief erwarte, dieser jedoch war verschwunden. Ach stimmt, den hatte ich vor Schreck weggeworfen! Ich erhebe mich von meinem Bett und knie mich hin, um nach dem Brief zu suchen. Lange muss ich nicht suchen, da er mir direkt ins Auge springt, als ich meinen Blick ein wenig zur Seite drehe und ihn halb unter meinem Schrank vorfinde. Mit dem Brief in meinen Hände, setze ich mich dann wieder auf mein Bett.

Gut, Jungkook! Dann wollen wir mal. Da steht mit Sicherheit nichts schlimmes drin, also wovor hast du Angst.

"Haha, der war gut Jungkook! Er hat dich schon immer gehasst und dir eine heile Welt vorgespielt. Du warst eine Last für ihn, er war mit Sicherheit froh, nicht mehr mit dir Kontakt haben zu müssen. Du bist dumm und naiv, weißt du das eigentlich? Bereite dich auf schlimmes vor."

Nicht schon wieder diese Stimme in meinem Kopf. Nein, einfach nicht drauf hören, einfach ignorieren.

"Du wirst mich nicht los, also versuch es nicht einmal. Jungkook! Jungkook! Hör auf mich zu ignorieren!"

"Lass mich in Ruhe! Verdammt was willst du eigentlich von mir?"

"Das du mir zuhörst und mich nicht ignorierst!"

"Nen Scheiß werd ich und jetzt lass mich! Los raus aus meinem Kopf! Ich will nichts von dir hören! Du bist scheiße, du lässt mich Dinge tun, die ich eigentlich nicht will. Geh weg!"

"Warum so frech du hässliches, schwules etwas?"

Ich selber wundere mich auch, weshalb ich plötzlich versuche mich dieser Stimme zu wiedersetzen. Sonst immer hatte ich mich doch auch mit ihr unterhalten, denn eigentlich versteht sie mich ein wenig... Was ist heute anders?

"JUNGKOOK! Hör auf zu versuchen mich zu ignorieren, ich bin dein einziger Freund. Der Einzige, der noch mit dir redet und es immer tun wird, wenn du jemanden brauchst. Du willst doch nicht komplett alleine sein, hör einfach auf und schick mich nicht weg"

"DU...! Du.... Du hast ja Recht. Du bist der Letzte, der mit mir redet und es immer tun wird, wenn ich es brauche. Ich sollte nicht mehr versuchen dich zu ignorieren. Aber verschwinde jetzt trotzdem, bitte... Ich will ganz alleine sein. Mich voll und ganz auf den Brief konzentrieren, ohne dass jemand dazwischen redet"

Einen kleinen Moment warte ich auf einen Widerspruch dieser Stimme. Aber, nichts. Seltsam... Ist sie wirklich weg? Warum denn so plötzlich, sonst immer hatte ich sie nie weg bekommen. Und jetzt ist sie einfach weg?

In Gedanken versunken, merke ich nicht, wie meine Hände anfangen selbständig den Umschlag zu öffnen, um den Brief herauszuholen. Bis sich mein Blick langsam zum leeren Umschlag senkt, welcher vor meinen Füßen liegt und keine Sekunde später starre ich auch schon den Brief in meiner Hand an. Mir bleibt nichts anderes übrig, auch wenn ich Angst habe, will ich wissen was in ihm steht, ich werde ihn wohl oder übel lesen müssen.

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Nächstes Kapitel ~ (>○<)

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