Ende

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Der prasselnde regen war Teil meines Körpers geworden und die Kälte nahm ich kaum noch war, denn es war Caleb, der mich warm hielt.

Erst als er mich hoch hob und über die nassen Weiden trug begann ich mich allmählich wieder zu beruhigen.

Als wir zu Hause angekommen waren, setze er sich mit mir auf dem Schoß auf das Bett und strich weiterhin über mein mittlerweile tropfend nasses Haar.
„Gehts?"

Seine Stimme klang rau was er auch bemerkte, denn er räusperte sich.

„Ja."
Vorsichtig löste ich meinen Kopf von seiner Brust und sah ihn an.

Erneut drohten mir die Tränen in die Augen zu schießen.

Hätte man nicht irgendwann mal die Tränen aufgebraucht?

Sein Anblick war atemberaubend.

Wie zur Hölle hatte ich nur je an ihm zweifeln können?

Seine nassen Strähnen hingen in die Stirn und ich konnte einen Tropfen beobachten, wie er über sein Gesicht hinweg floss und an seinen wunderschönen Lippen endete.

Automatisch fuhr ich mit meiner Hand über seine Lippen und wischte den Tropfen weg.

Caleb erwiderte meinen sehnsüchtigen Blick und wie immer wenn wir uns küssten schien die Zeit still zu stehen, während er mir näher kam und sich unsere Lippen miteinander vereinten.

Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, die jenige zu sein welche ertrank und Caleb war mein Anker der mich am Boden hielt.

Zaghaft strichen seine Finger über meinen Rücken und schoben dabei den klebrig, nassen Pulli über meine Schultern.

Meine Haare klebten an meinen nackten Armen und ich bekam eine Gänsehaut.
Das funkeln in Caleb's Augen erhellte den ganzen Raum, wie sollte man ihm da wieder stehen können?

Immer wenn ich ihn sah schlug mein Herz höher und auch wenn ich das Gefühl hatte daran irgendwann zu ersticken, wünschte ich mir, dass dieses Gefühl nie aufhören wird.
Ich strich mir fern Fingerspitzen die Silhouette seiner Wangenknochen nach und studierte jeden einzelnen seiner Atemzüge.

Vorsichtig schielte ich auf seine immer näher kommenden Lippen und drohte erneut an dem Gefühl zu ersticken, im Wissen, dass sie mich gleich berühren würden.

Caleb war der einzige Mensch, der solche Gefühle in mir hervor rufen konnte.

Und ich wünschte mir, dass er auch immer der einzige bleiben würde.
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Monate später..

„Gott!"
Ich schlug mit der flachen Hand auf das Lenkrad.
„Du treibst mich noch in den Wahnsinn!"

Du treibst mich in den Wahnsinn!
Lachend drehte Caleb die Landkarte in seinen Händen bis er sie endlich richtig rum hielt.

„Du kannst es immer noch nicht einsehen, wenn du mal einen Fehler gemacht hast!"
Lachend schielte ich über das Lenkrad hinweg auf die Karte und in Caleb's wunderschönes Gesicht.

„Ja ja, schau du auf deinen Weg."
Lachend drehte er meinen Kopf zurück auf die Straße.

„Wenn du mir endlich sagen könntest wo ich lang fahren muss, dann wäre das alles noch viel einfacher!"
Zwinkernd erwiderte ich sein Lachen.

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