Ich konnte meine Glücksgefühle nicht in Worte fassen, als Louis zustimmte, mich endlich über alles aufzuklären. Mein Wissen über seinen Vertrag war das letzte Puzzleteil was gefehlt hatte, um ihn zu überzeugen, mir alles zu erzählen und am Montag würde er mir hoffentlich endlich auch all die anderen Puzzleteile liefern, warum er sich so abstoßend verhalten hatte und ob es in Zukunft noch eine Chance für uns gab. Ich konnte kaum erwarten, all die Antworten zu hören, so lange hatte ich gewartet, durchgehalten und gerätselt und nun sollte ich die Wahrheit endlich erfahren. Mein Herz macht bei dem Gedanken einen Satz, Louis hoffentlich bald wieder so nahe wie nur irgendwie möglich sein zu können und nachdem, was wir nun schon alles durchgemacht hatten, war ich voller Hoffnung, dass diesmal alles gut werden würde.
Nachdem Louis unser Treffen für Montag festgesetzt hatte, ließ er meine Hand los und verschwand aus dem Raum. Ich konnte mir vorstellen, dass es auch für ihn eine Erleichterung sein könnte, wenn er mir endlich alles erzählt, denn wenn ich in seinem Herzen immer noch sein bester Freund war, so wie er in meinem, war es sicher nicht leicht gewesen, alles solange vor mir zu verheimlichen. Ich wartete noch ein paar Minuten, ehe ich auch den Raum verließ, Louis Hand spürte ich immer noch in meiner und ich hatte ein Dauergrinsen auf den Lippen. Dies verließ mich aber, sobald wir von dem Van beim X-Factor Haus abgesetzt wurden und mich im Inneren schon Simon erwartete. Ich hätte damit rechnen sollen, Louis hatte mich vor den Konsequenzen gewarnt und auch Simons Reaktion während meines Auftrittes hatte genug verraten, aber ich dachte, wenn überhaupt hätte das Drama noch bis morgen Zeit, aber scheinbar wohl nicht.
Während die anderen Kandidaten in die Küche gingen, wo unsere Köche noch ein wenig was für den kleinen und großen Hunger vor dem zu Bett gehen vorbereitet hatten, wurde ich von Simon in den Raum gezerrt, in welchem wir auch schon letzte Woche Sonntag diskutiert hatten. Diesmal waren nicht einmal mehr die zwei Produzenten dabei, es waren nur noch Simon und ich und zum einen bewies es für mich, wie unprofessionell all das war und zum anderen bereitete es mir aber auch Angst. Simon war eindeutig eine autoritäre Persönlichkeit und seine Aura legte eindeutig nahe, sich mit ihm besser nicht anzulegen. Er räusperte sich, wartete, bis ich mich hingesetzt hatte und blickte dann von oben auf mich herab.
,,Harry, ich weiß nicht ob das alles für dich einfach nur ein großer Scherz ist oder ob es in deinem mickrigen Gehirn nicht ankommt, aber als ich Sonntag zu dir sagte, dass du dich an deinen Vertrag und an das Motto der Live Show halten sollst, habe ich das ernst gemeint. Und dann so ein anzügliches Lied, was deine Sexualität auf einen Präsentierteller legt, obwohl ich dir ausdrücklich gesagt habe, dass genau das bei X-Factor nichts zu suchen hat, willst oder kannst du es nicht verstehen?" Da ich mich nicht so von oben herab vollquatschen lassen wollte, stand ich ebenfalls wieder auf und überragte Simon damit sogar. ,,Das Motto war, von der Big Band begleitet zu werden und das habe ich erfüllt. In meinen Song kann man interpretieren was man möchte, vielleicht hab ich auch einfach nur davon gesungen, dass ich krank bin und meine Medizin brauche." Ich verschränkte die Arme und merkte, wie Simon immer wütender wurde, aber durch die Verabredung mit Louis war ich so voller Kraft, dass mir all das egal war.
,,Ich wünschte, ich könnte dich auf der Stelle aus der Sendung schmeißen, aber da die Gerüchte darum schon wieder entflammt sind, wirst du wohl auch morgen nicht aus der Sendung fliegen. Bedauerlicherweise bedeutet das auch, dass du mit auf die X-Factor Live Tour kommen wirst. Die sechs Kandidaten, die morgen von euch acht noch übrig bleiben, kommen nach den Live Shows mit auf die Siegertour. Ich wünschte, ich könnte es verhindern, aber leider wirst du wohl ein Teil davon sein. Dafür müssen aber Vorkehrungen getroffen werden. Ich möchte nicht, dass noch einmal irgendeins deiner Lieder auf deine verkorkste Sexualität anspielt und da du dich nicht an die mündliche Abmachung gehalten hast, habe ich hier einen Vertrag mitgebracht", sagte Simon und zog einen Zettel aus der Innentasche seiner Jacke hervor.
Seufzend nahm ich das Stück Papier entgegen und las mir durch, was mir damit auferlegt werden sollte. Ich sollte meine Sexualität in jeglicher Form Geheim halten und mit niemandem in der Öffentlichkeit darüber sprechen, ansonsten würden Maßnahmen ergriffen werden, die dafür sorgen sollten, dass ich als heterosexuell dastehe. ,,Bevor du fragst, solltest du dich nicht daran halten oder erst gar nicht unterschreiben, erwarten dich die Folgen, die dir schon bekannt sind." ,,Also bleibt mir wieder keine andere Wahl, als zu unterschreiben?" Simon lächelte und hielt mir den Kugelschreiber hin. ,,Korrekt."
Murrend ergriff ich diesen und setzte nach kurzem Überlegen meine Unterschrift aufs Papier. Ich hatte sowieso nichts mehr zu verlieren und auch sonst war ich schon in so vielen Hinsichten eingeschränkt, dass auch das wohl nicht mehr viel zur Sache tat. Wahrscheinlich würde ich mich sowieso nicht daran halten und sobald ich Montag das Gespräch mit Louis haben würde und wir offen und ehrlich über alles reden würden, würden wir sicher auch dafür eine Lösung finden. ,,Mensch, das war ja unkomplizierter, als ich erwartet hatte", Simon riss mir Vertrag und Stift aus der Hand, bevor ich es mir anders überlegen konnte und steckte alles wieder ein. ,,Wir sehen uns morgen", breit grinsend verließ Simon den Raum und kurz darauf hörte ich auch die Haustür des X-Factor Hauses, was mich erleichtert durchatmen ließ, während ich langsam realisierte, was ich da unterschrieben hatte.
Erstaunlicherweise kam der nächste Tag, der Tag der Entscheidung, zum Glück schneller als gedacht. Der letzte Tag, der zwischen der Aussprache von Louis und mir stand und darauf freute ich mich mehr, als ein Kind auf Weihnachten. Bis zur Results Show war allerdings alles ziemlich schleppend. Brendan, Dalton und ich verbrachten die meiste Zeit auf unserem Zimmer, spielten Monopoly, hörten Musik und warteten darauf, dass es losging. Heute waren alle noch einmal um einiges aufgeregter als sonst, jeder wollte in die nächste Runde kommen, um bei der X-Factor Live Tour dabei zu sein, von welcher mir Simon gestern erzählt hatte und die ich bis dato noch gar nicht so richtig auf dem Schirm gehabt hatte. Ich hatte immer nur Augen für Louis gehabt.
Sobald die Vans uns Kandidaten dann aber abholten und zur Arena fuhren, war alles wieder ziemlich stressig. Zwischenzeitlich lernten wir Tom Walker und Cheryl kennen, die heute beide als Gaststars auftreten würden und als alle in der Maske fertig waren, ging es bald darauf auch schon mit der Sendung los. Louis ignorierte mich fast vollständig, nur zu Beginn warf er mir einmal einen lächelnden Blick zu und ich wusste nicht, ob das mit Absicht oder aus Versehen geschehen war, es beruhigte mich aber ziemlich und der Gedanke an den morgigen Tag rettete mich ohnehin.
In der ersten Entscheidung, nachdem Auftritt von Tom Walker, flog Bella Penfold raus, ein Mädchen aus Simons Team, was diesen gar nicht glücklich stimmte. Und nachdem Auftritt von Cheryl landeten wieder einmal Acacia & Aaliyah, die letzte verbleibende Gruppe aus Robbies Kategorie, und ein weiteres Mädchen aus Simons Kategorie, Shan Ako, im Sing-Off. Somit hatte Simon Recht behalten, ich war in der nächsten Runde und würde mit auf die Tour kommen. Wie ich das finden sollte, wusste ich aber auch noch nicht. Nachdem Louis und Simon dafür gestimmt hatten, dass Acacia & Aaliyah die Show verlassen sollten und Robbie und Ayda dagegen entschieden hatten, entschieden die Anrufe der Zuschauer, von denen Shan Ako weniger gehabt hatte, weshalb sie die Sendung verlassen musste.
Simon hatte an einem Abend zwei Mädchen verloren, hatte jetzt nur noch eins in seiner Kategorie und das stimmte ihn nur noch unglücklicher, was er mir mit seinen Blicken verständlich machte. Dafür entschied er aber einfach, nachdem auch Shan rausgeflogen war, dass nicht die finalen sechs, sondern die finalen acht mit auf Tour kommen sollten. Wären heute nicht seine Mädchen rausgeflogen, hätte er das sicher nicht so entschieden, aber da es Simon war, sagte niemand etwas dagegen, was ich schon ziemlich unfair fand. Im Endeffekt wiederum sollte es mir aber auch ziemlich egal sein, der Montag rückte immer näher und das war für mich das einzige, was zählte.
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Harry hat einen weiteren Vertrag unterschrieben, ist dafür aber immerhin in der nächsten Runde und weiter nahe bei Louis..was meint ihr, wie das Gespräch zwischen den beiden verlaufen wird..? ._.
All the love xx
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You Have My Heart - Larry Stylinson
FanfictionAuf einen besten Freund kann man sich immer verlassen, man schwört sich das man sich durch nichts auseinander bringen lässt, doch was wenn die Umstände sich ändern? Louis und Harry waren seit Beginn der Highschool unzertrennlich. Die Liebe zur Musik...