24 - destination

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Die nächsten Wochen musste ich öfter zur Wembley Arena, wo wir auf Louis trafen. Im Fernsehen begann seit dem ersten September die Ausstrahlung der Auditions, wo ich noch einer von vielen war, dennoch war es komisch, mich erneut dort zu sehen. Louis kam seit unserem Gespräch nicht mehr ohne seine Freundin zu den Proben und schon längst ging er nicht mehr mit Kandidaten alleine in einen Raum. Als ich Liam und Niall von dem kurzen Gespräch erzählt hatte, waren diese außer sich vor Wut gewesen. Sie konnten nicht fassen, das Louis sich scheinbar nicht in meine Lage versetzen konnte, umso stolzer waren sie auf mich, dass ich Louis so die Stirn geboten hatte. Wenn sie wüssten, dass ich danach zusammengebrochen bin, würden sie ihre Meinung sicher ändern, aber das hatte ich ihnen verschwiegen. Ich machte ihnen ohnehin schon genug Probleme mit meinem ständigen Gerede von Louis und X-Factor.

Bis zum Judges House brachte man uns bei, eine Strategie zu entwickeln, wie wir uns verhalten sollten, um dort bei den Zuschauern einen guten Eindruck zu machen. Auch wenn ich der Überzeugung war, dass es das beste war, wenn man einfach man selbst ist, um gut anzukommen, spielte ich das Spiel mit, denn eine andere Wahl blieb mir nicht. Jeder bekam individuell Tipps. Zudem erhielten wir noch ein wenig Hilfe und Gesangsunterricht, was nicht mehr allein von Louis ausging, sondern professionell mit richtig ausgebildeten Lehrern stattfand, um uns perfekt auf die Woche im Judges House vorzubereiten.

Was jedoch nicht von anderen geplant war, sondern was wir bis zu den Live Shows selbst entscheiden durften, war unser Styling. In der Woche würden wir zwei Auftritte haben, auch wenn nur einer im Fernsehen ausgestrahlt werden wird, und für diese sollten wir uns eigene Outfits zusammenstellen. Damit sollte uns Individualität gegeben werden, die uns mit dem Verhaltenstraining genommen worden war. Gerade weil wir nicht wussten wo es hinging, für welche Temperaturen wir packen sollten, war das alles besonders spannend. Aus diesem Grund packte ich mir zwei wärmere Outfits, zwei frischere Outfits und dazu natürlich das übliche ein, was man sonst noch so brauchte, wenn man für eine Woche verreiste. Es war etwas ganz anderes, das alles selbst zu erleben, anstatt nur von Louis übers Telefon und Erzählungen zu erfahren, wie es ist.

Am Tag der Abreise mussten wir unsere Handys abgeben. Die Gefahr, dass wir etwas ins Internet stellten und damit unseren Standort verrieten war für die Produzenten zu hoch. Glücklicherweise hatte man in der Unterkunft, Louis Villa, aber immer noch ein Telefon, mit dem man telefonieren konnte. So verlor ich zumindest nicht vollständig meine Unterstützung durch Liam und Niall. Diese hatten mich herzlich verabschiedet und mir noch ein paar Tipps gegeben, sollte ich nicht weiter wissen. Da ich sowieso vor einem Nervenzusammenbruch stand und mir absolut nicht vorstellen konnte, wie die nächste Woche werden würde, war das ganz hilfreich. Die beiden begleiteten mich sogar noch bis zum Flughafen, allerdings mussten wir uns dort schon nach kurzer Zeit verabschieden, da die Dreharbeiten für X-Factor weiter gehen sollten.

,,Du packst das Harry, eine Woche und dann bist du wieder hier. Wenn du diese Woche überstehst, sogar mit Louis in einem Haus zu leben, kann dir eigentlich gar nichts mehr im Weg stehen, diesen Idioten zu überwinden", sagte Niall zum Abschied, weshalb ich ihn, in der Hoffnung das er recht hatte, grinsend umarmte. ,,Und sollte es doch zu einem Gespräch zwischen euch kommen, in dem Louis versucht sich zu erklären, du wirst darüber stehen. Denk immer daran, dass er seit sieben Jahren Zeit hatte, dir das alles zu erklären. Wenn du weinst ist das nicht schlimm, hauptsache du genießt mehrheitlich die schöne Zeit an dem Ort, der jetzt noch ein Geheimnis ist", sprach Liam daraufhin und auch von ihm erhielt ich eine liebevolle Umarmung zum Abschied.

Damit verließen sie den Flughafen und kurz darauf wurde ich von den Produzenten von X-Factor aufgesammelt und zu den restlichen fünf Jungs gebracht. Während Mitarbeiter vom Sender für uns eincheckten und unsere Koffer wegbrachten, begannen für uns die Dreharbeiten. ,,Vergesst nicht, immer schön lächeln und euch auf jeden Fall freuen, sobald Louis den Standort verrät, an dem sich sein Haus für euch befindet", war die letzte Anweisung, die wir erhielten, bevor die Kameras begannen zu filmen und Dalton ein Handy in die Hand gedrückt bekam, auf dem wir eine Videobotschaft von Louis anschauen sollten, um zu erfahren, wie unser Reiseziel lautete.

,,Wow, jetzt seid ihr wirklich nur noch zu sechst und ihr brennt wahrscheinlich darauf zu erfahren, wo ihr gleich hinfliegen werdet", ertönte seine Stimme aus dem Telefon. Wie gebannt schauten wir darauf, die Kameras konnte man dennoch nicht wirklich ausblenden, zumindest ich nicht. ,,Ich befinde mich schon hier in meinem Judges House und freue mich euch in wenigen Stunden begrüßen zu dürfen. Ich hab schon einiges für uns geplant hier auf....", Louis machte eime kurze Spannungspause, bevor er unser Reiseziel rausposaunte, ,,Ibiza!" Die Videonachricht endete und sofort brach Jubel aus, Brendan umarmte mich voller Freude und sofort erwiderte ich dies. In den letzten Wochen waren wir alle gute Freunde geworden. ,,Wir fliegen nach Ibiza", rief Thomas aus, was in einer knuddeligen Gruppenumarmung mit glücklichen Gesichtern endete, die Kameras nahmen all das fröhlich auf.

Während wir zum Flugzeug liefen und auch als wir drinne saßen und den Flug antraten, filmte das Kamerateam immer wieder, man fühlte sich dauerhaft beobachtet und unter Druck, nichts konnte man tun ohne zu glauben, dass das festgehalten wurde. Kurz vor der Landung auf der wunderschönen sonnigen Insel kam einer der Produzenten zu uns sechs Jungs und klärte uns über den weiteren Verlauf auf. ,,Also, euer Gepäck und alles andere wird gleich schon zu eurer Bleibe geliefert. Ihr selbst werdet zum Strand gefahren, wo wir mit euch ein paar Interviews führen. Wenn das fertig ist, vertreibt ihr euch mit Fußballspielen die Zeit und ganz zufällig, wenn ihr versteht was ich meine, taucht Louis dabei auf und ihr freut euch, ihn wiederzusehen, denn das wird alles auf Kamera festgehalten und soll bald im Fernsehen ausgestrahlt werden. Den weiteren Verlauf wird er euch dann erklären. Noch irgendwelche Fragen?"

Einvernehmlich schüttelten wir mit dem Kopf, wir hatten gelernt das es einfach besser war, diese Anweisungen nicht zu hinterfragen, sondern zu tun, was verlangt wird. Ob das damals bei Louis auch so war? Er hatte nie von so etwas erzählt. ,,Gut, dann packt bitte eure Sachen zusammen und schnallt euch an, wir landen jede Minute." Damit setzte sich der Produzent zurück auf seinen Platz und wir taten wie geheißen, machten uns Aufbruchbereit. Meine Motivation war nicht sonderlich hoch. Wie auch beim Start hielt Brendan zur Landung meine Hand. Er hatte ein wenig Angst, wenn es zu diesen Punkten im Flugzeug kam und da wir nebeneinander saßen und Freunde geworden waren, war ich gerne für ihn da. Dankbar lächelte er mir zu und als wir gelandet waren, ließ er mich auch schon wieder los und wir verließen nacheinander das Flugzeug.

Von dort wurden wir gleich weiter in einen Van gebracht und ohne Umschweife zum Strand gefahren. Ich konnte mich nichtmal richtig strecken, nach diesem Flug oder die Sonne auf meiner Haut genießen. Alles musste schnell gehen und es durfte nicht getrödelt werden. ,,Also, für die Interviews haben wir uns Brendan und Thomas rausgesucht. Ihr anderen könnt euch solange an den Strand setzen, es wird nicht lange dauern." Anthony, Dalton, J-Sol und ich setzten uns in den warmen weichen Sand, die Sonne brachte uns trotz September zum schwitzen und als wirkliche Pause konnte man diese wenigen Minuten wohl nicht beschreiben.

Schon bald wurden wir wie Hunde wieder hergerufen, ich hatte gerade noch Zeit mir den Sand von der Hose zu klopfen, da bekamen wir einen Fußball und sollten mit diesem vor der Kamera ein wenig hin und her kicken. Louis würde dann wie abgesprochen erscheinen. Fußball war immer der Sport meines ehemaligen besten Freundes gewesen, neben der Musik war das seine Leidenschaft und ich hatte durch die Medien mitbekommen, dass er an ein paar Fußballspielen für den guten Zweck teilgenommen hatte. Das war wieder ein Grund gewesen, ihn weniger hassen zu können, als ich wollte. Er schien ein gutes Herz zu haben, außer wenn es zu mir kam. Hatte ich ihm wohlmöglich was getan, ohne es zu wissen? Das konnte doch nicht sein, das müsste ich doch wissen. Ich versuchte die Gedanken abzuschütteln und den Ball mehr oder weniger akkurat zu einem der sechs Jungs zurück zu schießen, bis ein ,,Hallo Jungs!", mich völlig aus dem Konzept und mein Herz zum schneller schlagen brachte.

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Wie die Zeit auf Ibiza wohl sein wird?

Das erfahren wir dann erst im nächsten Jahr🌝 Ich hoffe ihr kommt gut ins neue Jahr und feiert schön. Bis 2019💗
All the love xx

You Have My Heart - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt