Day after

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Schon bevor der erste Sonnenstrahl die Erde berührte war ich wach.

Hatte ich überhaupt geschlafen?

Ehrlich gesagt, keine Ahnung.

Viel zu sehr war ich damit beschäftigt den seelenruhig vor sich hin schlafenden Caleb zu beobachten.

Nach der Feier hatte uns Friedas Bruder abgeholt und nach Hause gefahren.
Nie im Leben hätte ich gedacht, am nächsten morgen neben Caleb in meinem Bett aufzuwachen.

Nie im Leben hätte ich damit gerechnet ihn überhaupt irgendwann wieder so nah zu sein.
Aber Frieda hatte recht behalten.

Wir waren keine zwölf mehr.

Wir hatten und verändert.

Unsere Gefühle hatten sich verändert.

Und aus Freundschaft wurde Liebe.

„Was sich liebt das neckt sich!"
,hatte Grams immer gesagt und was soll ich sagen?

Sie hatte recht damit.

Es war ja wohl mehr als offensichtlich, dass Caleb und ich keine fünf Minuten im gleichen Raum ausgehalten hatten ohne und physisch  oder verbal anzugreifen, aber wenn wir ehrlich waren, wussten wir beide das der eine es nicht ohne den anderen aushalten könnte.

Ich war verliebt in Caleb Blackwood.

Den Gedanken laut vor mich hin zu sagen, selbst wenn es nur in meinem Kopf passierte, bewegte etwas in meinem inneren.

Ich biss mir auf die Lippe und Stütze mich auf den Ellenbogen ab.
Wie friedlich er doch war wenn er schlief.

Seine nackte Brust senkte sich bei jedem seiner gleichmäßigen Atemzüge, wie gern ich mir meinen Finger jeden einzelnen Muskel nachgefahren hätte, wollte seinen friedlich verdienten Schlaf aber nicht stören.
„Hör auf."

Wie kann man nur so eine sexy Stimme haben und das um die Uhrzeit?

Knurrend legte er seinen Arm um meinen Hals und zog sich an mich.
„Womit?"

„Du beobachtest mich beim schlafen."
Seine Augen waren geschlossen aber seine Lippen waren zu einem wunderschönen, sexy Lächeln geformt.

Etwas beschämt wand ich den Blick ab nur um kurz darauf erneut sein schlafendes gesucht zu betrachten.
„Smilla."

Ermahnend raunte seine Stimme erneut, bei diesem Klang war es meinem Herzen kaum möglich noch in der Brust sitzen zu bleiben.
Es schlug so sehr gegen meine Rippen, dass es beinahe schon weh tat.
„Ich mach doch garnichts!"

„Doch du starrst."

„Stimmt nicht."

„Du starrst immer."
Seine Augen öffneten sich verschlafen und er richtete sich ebenfalls auf den Ellenbogen auf.

„Das bildest du dir nur ein!"
Verteidigte ich mich und Caleb rückte näher an mich heran, bis seine Stirn meine berührte.

„Du hast mich früher auch schon immer angestarrt."
Lächelnd gab er mir einen Kuss auf die Schläfe und erneut drohte mein Herz stehen zu bleiben.

„So toll bist du jetzt auch nicht. Blackwood!"
Meine Stimme reichte gerade noch für ein flüstern.

Caleb richtete sich auf, stemmte jeweils links und rechts neben mir seine Arme in die Matratze und beugte sich über meinen Körper.
„Was sagst du da?"

Bei dem Klang seiner Stimme übersäte mich eine Gänsehaut.
„So toll bist du jetzt auch nicht."
Flüsterte ich erneut und spürte wie sich seine nackte Brust auf meiner senkte.
Die Wärme, welche von ihm ausging war ein wunderschönes Gefühl und als hätte ich schon immer darauf gewartet ohne es zu wissen.

„Bin ich nicht?"
Er senkte sich auf meiner Brust nieder und sofort stand ich wieder unter Strom.

Was macht er nur mit mir?

Caleb's Lippen wanderten meinen Hals entlang zu meinem Kinn, wo er den Hauch eines Kusses hinterließ und meinen Körper zum vibrieren brachte.
Kurz bevor er meine Lippen erreichte hielt er inne, klemmte sich meine Unterlippe zwischen seine Zähne und zog sanft daran.
Wieder kam sein Kopf zu mir runter und nur noch einen Millimeter von meinen Lippen und den sehnlichst erfüllten verlangen nach seinem Kuss hielt er inne.

Was?!

Warum hörst du auf?!

Mach weiter!

Mein Körper bettelte um seine Nähe und da wusste ich, genau dass war es was er damit bezwecken wollte.
Er fuhr mit seinen Lippen über meine Wange bis zu meinem Ohr und flüsterte.
„Ich kann doch spüren wie toll du mich findest."

Lächelnd verdrehte ich die Augen und seufzte, packte Caleb an seinen Schultern und zog ihn mit einem Ruck zu mir nach unten, sodass er für eine Sekunde kraftlos auf meinem Bauch lag. Diese Sekunde nutze ich, schlang meine Beine um seine Hüfte und rollte uns so zur Seite, das letzendes ich die jenige war, die auf seinem Bauch saß und die überhand hatte.
„Und du hast wohl vergessen, dass ich schon immer deine Schwächen nutzen konnte."

„Im Bodenkampf warst du schon immer die besser von uns."
Lächelnd zog er mich zu sich runter und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Es war mir unvergleichlich wie vertraut wie und waren und wie schön sich das anfühlte.
„Ich bin immer die bessere von uns beiden."

Ich lachte und zwinkerte ihm zu.
„Leider hast du da nicht ganz unrecht."

Caleb zog mich an meinen Handgelenken zu sich auf die Brust, als ich mich entspannte und meinen Kopf ebenfalls auf ihm ablegte begann er monoton über meine Haare zu streichen.
„Wie meinst du das?"

Seine Worte Liesen mich einfach nicht los.

„Naja, wenn man bedenkt wie ich mich dir gegenüber verhalten hatte."
Er küsste mich auf den Scheitel.

„Stimmt. Schön war es nicht."

„Das tut mir leid."
Seine Lippen wanderten von meinem Scheitel über die Wange in Richtung Mund.
„Ich hoffe du vergibst mir."

„Wie könnte ich nicht?"
Ich griff im Nacken nach seinen Haaren und drückte ihn an mich.

„Was hälst du von Frühstück? Ich lad dich ein."
Ohne den Augenkontakt zu unterbrechen schon er mir eine Strähne hinter das Ohr.

„Klingt super!"
Und so normal..

Ich erwischte mich bei dem Gedanken mich daran zu gewöhnen morgens neben Caleb aufzuwachen und gemeinsam zu frühstücken.

Aber wer weis, vielleicht würde das ja einges Tages Alltag werden..

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