Strafe muss sein

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„Er war also nur da um sich bei dir zu entschuldigen und dich nach Hause zu fahren?"
Aufgeregt zerrte Frieda mir am Ärmel meines grünen Hemdes als wir ziemlich als letzte aus dem Klassenzimmer kamen.

„Das hatte er zumindest behauptet."

In all der Menge an Schülern viel mein Blick automatisch auf Caleb, er stand an den Spind gelehnt und hatte somit Stacy in die Enge getrieben. Es sah aus als würden die beiden sich heftig streiten doch verstehen konnte ich sie nicht.
„Und warum hast du nicht doch einfach ja gesagt?"

„Hm?"

Zu sehr konzentriert darauf ein Wort zwischen Caleb und Stacy zu verstehen, hatte ich garnicht mitbekommen was meine Freundin zu mir gesagt hatte.
„Warum du Zac nicht zugesagt hast mit ihm auf den Ball zu gehen?"

„Weil ich dort nicht hingehen werde."

Ohne Vorwarnung blieb sie stehen, dass der Typ hinter ihr sie beinahe über den Haufen rannte.

„Du kannst doch nicht einfach nicht hingehen?"

„Klar, ist doch immer noch eine freiwillige Veranstaltung."

„Ja aber willst du nicht sehen wie magisch das ganze wirkt, alles was wir uns erarbeiten wird einen atemberaubenden Moment zugeschrieben und du willst allen ernstes diesen Moment sausen lassen?"

Ich verdrehte die Augen und wir zuckten beide zusammen da uns ein lauter Schlag aus unserer Unterhaltung riss. Alle Blicke schnallten in die Richtung wo Caleb mit Stacy gestanden hatte, doch anstatt der beiden haftete nun ein großer Krater im Blech des demolierten Spindes.

„Blackwood! Sofort in mein Büro!"
Unmittelbar nach dem Knall ertönte die Stimme unseres Rektors in meinem Nacken und nach einem vernichtenden Blick in Richtung Stacy kam Caleb der Aufforderung Mr. Clarks nach.

Schnellen Schrittes stapfte er direkt auf uns zu und im vorbeigehen erwiderte er meinen Blick, er jedoch sah aus als würde er am liebsten jemanden den Kopf abreißen weshalb ich ihm nicht lange stand halten konnte.
„Was war das denn gerade?"

„Ich habe keine Ahnung, aber wenn er nur halb so stark bestraft wird wie ich für die Aktion mit dem Brief, dann viel Spaß."

Die Schüler um uns herum scherten sich nicht weiter um das was gerade eben passiert ist, aber was zur Hölle hatte Caleb dazu getrieben den Spind so dermaßen zuzurichten?

Und was hatte Stacy damit zu tun?

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„Und da willst du mir wirklich weis machen der Typ würde nicht auf dich stehen?"

Adam hatte aufgehört die Bänder für unseren selbstgebastelten Kronleuchter zu flechten, stattdessen sah er mich an als wolle er jedes noch so dreckige Detail meiner Heimfahrt mit Zac wissen auch wenn es da nichts gab das ansatzweise dreckig oder auf eine andere Art und Weise unanständig wäre.
„Wer steht auf sie?"

Ehe ich selbst Wort für mich ergreifen konnte hörte ich eine tiefe, vertraute Stimme direkt hinter mir, Caleb stand nur wenige Zentimeter hinter mir und hatte unserem Gespräch gelauscht. Aber was wollte er hier überhaupt?

„Zachory Clark steht so was von auf unseren kleinen Picasso! Da werd sogar ich eifersüchtig!"
Adam war nicht klar das er am besten einfach den Mund gehalten hätte oder zumindest vorerst gefragt hätte wer Caleb überhaupt ist.

Schließlich ging nicht jedem mein Privatleben etwas an.

„Das glaube ich dir aufs Wort."
Er sah mich an und wusste ganz genau wie sehr er mich damit verunsicherte, schließlich waren wir mal beste Freunde und nun verhielten wir uns als wären wir uns noch nie begegnet.

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