Abspann

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„Vertrau mir einfach

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„Vertrau mir einfach."

„Du weißt ganz genau, wie das beim letzten Mal geendet hat."
Ich klammerte mich an Caleb's Hand und lies mich von ihm mit verbundenen Augen über die Weiden führen.

„Und ich dachte immer du bist nicht nachtragend. Vorsicht da ist ein Baum."
Er führte mich an etwas vorbei und ich könnte schwören, das da eigentlich gar kein Baum stand, die Sonne prallte nach wie vor auf meine Haut und den Schatten eines Baumes hätte ich sicherlich bemerkt.

„Da war gar kein Baum oder?"

„Kannst du doch was durchsehen?" lachend fuchtelte er mit der Hand vor meiner Nase herum und selbst wenn ich durch das Tuch etwas gesehen hätte, vor lauter Aufregung hatte ich selbst meine Augen geschlossen.

„Ich seh nichts."

„Sicher?"

„Ganz sicher."
Skeptisch legte ich meinen Kopf zur Seite, wo ich sein Gesicht vermutete und spürte wie seine Schulter beim Lächeln zuckte.

„Okay."
Ohne Vorwarnung zog er mich ruckartig am Arm zurück, presste mich an seine Brust, hielt meinen linken Arm hinter dem Rücken fest und mit der anderen Hand umfasste er meine Wange ehe er mir den womöglich sanftesten Kuss auf die Lippen zauberte.

„Was ist?"
Ich spürte seine Lippen an meinem Ohr und sofort lief mir trotz der Hitze ein Schauer über den Rücken.

„Wie sind da."
Seine Worte waren nur ein flüstern, aber sie berührten mich immer wieder aufs neue ganz tief in meinem Herzen.

Vorsichtig nahm er mir die Augenbinde ab, zögernd öffnete ich die Augen und es dauerte einen Augenblick bis sie sich an die Helligkeit der Sommersonne gewöhnt hatten.

Wie jedes Mal an diesem Ort war die Aussicht atemberaubend, aber der Hügel auf der Weide meiner Grams war nun wirklich nichts, was ich nicht schon kannte.
Dennoch lies ich meinen Blick einen Moment auf dem Meer ruhen.
„Setz dich."

Verwirrt drehte ich mich zu Caleb um und erst jetzt verstand ich was er mir hier oben zeigen wollte.
„Caleb hast du etwa.."

„Ja hab ich."

„Aber wie.."

Er streckte mir seine Hände entgegen.
„Hiermit."

„Aber du.."

„Schhht."
Er legte mir den Finger auf die Lippen und unterbrach mein ohnehin wortkarges Fragespiel.

„Ich weis wie viel sie Dir bedeutet hat. Genau so wie mir."

Vorsichtig, als könnte ich etwas kaputt machen lies ich mich auf der neu erbauten Bank nieder, welche ihren Platz dort gefunden hatte wo einst unsere, als Kinder gebaute Bank gestanden hatte, die Caleb und ich gleichermaßen in einer Nacht der Gefühle zertrümmert hatten.

Letzten Endes war von der Bank nicht mehr viel übrig geblieben, deshalb konnte ich es immer noch nicht fassen, dass er sie tatsächlich wieder neu aufgebaut hatte.

Als wir noch Kinder waren, hatten wir uns nachts immer heimlich hier getroffen und die gebackenen Kekse meiner Grams gegessen und heißen Kaba getrunken wenn Caleb Streit mit seinen Eltern hatte oder mir wieder einmal alles zu viel geworden war.

Die Bank war schon immer der Punkt, an dem all unsere Gefühle zusammen getragen wurden, deshalb war es kein Wunder, dass sie eines Tages auch an der Last zerbrochen war, die jeder einzelne von uns mit sich rum getragen hatte.

Jetzt waren wir seit knapp einem Jahr ein paar, umso schöner war es, dass Caleb für ein neues Kapitel in unserem Leben auch eine neue Bank gebaut hatte, die wir mit neuen Problemen und sorgen belasten konnten, aber auch mit liebe, neuen positiven Gefühlen und vor allem weiterhin viel Glück und Freundschaft.

Damals hatten wir sogar als Zeichen der Freundschaft unsere Namen in das Holz geritzt und mit unserem Blut die Freundschaft besiegelt.
Meine Augen leuchteten auf als sich die Idee einschlich, den Schwur auch hier in unserer neuen Bank zu erneuern.

„Caleb würdest du.."
Erneut unterbrach er mich indem er bereits ein Taschenmesser in der Hand hielt.

„Deswegen sind wir hier."
Seine Freude war ansteckend und mein Grinsen wurde immer breiter

Vorsichtig schnitze er meinen Namen in typischer Männer Handschrift, kritzelig in das Holz und übergab das Messer an mir, ich wiederholt seine Tätigkeit nur mit seinem Namen und in einer definitiv schöneren, geschwungeneren Schrift.
Stolz betrachtete ich unsere Werke ehe ich meine Hand nahm und mir einen kleinen Schnitt in den Zeigefinger zufügte.

Sofort floss das Blut aus meiner weichen, blassen Haut ehe ich meinen roten Fingerabdruck auf meinen, von Caleb geschrieben Namen drückte.

Diesmal war Caleb es, der es mir nach machte und seinen Blutungen Fingerabdruck auf seinen von mir geschriebenen Namen drückte. 

An unserer Reaktion von damals hatte sich nichts verändert, genau so begeistert wie damals stierten wir auf unser Werk, nur das statt einer Umarmung ein Kuss auf unser Bündnis folgte.

„Ich liebe dich."
Er sprach die Worte aus ohne seine Lippen von meinen zu nehmen.

„Ich liebe dich."

Für immer..

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