Was zur Hölle..?

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Die Lounge wurde tatsächlich noch zu einem romantischen Eckchen gestaltet, dank der liebevollen Hingabe von Frieda und der tollen Idee eine Lichterkette über die Sitze zu hängen.
„Was macht die denn hier?"

Stacy sass rücklings auf Caleb's Schoss genau in dem Eck der Lounge wo er mich mit dem Strohballen abgeworfen hatte.
Offensichtlich störte unsere Anwesenheit bei dem wilden geknutsche dass sie wegen uns extra unterbrechen musste.
„Komm geh einfach weiter."

Zac legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich weiter.
„Komm Babe."

„Babe?"
Die Stimme im Hintergrund und ich fragten gleichzeitig im Chor als ich stehen blieb und Zac sich zu mir umdrehte.
Caleb war offensichtlich genau so überrascht wie ich über meinen neuen Kosenamen.
Dabei ging es ihn überhaupt nichts an wie mich jemand anderes nannte.
Und wenn ich so darüber nachdachte, dass es Caleb störte wie Zac mich Babe nannte, umso mehr gefiel mir der neue Name.

Ich griff nach seiner Hand, war Caleb und Stacy einen letzten Blick zu um zu zeigen, dass sie mich nicht einschüchterten und folgte Hand in Hand mit Zac der Partymeute in das Innere.

„Hier ich habe dir einen Drink mit gebracht."
Zac schlug sich durch die Masse zu mir durch und drückte mir einen roten Becher in die Hand.
Warum waren die Becher auf jeder Party eigentlich immer rot?
Warum nicht grün?
Oh ja!
Grün wäre toll.
Egal, ich sollte mir keine Gedanken über die Farbe des Plastikbechers machen und betrachtete stattdessen die rote Pampe darin.
„Ist da Alkohol drin?"

Zac schüttelte den Kopf und grinste breit.
„Nein."

Vom vielen tanzen hatte ich einen so trockenen Mund dass ich die kühle Flüssigkeit in einem Zug leer trank.
Aber anstatt meinen Durst zu löschen verklebte die süße Substanz meinen Mund, so dass mein Durst nicht gestillt werden konnte.
„Scheint zu schmecken was?"

Lachend betrachtete Zac meinen leeren Becher und nahm ihn mir aus der Hand.
„Noch einen?"

Verlegen nickte ich und sah ihm nach wie er sich auf den weg für die zweite Runde machte.

Ich hätte gedacht der Abend würde im Desaster enden, aber bis jetzt war alles gut.
Auch wenn ich es mir selbst nicht wirklich eingestehen wollte, musste zugeben, dass es mir sogar Spaß machte.
Meine Füße taten langsam weh von dem vielen getanze aber Frieda und Alex schienen noch immer kein Ende in Sicht zu haben was unsere Tanzeinlagen angeht.
Diese leckeren, süßen Drinks die Zac mir einen nach den anderen in die Hand drückte, bewirkten eine seltsam ungewohnte Leichtigkeit und ich begann über Dinge zu
lachen die ich eigentlich garnicht lustig fand.
„Ich hol nochmal was zu trinken. Soll ich jemanden was mitbringen?"

Die anderen schüttelten den Kopf nur Frieda hob ihren Arm und bat mich das gleiche zu nehmen wie ich bestellen würde.
Adam stand ebenfalls an und zwinkerte mir zu als er sich an die Schulter eines anderen Typen lehnte ehe er sich zu mir gesellte.
„Wie man sieht amüsierst du dich ja doch he?"

Schuldig zuckte ich mit den Achseln und lächelte ihn an.
„Du scheinst auch auf deine Kosten zu kommen."

Er drehte sich um und zwinkerte dem Typen am anderen Ende der Theke zu der offensichtlich auf Adam wartete.
„Was soll ich sagen Süße, the party will start later."

„Oh man."
Lachend schlug ich mir gegen die Stirn und verdrehte die Augen als Adam mir auf den hintern haute und sich zu seinem Partner gesellte.

Mit der Hand stützte ich meinen Kopf ab und hatte irgendwie das Gefühl das mir immer schwummriger wurde, womöglich der knappe Sauerstoff hier drin und die stickige Luft die mich bisschen außer Puste brachte.
„Zac also?"

Ich zuckte zusammen und bewegte meinen Kopf in die Richtung wo Caleb stand und mich amüsant angrinste.
„Aber Stacy oder was?"

„Was hast du gegen sie?"
Er stützte sich ebenfalls mit dem Ellenbogen auf der Theke ab und lehnte seine Hüfte dagegen.

„Was hast du gegen Zac?"

„Musst du immer eine Gegenfrage stellen?"

„Was geht's dich an?"

„Siehst du? Und schon wieder!."
Ich verdrehte die Augen und war mehr als froh als meine zwei Drinks auf die Theke vor mir gestellt wurden, dankbar nicht noch mehr Zeit in der Nähe von Caleb verbringen zu müssen griff ich danach und drehte mich um.
Aber er versperrte mir den Weg indem er sich demonstrativ vor mich stellte.
„Du warst vielleicht mal meine beste Freundin?"

Tief einatmend griff ich all meinen Mut zusammen um seinem arroganten Gehabe stand halten zu können.
„Richtig. Ich war."

„Nur weil wir uns jetzt nicht mehr leiden können heißt es nicht das es mir egal ist mit welchen Typen du dich abgibst."
Sein Blick studierte jeden einzelnen Muskel in meinem Gesicht und offensichtlich wusste er genau wie er mich kriegen konnte.

Ich verstand ihn einfach nicht, in der einen Sekunde sagte er das unsere Freundschaft zu Ende sei nur um mir in der nächsten Sekunde vorzuschreiben mit wem ich abhängen darf und mit wem nicht?
„Warum?"

„Weil Zac ein Arsch ist? Und weil du so klein, dumm und Naiv bist und immer mein.."

„Nein. Warum sind wir keine Freunde mehr?"
Unterbrach ich ihn und hatte ihn damit Komplett aus dem Konzept gebracht.

„Wir können nicht mehr befreundet sein."
Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich einfach verdutzt zurück.
Auch wenn die Worte an mich gerichtet waren, sprach er den Satz eher zu sich selbst.

Was zur Hölle..?

Um das zu verkraften nahm ich erst einmal einen großen Schluck von meinem Drink der wie auf magische Art und weise gleich dafür sorgte dass ich keinen weiteren Gedanken an das seltsame Gespräch verschwendete.

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