2 - auditions

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JULI 2010

Ich konnte nicht fassen das ich mich wirklich von Louis hierzu überreden lassen hatte. Statt zwei waren es nun doch drei Monate die wir noch Zeit gehabt hatten, um uns alles zu überlegen. Dennoch änderte es nichts daran das drei Monate so schnell vergingen, durch Schule, alles womit man sich ablenken konnte und hier war ich nun tatsächlich am 10.Juli auf dem Weg nach Manchester, um bei X-Factor vorzusingen. Wirklich richtig darüber nachgedacht hatte ich nun nicht, ich machte es Louis zuliebe. Mein Magen rebellierte aufgrund der Nervosität und auch Louis der dauerhaft meine Hand hielt konnte mich nicht beruhigen. Meine ganze Familie war mitgekommen, was mir nur noch mehr Druck machte und auch Louis Eltern fuhren hinterher, um uns zu unterstützen. Louis war diese Sache so wichtig und es wäre sicher schön wenn das klappt, aber schon allein aufgrund meiner zitternden Beine machte ich mir nicht so viel Hoffnung, zumindest nicht für mich. Ich glaubte fest daran, dass Louis das schaffen konnte.


Die Straßen von Manchester waren vollgestopft und wir brauchten ewig, bis wir zum Manchester Central kamen, der Arena, wo die offenen Castings stattfanden. Mit viel Glück fanden wir noch einen Parkplatz in der Nähe, doch Louis Eltern hatten nicht so viel Erfolg, sodass wir noch auf sie warteten. ,,Und aufgeregt?" Fragte Louis mich breit grinsend, der durchs ganze Haus gerannt war, als ich ihm gesagt hatte, das ich zu dem Casting mitkomme und teilnehmen werde. ,,Das ist gar kein Ausdruck dafür", nuschelte ich als Antwort und seufzte. ,,Hazza, ich bin die ganze Zeit bei dir", versprach Louis und nahm mich in den Arm. Sein Geruch beruhigte mich sofort und am liebsten wäre ich so wieder heim gefahren, um mit ihm im Bett zu kuscheln. Doch das war dann vielleicht doch etwas zu viel für beste Freunde.

,,So, hier sind wir", Johannah, Louis Mutter, machte auf sich aufmerksam, das sie angekommen waren und so lösten Louis und ich uns aus der Umarmung, um den Weg zur Arena anzutreten. Wir stellten uns in eine ziemlich lange Schlange, überall waren Kameras, die das Casting für das Fernsehen aufzeichneten und Leute sangen, bereiteten sich darauf vor, ihren Traum zu verwirklichen, während ich einfach nur weiter da stand und versuchte zu atmen. Die Sommersonne machte es mir nicht gerade leichter, weshalb ich haltsuchend Louis Hand ergriff. Dieser schaute sofort zu mir und lächelte mich liebevoll an. ,,Tief durchatmen, du hast es jetzt schon soweit geschafft, du hast dir dein Lied ausgesucht, kannst den Text und jetzt musst du es nur noch vorsingen. Stell dir vor die Leute sind nackt oder schließ die Augen und stell dir vor, das nur ich im Raum bin", murmelte Louis und wieder schaffte er es, mich zu beruhigen.

,,Danke." ,,Kein Problem Haz, ich bin immer für dich da", Louis drückte noch einmal meine Hand, bevor er sie wieder los ließ. Bei der Anmeldung angekommen, die durch die lange Schlange vorher kaum zu sehen war, wurden unsere Namen notiert und uns die Nummern überreicht. Dann gab es kein zurück mehr, wir wurden in die Arena gelassen und konnten uns noch kurz setzen, bevor unsere Namen aufgerufen werden sollten. Im Kopf ging ich immer wieder meinen Text durch und auch Louis wurde ungewöhnlich still. Unsere Eltern ließen uns unsere Ruhe, man konnte ihre Aufregung trotzdem deutlich fühlen. Meine Schwester Gemma war auch mitgekommen, von Louis vier Geschwistern aber niemand, da sie noch so jung waren und deshalb lieber Louis Oma auf sie aufpasste.

,,Louis Tomlinson", die Stimme hallte durch die Halle wie ein Peitschenhieb und Louis neben mir zuckte deutlich zusammen. Die ganze Zeit hatte er mich beruhigt, nun musste ich ihm aber die nötige Kraft geben, damit er das schafft. Er war ein Lied von seinem Traum entfernt. Louis stand auf, sein ganzer Körper zitterte und sofort war ich bei ihm, um einen Arm um ihn zu legen. Zusammen mit seinen Eltern führte ich ihn zum Rand der Bühne. ,,Du schaffst das, hörst du? Du singst atemberaubend, lass dir das nicht nur von deinem besten Freund, sondern auch von deinem größten Fan gesagt sein. Du wirst sie umhauen, da bin ich mir sicher. Ich werde hier warten." Ich umarmte ihn fest und als sich eine Träne aus Louis Augenwinkel löste wischte ich sie vorsichtig weg. ,,Danke Hazza, du bist der beste Freund, den man sich wünschen kann." Er bekam das Mikrofon überreicht, schenkte mir ein letztes Lächeln und lief dann auf die Bühne. Die Zuschauer klatschten und trotz der Entfernung konnte ich das Strahlen in Louis Augen sehen.

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt