Keine Chance

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Die Stille im Auto war unerträglich und noch nie zuvor war ich so froh drüber das kleine Häuschen meiner Grams im dunklen der Nacht aufblitzen zu sehen.
Zac parkte direkt vor der Haustüre und als er Anstalten machen wollte auszusteigen um die Türe auf zu halten hielt ich ihn davon ab.
Ich wollte einfach nur nach Hause.
„Schon okay bleib du ruhig sitzen."

Ich die Türe und stieg aus als Zac mich daran hinderte die Tür gleich wieder zu zu schlagen.
„Smilla alles okay zwischen uns?"

„Klar."
Auch mir war klar, dass die Antwort viel zu schnell kam, aber im Moment schien Zac damit zufrieden, nickte mir zu und meinte:
„Dann bis Montag?"

„Bis Montag."
Ich schloss die Türe, drehte mich um und verschwand hinter der massiven Haustüre meiner Grams.

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„Es ist schon halb eins? Möchtest du nicht langsam mal aufstehen?"
Grams hatte die Türe zu einem Spalt geöffnet und lugte in mein Zimmer.

„Ich glaub ich bin krank."
Erschöpft sah ich auf meinen Wecker und ließ den Arm kraftlos aus dem Bett baumeln.

„Achja?"
Sie öffnete die Tür ganz und sah mich mit verschränkten Armen am.
„Was hast du denn?"

„Ganz seltsamen Samstag Abend."
Stöhnend legte ich die Hand auf mein Augen um mich vor dem Sonnenlicht zu schützen.

„Zum Glück ist das nicht ansteckend."
Lächelnd zog sie die Vorhänge zur Seite, kippte das Fenster um frische Luft rein zu lassen und ging zurück zur Tür.
„Mal sehen was ich dagegen habe."

Ich schlug die Decke über meinen Kopf und zog sie erst wieder runter als ich den Duft von warmen Äpfeln und Zimt war nahm.
„Grams du bist die beste!"

Sie hatte den Teller mit warmen Apfelkuchen auf meinem Nachttisch abgestellt, wofür sie sich eine dicke Umarmung einfangen musste.
„Wenn du den gegessen hast kann ich dich noch mit ner Menge Stallarbeit ablenken."

„Das weis ich sehr zu schätzen."

„Du weißt ja wo du mich findest".
Wieder stand sie in der Tür und sah sich noch einmal zu mir um.
„Und Smilla vergiss nie,"
Sie hielt sich die Hand aufs Herz.
„hier drauf zu hören wirst du nie bereuen."

Vielen Dank auch.
Genau das war es das mich ja so sehr durcheinander brachte.

Ich nahm eine Gabel von dem köstlichen Apfelkuchen und ließ ihn mir auf der Zunge und am Gaumen zergehen.
Egal wie es in meinem Herzen aussah, dieser Kuchen schaffte es einfach so gut wie immer alles andere zu vergessen.
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„Ich kann es einfach nicht glauben! Heute ist er nett morgen hasst er mich wieder nur um mich am Abend heim zu fahren. Egal was ich mache irgendwie ist es immer das falsche und egal was ich fühle irgendwie ist es einfach nicht richtig. Verstehst du was ich meine?"
Wanda, die Kuh sah mich an als wüsste sie genau von was ich geredet habe.

Aber natürlich sind wir keine Freunde mehr. Das würde ja garnicht funktionieren bla bla bla."
Imitierte ich Caleb mit tiefer Stimme und zog an den Zipfeln der Euter um sie zu melken.
„Keine Ahnung warum es heute anders sein sollte als früher, schließlich kennen wir uns schon unser halbes Leben lang."
Ich schnaubte und lehnte meinen Kopf gegen den warmen Bauch der Kuh.
„Männer, was?"

Als wolle sie mich in meinem Selbstgespräch nicht hängen lassen muhte Wilma und reckte ihren Kopf in die Luft.
„Du verstehst mich. Ich glaube wir beide könnten noch richtig dicke Freunde werden was Wilma. Aber eins sag ich dir, ich mach mich deswegen nicht mehr verrückt, die Männer heut zu Tage sind es einfach nur nicht gewohnt eine unabhängige Frau vor sich stehen zu haben die ihr Leben selbst in die Hand nimmt was."

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