Auch an diesem heutigen Tag war alles schon sehr viel stressiger als sonst. Kaum das wir vier von dem Van bei der Arena abgesetzt wurden, waren alle in heller Aufruhr und Scarlett wurde gleich mit in die Maske genommen, da Simon sich für sie wohl einen ganz besonderen Look überlegt hatte. In der Zwischenzeit lernten Brendan, Dalton und ich Zara Larsson kennen, die heute als Gaststar auch auftreten würde, trotz das auch wir vier Kandidaten jeweils noch ein Lied singen würden. Das einzige was ich daraus mit Sicherheit schließen konnte war, dass das ein langer Abend werden würde. Die ganze Show war pompös und sollte darauf abzielen, die Menschen nächste Woche für das Finale zu begeistern.
Mir gefiel das alles eher weniger, denn dadurch war unser Zeitplan vor der Show so eng, dass ich nicht einmal die Zeit hatte, Liam, Niall und Zayn zu begrüßen, die sich wie immer die Mühe gemacht hatten, nur für mich herzukommen. Kein Dankeschön der Welt könnte jemals ausdrücken, wie dankbar ich meinen Freunden eigentlich war, für alles, was sie für mich taten. Sie wollten ja nicht einmal hören, wie dankbar ich ihnen war, weil sie das als selbstverständlich ansahen, aber das war es ganz und gar nicht. Ihr halbes Leben auf der Strecke zu lassen, nur für mich und mein Komplex mit Louis auszuhalten, der jetzt zum Glück geklärt war, das würden sicher nur die wenigsten Freunde machen. Ein weiterer Grund, weshalb ich froh war, wenn das hier alles vorbei sein würde, denn dann konnten meine Freunde endlich ihr Leben wiederhaben.
Nachdem ich noch zweimal dazu verdonnert wurde, in andere Klamotten zu schlüpfen, bis man mit meinem Bühnenoutfit zufrieden war, kam ich schon fast zu spät auf die Tribüne, denn nicht einmal dreißig Sekunden später begann die Live Show mit Dermots Erscheinen auf der Bühne. Er begrüßte wie immer all die Menschen in der Arena, genauso wie die Zuhause vor dem Fernseher und berichtete dann von den Veränderungen, die diese Live Show hergeben würde. Danach wurde ein Video abgespielt, was die letzten Live Shows zusammenfasste und außerdem noch exklusive Eindrücke aus dem X-Factor Haus zeigte, wobei ich meist auf diesen Aufnahmen nicht zu sehen war. Entweder war ich zu diesen Zeitpunkten Zuhause oder bei Louis, einfach weg vom X-Factor Haus und den Kameras.
Sobald das Video dann auch vorüber war, wurde Dalton als erstes auf die Bühne gebeten, um an diesem Sonntag, welcher sonst immer nur als Results Show gedient hatte, seinen Song zum besten zu geben. Bei jedem Auftritt konnte ich eine Verbesserung feststellen, Woche für Woche hatte sich jeder einzelne Kandidat weiterentwickelt, was bei diesem intensiven Training auch wirklich kein Wunder war. Bei mir selbst merkte ich nicht unbedingt solch eine starke Veränderung, aber das war wahrscheinlich auch kein Wunder, bei sich selbst konnte man so etwas ja immer etwas schwieriger feststellen. Was ich jedoch wusste war, dass ich aus einem anderen Grund sang, als die anderen. Sie sangen für den Einzug ins Finale und dafür, diese Show zu gewinnen, ich wollte derweil nur immer wieder aufs neue eine Nachricht vermitteln, was bei dem einen gut, bei dem anderen eher schlecht ankam.
Nach Daltons Auftritt folgte eine kurze Werbepause, zu kurz, um sich mit Louis zu verkriechen, der offengestanden heute wieder ziemlich gut aussah. Mit seinen Blicken verriet er mir aber, dass er wirklich dringend mit mir sprechen wollte, zumindest wenn ich die weit aufgerissenen Augen und das Nicken hin zum Backstagebereich richtig interpretierte. Nach der kleinen Werbepause war Brendan an der Reihe, ich drückte ihm die Daumen, wünschte ihm ganz viel Glück und auch wenn er in unserem Gespräch gestern gesagt hatte, dass es ihm egal war, ob er die Sendung gewinnen würde oder nicht, ich wollte dennoch für ihn, das er auf jeden Fall ins Finale kommt. Seinen Auftritt zumindest empfand ich als perfekt und nun konnte ich nur hoffen, dass so viele Zuschauer wie möglich für ihn anrufen würden, genauso wie er es verdient hatte.
Eine meiner Hoffnungen erfüllte sich im nächsten Moment aber schon, denn nach Brendans Auftritt folgte eine längere Werbepause und ich zögerte nicht, sondern begab mich sofort in den Backstagebereich. Ich musste nicht lange in diesem abgedunkelten Bereich warten, schon bald spürte ich eine sanfte Berührung an meinem Rücken, Louis hatte seine Hand dort platziert und führte mich nun wieder in die Umkleide, in der wir auch gestern schon gesprochen hatten. Sobald ich den jungen Mann erblickte und sah, wie er lächelte, musste auch ich lächeln, denn es gab mir sofort ein gutes Gefühl und konnte einfach nur ein gutes Zeichen sein.
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You Have My Heart - Larry Stylinson
FanficAuf einen besten Freund kann man sich immer verlassen, man schwört sich das man sich durch nichts auseinander bringen lässt, doch was wenn die Umstände sich ändern? Louis und Harry waren seit Beginn der Highschool unzertrennlich. Die Liebe zur Musik...