Je näher die Live Show rückte, desto aufgeregter wurde ich. Es fühlte sich an, als würde das Blut in meinen Adern nicht nur kochen, sondern in Flammen stehen. Ich konnte kaum erwarten, meinen Song für Louis zu singen, ich konnte kaum erwarten, mit Zayn zu singen und ich konnte kaum erwarten, morgen mit Louis selbst zu singen. Trotz das ich mich immer noch fragte, was Anthony mir wohl sagen wollte, mein gutes Gefühl ging dadurch nicht verloren. Erst wurde es durch Brendans Erscheinen gesteigert und gerade, als ich als letzter die Umkleide verlassen wollte, um mich auch langsam auf die Tribüne zu begeben, wurde mein gutes Gefühl noch ein weiteres Mal gesteigert. Denn bevor ich die Umkleide verlassen konnte, betrat ein gewisser Wuschelkopf eben diese und hielt mich zurück.
,,Hey", Louis grinste mich an und etwas perplex, weil ich mit ihm nicht gerechnet hatte, konnte ich erst einmal nur lächeln. Doch als er seine Arme um mich schloss, kam auch ich in der Situation an, ich erwiderte die Umarmung und fühlte mich umgehend noch besser. ,,Was machst du denn hier?", fragte ich freudig, woraufhin Louis wieder grinste. ,,Ich habe eine Überraschung für dich. Lottie, Félicité, Daisy und Phoebe sind auch da. Für Doris und Ernest ist das hier alles noch zu viel und zu laut, aber ich dachte, du würdest dich vielleicht über die Unterstützung freuen." Mit offenem Mund starrte ich Louis an, ich war den Tränen nah und wusste gar nicht, was ich sagen soll. ,,Tausend Dank Louis, ich freu mich so sehr, wow..mit solch großartiger Unterstützung hätte ich nicht gerechnet. Das bedeutet mir viel."
Ich umarmte den Jungen vor mir ein weiteres Mal fest und war ihm dankbar, für alles, was er für mich tat, seit wir uns ausgesprochen hatten, seit wir wieder wahre Freunde waren. ,,Gerne, ich habe gehofft, dass du dich freust. Ich habe dafür gesorgt, dass sie bei Liam und Niall sitzen, also hast du deine größten Fans alle auf einem Fleck. Obwohl, dein größter Fan bin immer noch ich. Ich muss dann jetzt leider auch wieder und du ja auch, aber ich freue mich schon unglaublich auf deine Auftritte und kann kaum erwarten zu hören, was du singen wirst." Mit roten Wangen bedankte ich mich bei Louis und sah ihm dann noch kurz hinterher, bevor ich die Umkleide ebenfalls verließ und mich, nach einem letzten kurzen Gespräch mit Zayn, der im Backstagebereich bleiben musste, zu Scarlett und Dalton auf die Tribüne stellte.
Die Arena war voll, bis zum letzten Platz, aber mein Blick glitt gezielt zu Liam und Niall, neben denen tatsächlich Louis Schwestern standen. Sie alle kannten sich noch von Louis Teilnahme bei X-Factor, sodass sie sich sicher auch einiges zu erzählen hatten. Lottie allerdings sah zu mir, weshalb ich ihr zuwinkte und sie die anderen auf meine Anwesenheit aufmerksam machte. In mehr oder weniger gelungener Zeichensprache wünschten sie mir viel Glück, ich bedankte mich bei ihnen und erst Dermot, der auf die Bühne kam, um die Sendung zu beginnen, ruinierte den schönen Moment. Doch allein dieser kurze Augenblick hatte mir viel Kraft geschenkt, schließlich hatte ich acht Jahre lang geglaubt, dass ich sie nie wiedersehen würde.
,,Herzlich Willkommen liebe Zuschauer zum ersten Teil des diesjährigen Finales von X-Factor. Sieben Wochen, allein an Live Shows haben wir bis hierhin verbracht, dazu kommen noch das Judges House, die Six Chair Challenge und so viel mehr, also zusammengefasst, es war eine lange Reise von knapp einem halben Jahr und nun haben wir noch drei tapfere Kandidaten, die den Sieg schon wittern können. Dalton, Scarlett und Harry! Den ersten Song, den wir jeweils von ihnen hören werden, werden sie allein singen. In der zweiten Runde haben sie prominente Begleitung, also bleiben Sie gespannt. Nun, als erstes auftreten wird Dalton, viel Glück."
Dalton ging auf die Bühne und während er wirklich ein perfektes Meisterwerk ablieferte, ließ ich meinen Blick über die vielen Zuschauer schweifen. Im Publikum entdeckte ich nicht nur Brendan und die anderen drei Jungs wieder, sondern auch all die anderen ehemaligen Teilnehmer der Live Shows waren heute hier, um uns anzufeuern. Nach Daltons Auftritt lieferte Scarlett einen ebenso perfekten Song ab und ich hatte keine Ahnung, wie ich da noch mithalten sollte, aber ich war auch einfach schon glücklich, wenn die Nachricht hinter dem Song bei Louis ankommen würde. Mit langsamen Schritten betrat ich die Bühne, mein Herz raste und ich sah zu Louis, der mich anlächelte, Simon würdigte ich keines Blickes, ich verabscheute ihn noch mehr als vorher und sobald ich auch noch zu Louis Schwestern, zu Liam und Niall und zu Zayn gesehen hatte, der am Rande des Backstagebereichs stand, war ich bereit, den Song zu performen, den ich in einer eher düsteren Zeit geschrieben hatte.
,,Now you were standing there right in front of me
I hold on it's getting harder to breathe
All of a sudden these lights are blinding me
I never noticed how bright they would be."Als Louis mir gesagt hatte, er wolle nichts mehr mit mir zu tun haben, es hatte mir das Herz zerrissen. Ich hatte mich gefühlt, als würde man mir die Luft zum Atmen nehmen und dann hatte er es mir auch nicht nur einmal gesagt. Vielleicht hätte ich irgendwie darauf kommen können, dass Louis unter der Kontrolle von Simon stand, aber es war für mich so unwirklich gewesen. Acht Jahre seines eigenen Lebens einfach von jemand anderem kontrolliert zu werden, das wirkte für mich doch eher wie ein Film, nicht wie die harte Realität. Dann noch Louis Verhalten, das wirklich so gewirkt hatte, als wäre ich ihm egal, es hatte mich geblendet, aber genauso hatte es mich auch neugierig gemacht und es hatte mir vor allem die Hoffnung nicht genommen.
,,I saw in the corner there is a photograph
No doubt in my mind it's a picture of you
It lies there alone in it's bed of broken glass
This bed was never made for two."Über all die Jahre hatte ich die Bilder von Louis und mir an meinen Wänden behalten, selbst als ich umgezogen war, hatte ich sie mitgenommen. Ich konnte ihn nicht vergessen, überall sah ich ihn, selbst vor meinem inneren Auge und wünschte ihn mir zurück, auch wenn ich lange Zeit das Gegenteil behauptet hatte. Unsere Freundschaft war zerbrochen gewesen, wie das Glas bei einem Bilderrahmen und mir war klar geworden, das Louis mir nur leere Versprechungen gemacht hatte, zumindest hatte ich das gedacht. Nun wusste ich es besser, nun wusste ich, dass Louis vorgehabt hatte, seine Versprechen einzuhalten. Doch zu dem Zeitpunkt hatte ich beschlossen, nicht nur meine Gefühle, sondern auch die Freundschaft gehen zu lassen, weil ich nicht mehr daran geglaubt hatte, das wir zwei füreinander geschaffen worden waren. Jetzt sah das aber alles wieder ganz anders aus.
,,I'll keep my eyes wide open
I'll keep my arms wide open
Don't let me
Don't let me
Don't let me go
Cause I'm tired of feeling alone
Don't let me
Don't let me go
Cause I'm tired of feeling alone."Ich hatte meine Augen immer weit geöffnet gehabt, auf der Suche nach dem wahren Louis hinter dieser Mauer und ich war mir immer bewusst gewesen, würde der wahre Louis wieder auftauchen, ich würde ihn sofort wieder aufnehmen, denn mein Herz hatte er nie verlassen. Ich hatte nur immer Angst gehabt, dass Louis mich mittlerweile aus seinem Herzen entlassen hatte, das er mich nicht mehr haben wollte und alles vor mir verschlossen hatte. Ich war müde davon, mich so allein zu fühlen und ich war froh, dass das jetzt hoffentlich ein Ende hatte und ich Louis wieder an meiner Seite wissen konnte. Der wahre Louis ist wieder aufgetaucht und ich hatte noch immer einen Platz in seinem Herzen.
,,I promised one day that I'd bring you back a star
I caught one and it burned a hole in my hand, oh
Seems like these days I watch you from afar
Just trying to make you understand
I'll keep my eyes wide open, yeah."Mir war es nicht möglich gewesen, Louis die Sterne so vom Himmel zu holen, wie er es gerne gehabt hätte, ansonsten hätte er sich von Simon wohl nie so blenden lassen. Mit der Zeit war der Versuch, Louis bei mir zu halten einfach nur anstrengend gewesen, wenn er doch nicht bei mir sein wollte, es hatte höllisch weh getan, so als ob der Stern ein Loch in meine Hand gebrannt hätte. Mir war es gar nicht mehr möglich gewesen, Louis festzuhalten. Von diesem Zeitpunkt an war Louis selbst der Stern am Himmel, ich hatte ihn nur aus der Ferne beobachten können, aber ich hatte meine Augen und Arme immer für ihn offen gehalten.
,,Don't let me
Don't let me
Don't let me go
Cause I'm tired of feeling aloneDon't let me
Don't let me
Don't let me go
Cause I'm tired of feeling aloneDon't let me
Don't let me go
Cause I'm tired of sleeping alone."Ich wollte nicht, das Louis mich noch einmal zurückließ oder im Stich ließ. Ich war so lange allein gewesen, ohne ihn und das wollte ich nicht mehr. Auch neben ihm einzuschlafen fühlte sich viel zu gut an, sodass ich mir wünschte, nie wieder allein schlafen zu müssen. Ich liebte Louis, doch ob er mich nun auch liebte oder nicht, wusste ich nicht, das wichtigste für mich war einfach, ihn nicht noch einmal zu verlieren und vor allem nicht an Simon. Louis war wieder mein Louis und das sollte so bleiben, koste es was es wolle.
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Ob die Nachricht bei Louis angekommen ist und er Harry wirklich nicht mehr alleine lässt? Egal was Simon auch sagen mag? :( Der Countdown läuft..
All the love xx
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You Have My Heart - Larry Stylinson
Fiksi PenggemarAuf einen besten Freund kann man sich immer verlassen, man schwört sich das man sich durch nichts auseinander bringen lässt, doch was wenn die Umstände sich ändern? Louis und Harry waren seit Beginn der Highschool unzertrennlich. Die Liebe zur Musik...