174 - publicity

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Noch bis spät in die Nacht blieben Louis und ich auf diesem Hügel, beobachteten die Sterne und Sternschnuppen. Doch wir wünschten uns beide nichts mehr, denn wir waren wunschlos glücklich. Es war vollkommen ausreichend, dass wir einander im Arm halten konnten. Stattdessen redeten wir über unsere Zukunft, über meinen Einzug bei Louis, dass wir das direkt umsetzen wollten, sobald wir wieder in London waren und Louis begann fast zu weinen, als er realisierte, dass er in diesem riesigen Haus nun nicht mehr allein sein müsste, sich nie wieder einsam fühlen muss und wir es gemeinsam zu einem richtigen Zuhause machen würden. Auch das Haus in Los Angeles bezeichnete Louis durchweg als unseres und auch wenn es mir teilweise ein ziemlich seltsames Gefühl gab, weil ich nicht glaubte, das alles verdient zu haben, war ich glücklich, allein aus dem Grund, weil Louis nun zu meiner Zukunft gehörte.

Als wir in dieser Nacht zurück nach Hause fuhren, schlief ich im Auto ein und wurde nur einmal kurz wach, als Louis schon dabei war, mich die Treppen hochzutragen. Er hatte mir leise ins Ohr gehaucht, dass ich weiterschlafen solle und dies hatte ich auch keine Sekunde später erfüllt. Sobald ich das nächste Mal wach wurde, war es schon hell draußen, ich unter zwei Decken eingekuschelt und Louis nicht mehr im Bett. Immer noch ein wenig müde stand ich auf, rieb mir den Schlaf aus den Augen und verschwand für ein paar Minuten im Bad, um mich frisch zu machen. Danach ging ich nach unten in die Küche, wo ich Louis vermutete und wurde auch sogleich fündig. Er trug ein Shirt von mir und untenrum nur kurze Shorts, die ich äußerst attraktiv fand. ,,Guten Morgen Lou", ich ging auf ihn zu, wurde sogleich in den Arm genommen und musste dadurch an den gestrigen Tag zurückdenken. Es war alles so wunderschön gewesen, für mich einfach das perfekte Date und das wir tatsächlich beschlossen hatten zusammenzuziehen, ließ mich vollkommen fühlen.

,,Guten Morgen Haz", der Wuschelkopf hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, ,,ich hab uns Tee gemacht und ich glaube, den wirst du auch brauchen." ,,Wie meinst du das?", fragte ich nervös, ein ungutes Gefühl ergriff meinen Körper und sofort nahm ich einen Schluck aus der Tasse, die Louis mir gab. ,,Wir wollten uns heute ja die ganzen Nachrichten und Reaktionen über uns anschauen, die seit unserer Live Show bei James kursieren. Ich habe gerade eben schon einmal wieder mein Handy eingeschaltet und nachdem es zweimal abgestürzt ist, weil es mit all den neuen Nachrichten nicht klarkam, konnte ich es endlich wieder benutzen", während Louis sprach, zeigte er mir seinen Handybildschirm und damit all die Nachrichten, die ihn über Whatsapp, Twitter, Instagram und sogar per SMS und E-Mail erreicht hatten. Er hatte Recht damit, was er vorgestern gesagt hatte, man wurde von der Menge wirklich erschlagen und ich war froh, dass wir uns gestern den einen Tag Auszeit genommen hatten, denn so hatte ich nun deutlich mehr Kraft.

,,Ich meine, ich habe mein Handy gleich nach James Show vorgestern Abend ausgeschaltet, aber mit sowas hab nicht einmal ich gerechnet. Teilweise sind die Nachrichten von Freunden, teilweise von Bekannten oder von Menschen, mit denen ich schon Jahre nichts mehr zu tun hatte. Jeder einzelne wünscht uns viel Glück für unsere Beziehung, lobt uns für unseren Mut und das es mal Zeit wurde, dass jemand gegen Simon vorgeht. Per E-Mail habe ich auch so unendlich viele Interviewanfragen erhalten und tatsächlich auch schon ein paar..naja ungefähr tausend Anfragen von Plattenfirmen und Managements bekommen, die alle gerne mit mir zusammenarbeiten würden. Ihnen ist meine Sexualität egal Harry, Simon hatte mit allem Unrecht."

Und dann, ich weiß gar nicht mehr genau wie es passiert ist, lagen Louis und ich uns weinend in den Armen. Es waren keinen Tränen der Trauer, es waren Tränen der Erleichterung. All diese Nachrichten ließen auch die letzte Last von unseren Schultern fallen, denn auch wenn ich mir immer sicher gewesen war, dass Simon Unrecht gehabt hatte, mit diesen Nachrichten die endgültige Bestätigung bekommen zu haben, war ein Gefühl, als könnte man endlich wieder frei atmen, als würde man nach einem langen Tauchgang wieder an die Oberfläche gelangen, den frischen Sauerstoff einatmen und noch nie hatte es sich so gut angefühlt. Für Louis musste es sich noch einmal um eine ganze Ecke befreiender anfühlen, denn er hatte acht Jahre unter Angst vor einem Outing gelitten, Simon hatte ihm immer eingetrichtert, dass seine Karriere dann am Ende wäre, doch nun wurde all das noch einmal entkräftet. ,,Lou, das ist so toll. Ich bin unglaublich stolz", hauchte ich in sein Ohr, umfasste sein Gesicht und küsste ihn leidenschaftlich, all meine Emotionen legte ich in den Kuss, all jene die durch die Tränen noch nicht genug repräsentiert wurden. Louis erwiderte den Kuss mit allem was er hatte, wir waren auf so viele Arten verbunden und das was wir hatten, würde ein Leben lang halten.

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt