11 - winner

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DEZEMBER 2010

Der zwölfte Dezember, das Finale von X-Factor und der Sonntag, der alles veränderte. Der Tag fing schon hektisch an, denn als ich noch schlief hämmerte plötzlich jemand so laut an meine Hoteltür, das ich vor Schreck aus dem Bett fiel. Taumelnd vor Müdigkeit begab ich mich zur Tür, öffnete sie und sogleich stürmte ein panischer Louis ins Zimmer. ,,Lou? Was machst du denn hier? Musst du nicht bei der Probe sein?" Louis blieb nicht still stehen, lief hin und her, was mich total verrückt machte. Ich packte ihn bei den Schultern und brachte ihn so zum anhalten. ,,Louis! Was machst du hier?" Fragte ich erneut, aus großen Augen sah er mich an und verarbeitete meine Frage. ,,Ich muss bei den Proben sein", stammelte er, fuhr sich ausgelaugt durch die Haare. ,,Okay und wieso bist du dann hier?" Sanft schloss ich ihn in meine Arme, in der Hoffnung sein zitternder Körper würde sich beruhigen und tatsächlich half es ein wenig.

,,Ich wollte dich sehen. Mit dir reden, so wie vor diesem X-Factor Ding, mir deine Meinung einholen, was du von all dem hälst und was du denkst, was ich machen soll." ,,Was ich denke? Ich denke du solltest daraus gehen und das Ding gewinnen", sprach ich und auch wenn es teilweise gelogen war, ich musste meinen besten Freund doch unterstützen. Was sollte ich sonst sagen? Außerdem war es sicherlich genau das, was er hören wollte, denn sein breites Lächeln bestätigte das. ,,Ich hab nur Angst", gestand ich einige Sekunden später doch, Louis Lächeln fiel. ,,Wovor?" Fragte er, wir beide setzten uns auf das Bett. ,,Vor den ganzen Veränderungen, vor allem, was sich jetzt schon verändert hat. Ich schau dich an, aber sehe meinen Louis einfach nicht mehr in dir. Die Haare, die Klamotten, das warst noch nie du. Ich will dich nicht verlieren und ich möchte auch nicht, dass du mich oder dich selbst vergisst. Ich weiß das du viel Stress hast, aber ich fühle mich so vernachlässigt."

Das laut auszusprechen trieb mir die Tränen in die Augen und auch Louis schien zunächst nicht zu wissen, was er sagen sollte, weshalb er mich erst einmal in seine Arme schloss. Ich weinte mich an seiner Schulter aus und fühlte mich ihm zum ersten Mal so nahe, wie lange nicht mehr. ,,Hazza", er nahm meine Hand in seine, ,,ich bin doch immer noch hier drinne. Ich weiß, das ich mich äußerlich ein wenig verändert habe, aber dafür kann ich nichts. Die Produzenten von X-Factor meinten, dass ich so viel ansprechender für das Publikum wäre, ich hatte keine Wahl und jetzt sieh wo ich bin, ich bin im Finale und ob ich gewinne oder nicht, mein Traum hat sich schon erfüllt. Und du bist immernoch auf meiner Seite und ich auf deiner. Du bist doch mein bester Freund, ich könnte dich niemals vergessen", nun liefen auch Louis ein paar Tränen über die Wangen, weshalb ich ihn fest umarmte.

,,Also versprichst du, egal was heute Abend passiert, wir bleiben beste Freunde für's Leben?" Hakte ich nach, hoffte auf eine positive Antwort. Der Schmerz der letzten Monate war vorübergehend vergessen, meine Hoffnung, dass nach X-Factor alles wieder gut werden würde, schien sich zu bewahrheiten. ,,Natürlich verspreche ich das, was sollte ich denn bloß ohne dich machen?" Louis Worte brachten mich zum lächeln und er wollte mich gerade nochmal umarmen, als sein Handy klingelte. Seufzend ging er ran und sofort veränderte sich die Stimmung. ,,Ja, ich komme sofort..- Tut mir ja leid, aber ich hatte etwas wichtiges zu erledigen..-In Ordnung, bis gleich." Louis legte auf und steckte sein Handy wieder ein. ,,Das war Simon, ich muss los. Es soll noch ein Photoshooting mit den Finalisten gemacht werden." ,,Okay ja klar, sehen wir uns dann heute Abend?" ,,Aufjeden Fall, Finale baby!" Rief Louis aus, brachte uns beide damit zum lachen. Solange zumindest bis er weg war und mein Lächeln wieder fiel.

Am Nachmittag überlegte ich ewig, was ich zu dem heutigen Finale anziehen sollte. Vielleicht würde Louis mich überraschenderweise auf die Bühne bitten und dann wollte ich vor ganz England schon vernünftig gekleidet sein. Ich wühlte in meinem Koffer hin und her und wurde dafurch unterbrochen, das es wieder an meiner Tür klopfte. Seufzend lief ich dort wieder hin und wurde positiv überrascht. ,,Hey, was macht ihr zwei denn hier?" Zunächst umarmte ich Liam und dann Niall. ,,Naja, wir sind im Hotel die Straße runter und von Zayn wissen wir, dass du hier unter gekommen bist mit Louis Familie. Deswegen dachten wir, kommen wir vorbei, machen uns zusammen fertig und gehen dann auch gemeinsam zur Arena." Erklärte Liam, Niall gestikulierte dabei wild mit den Händen. ,,Das ist super, ich bin gerade sowieso total überfordert damit, was ich anziehen soll."

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt