Als ich am Morgen langsam wach wurde und die Bettseite neben mir abtastete, war diese leer. Müde öffnete ich meine Augen und sah Louis schlussendlich an meinem alten Schreibtisch stehen. So leise wie ich konnte stand ich auf, schlich mich an Louis heran und schlang meine Arme um seinen nackten Oberkörper. Er musste sich in der Nacht das Shirt ausgezogen haben, aber darüber würde ich mich sicher nicht beschweren. Ich drückte Louis einen zarten Kuss zwischen die Schulterblätter und beobachtete dann, was er in den Händen hielt. ,,Guten Morgen", hörte ich ihn leise sagen, er lehnte sich mir und meinen Berührungen entgegen und ich konnte seine Mundwinkel nach oben zucken sehen.
,,Morgen. Du hast es tatsächlich gefunden", gab ich zurück und spielte damit auf das an, was Louis in seinen Händen hielt. ,,Ja, ich habe mich daran erinnert, dass du vor ein paar Wochen gesagt hast, das du es hier lagern würdest. Ich musste mich einfach noch einmal selbst davon überzeugen. Ich war so lange so ein blöder Sturkopf, während du die ganze Zeit über an mich, an uns, geglaubt hast. Das beweist es nur einmal mehr", Louis klang wütend, wütend auf sich selbst und das konnte ich überhaupt nicht leiden. ,,Lou", ich drehte ihn herum, damit ich ihm in die Augen sehen konnte, ,,das haben wir doch alles schon vor langer Zeit geklärt. Wir wissen wer Schuld daran ist, dass wir uns so lange nicht näher kommen konnten, das wir so lange unter unserem Kontaktverbot leiden mussten. Die ganze Schuld trifft Simon und seine blöden Verträge. Aber X-Factor ist jetzt endgültig vorbei, sowohl für dich als auch für mich. Wir haben Simon schon in vielerlei Hinsicht klar gemacht, dass er verloren hat, er wollte nicht auf uns hören, hat uns ständig mit Konsequenzen gedroht, aber weißt du was? Jetzt muss er die Konsequenzen tragen. Also hör bitte auf, dir Vorwürfe zu machen."
Ich drückte Louis einen Kuss auf die Stirn und erhielt dafür eine vielsagende Umarmung. ,,Würdest du mir dabei helfen, es zu tragen?", fragte ich Louis und deutete auf das, was er in der Hand hielt. Sofort nickte er, nahm sanft mein Handgelenk und zog es zu sich, um mir das blaue Armband mit dem eingravierten Hi umzulegen. Das war es, was Louis gefunden hatte, was ihm neue Kraft geschenkt, ihn aber auch erneut in Zweifel versinken lassen hatte. Ich hatte das Gegenstück zu diesem Armband in der dritten Woche der X-Factor Live Shows bei Louis Zuhause gefunden. Es war das erste Mal, dass ich in seinem Anwesen in London gewesen war, an diesem Tag hatte er mir auch erklärt, wie ich mit dem Hass auf Social Media umgehen sollte. Louis hatte das Armband in grün, bei ihm war ein Oops eingraviert und es sollte uns für immer an unsere Freundschaft erinnern.
,,Es sieht noch genauso toll an dir aus, wie damals", sagte Louis mit einem breiten Lächeln und küsste mich gleich mehrmals. Es tat unheimlich gut, diese Liebe von Louis zu erfahren, nachdem es die letzten Monate nicht ganz so rund zwischen uns gelaufen war. Es bestätigte mir, das mein Durchhaltevermögen, mein gesamtes Handeln, meine Hoffnung und der Funken in meinem Herzen immer richtig gelegen hatten. ,,Danke. Es fühlt sich auch genauso toll an, es zu tragen, wie damals", antwortete ich mit einem breiten Strahlen, blickte immer wieder auf mein Handgelenk und genoss den Anblick des Armbands.
Als Louis und ich uns um elf Uhr morgens endlich nach unten begaben, warteten meine Mutter und meine Schwester schon mit einem ausgiebigen Frühstück. Dies war eindeutig eins der Dinge, die ich vermisste, seit ich mit Liam und Niall in eine WG gezogen war, denn dort war ich leider meist selbst für mein Frühstück verantwortlich, da ich durch meine Arbeit in der Bäckerei immer am frühsten von allen wach gewesen war. Momentan sah es nicht danach aus, als würde ich in der Bäckerei wieder anfangen, was ich einerseits unglaublich schade fand, andererseits würde ich das frühe Aufstehen sicher nicht missen. Allerdings war es mir leider aber durch die momentane Situation mit der Öffentlichkeit auch sicher absolut nicht möglich, einer normalen Arbeit nachzugehen, zumal ich wusste, dass Louis das auch niemals zulassen würde.
Louis sagte das familiäre Frühstück zumindest auch eindeutig zu. Ich konnte mir vorstellen, dass er sich die letzten Jahre über in seiner großen Villa ziemlich allein gefühlt hatte, es war auch eine ziemlich einsame Vorstellung in solch einem großen Haus allein, was mir nur wieder vor Augen führte, dass Freundschaft ein solch wichtiger Bestandteil im Leben war und nicht nur allein Geld und Reichtum. Außerdem war meine Mutter für Louis immer wie eine zweite gewesen und er genoss es sichtlich, wieder mit ihr und Gemma so ausgelassen reden zu können, als wären die letzten Jahre nicht passiert. Aber genau das war es auch, was ich gewollt hatte, ich wollte nicht, dass es komisch für meine Familien werden würde, mit Louis umzugehen, denn er konnte im Endeffekt nichts dafür, was ihm passiert war.
,,Danke Mum und Gemma, dass ihr Louis und mich gestern die ganze Situation erklären lassen habt. Ihr wisst, wie leid es mir tut, dass ich euch so viel verschwiegen hab, das ich euch belogen hab, aber ich bin froh, dass wir euch alles erklären konnten und ihr so ein Verständnis aufbringen konntet. Ich verspreche euch, Louis und ich werden uns darum kümmern, dass bald jegliche Probleme aus der Welt geschafft sind, ich werde mich nun definitiv wieder öfter bei euch melden, euch auf dem Laufenden halten und wie gesagt, ich verspreche, dass bald alles vorbei ist", sagte ich, sobald das Frühstück vorbei war, wir die Küche aufgeräumt hatten und Louis und ich langsam wieder aufbrechen wollten.
Meine Mutter nahm mich in den Arm, drückte danach auch Louis an sich und begleitete uns zusammen mit Gemma zur Tür. ,,Ich bin einfach nur froh, dass es euch gut geht, das ihr euer Glück gefunden habt und ich hoffe inständig, das wir uns bald wiedersehen und dann schon alles vorbei ist." Meine Mutter gab mir einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann noch einmal explizit an Louis. ,,Ich hoffe du weißt, dass du hier jederzeit willkommen bist, egal was noch passieren mag. Du warst immer ein Teil unserer Familie und wirst es auch immer sein." Louis Augen wurden feucht und dankbar drückte er meine Mutter an sich. ,,Bis bald und ich pass auf Harry auf, versprochen", hörte ich ihn murmeln und nach dieser Verabschiedung, die mir noch einmal unheimlich viel Kraft gegeben hatte, da ich dadurch nur darin bestärkte wurde, wie sehr meine Familie hinter mir stand, machten Louis und ich uns wieder auf nach London.
Heute wollten wir seiner Familie noch einmal offiziell bestätigen, dass wir zusammen waren, ganz wie Louis es geplant hatte. Ich freute mich, seine zwei jüngsten Geschwister wiederzusehen, die ich erst vor ein paar Wochen erstmals kennengelernt hatte und außerdem würde ich zum ersten Mal dem Mann begegnen, den Jay 2014 geheiratet hatte, Daniel Deakin. Ich war schon ganz nervös, konnte absolut nicht einschätzen, ob er mich mögen würde. Zusätzlich wusste ich überhaupt nicht, ob ihm meine Existenz bekannt war, denn Louis hatte nie viel über ihn gesprochen, sodass ich nicht wusste, ob er nun eine Vertrauensperson war, oder wie ich lange Zeit im Dunkeln gelassen wurde.
Während der Autofahrt hörten Louis und ich viel Musik, schmetterten die Songtexte mit und ich schaute immer wieder mit einem Lächeln auf das Armband hinab. Aber natürlich blieben auch die Nachrichten im Radio nicht aus. Neben den Staumeldungen, den Wettervorhersagen und ganz normalen Nachrichten, war der Tratsch aus der Promi-Welt wieder ganz vorne mit dabei und seit Sonntag, seit dem X-Factor Finale, waren Louis und ich das Gesprächsthema Nummer Eins. Wieder wurde darüber spekuliert, wieso wir uns noch nicht zu Wort gemeldet hatten, wieso wir wie vom Erdboden verschluckt waren und warum auf unseren Social Media Kanälen Funkstille herrschte.
Zusätzlich wurde aber auch erwähnt, das weder die Verantwortlichen von X-Factor, noch Louis Management, noch Simon bisher irgendeine Stellungnahme abgegeben hatten. Louis war zwar weiterhin der Meinung, dass wir uns durch diese Stille nicht in Sicherheit wiegen sollten, dennoch fand ich es immer wieder angenehm zu erfahren, dass ein weiterer Tag verstrich, ohne Simons Lügengeschichten. So stieg meine Laune nur weiter an, die ganze dreistündige Fahrt zurück nach London war ich überglücklich und das sollte sich auch nicht ändern, als wir vor dem Haus hielten, in welchem Louis Familie wohnte.
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Was meint ihr, wie das Wiedersehen mit Louis ganzer Familie wird? Und wie wird wohl das Aufeinandertreffen zwischen Harry und Daniel laufen?🌝
All the love xx
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You Have My Heart - Larry Stylinson
FanfictionAuf einen besten Freund kann man sich immer verlassen, man schwört sich das man sich durch nichts auseinander bringen lässt, doch was wenn die Umstände sich ändern? Louis und Harry waren seit Beginn der Highschool unzertrennlich. Die Liebe zur Musik...