„Nur um das klar zu stellen, ich bin nur hier weil ich die Wahl hab zwischen dir und dem Unterricht."
Ich saß Füße baumelnd auf der Liege in dem sterilen Raum der vielleicht gerade einmal die Hälfte von meinem Zimmer bei Grams hatte, Caleb hatte direkt daneben auf einem Holzhocker Platz genommen und sah auf einen Punkt an der weißen Wand gegenüber von uns.
„Und du hast dich für mich entschieden? Wie nett."
„Bild dir ja nichts drauf ein Hastings."
„Wow."
„Was?"
Es wunderte mich das wir kaum ein Wort wechseln konnten ohne das er gereizt war oder ich ihm verbal auf die Nerven ging.Auch ich hatte einen Punkt an der Wand fixiert auf den ich starrte und so tat als gäbe es nichts interessanteres in diesem Raum.
Was vermutlich auch so war.
„Du klingst schon genau wie sie."„Wie wer?"
„Stacy"
Ich wand den Blick von der Wand ab auf meine Hände.„Stacy? Was hat sie damit zu tun."
„Vergiss es."
Vermutlich zum ersten Mal an diesem Tag sah er mich an und vermutlich das erste mal seit mehr als vier Jahren lag nicht dieser feindselige Ausdruck in seinen Augen.
„Was ist mit ihr?"„Sie nennt mich auch so."
„Wie: so?"
„Na Hastings."
Träumte ich oder spielte sich tatsächlich ein Lächeln um seine Lippen?
„Naja, vielleicht nennen dich alle so weil das dein Name ist?"Verwirrt über die Dauer unserer Konversation ohne jegliche Feindseligkeit darin,
kniff ich die Augen zu schmalen Schlitzen und richtete meinen Blick wieder zurück auf den Punkt an der Wand.
„Nicht jeder. Nur ihr beide."Die Türe sprang auf und wir zuckten zusammen über die plötzliche Unterbrechung als wären wir bei irgendwas verbotenem erwischt worden.
„Zac?"Was machte er hier?
„Hey Smilla gehts dir gut?"„Ja? Aber warum bist du hier? Geh es dir gut?"
Zac lachte und ich konnte förmlich hören wie Caleb genervt schnaubte.
Was war denn jetzt schon wieder?
„Ja Smilla, mir geht es gut! Ich bin hier um deinen Kopf zu untersuchen."„Warte, dann bist du Erst-Helfer?"
„Yey, sie hat es geschafft das offensichtliche auszusprechen. Jetzt macht hin damit wir hier los kommen."
Mischte Caleb sich ein und ich brauchte nicht hin zusehen um zu wissen, dass die Feindseligkeit zurück gekehrt war.Zac tastete mich systematisch am Kopfbereich bis hin zum Schlüsselbein ab, leuchtete mir in die Augen und zeigte mit dem Finger in verschiede Richtungen denen mein Blick folgen sollte.
„Woher hast du das gelernt?"„Meine Mum ist Ärztin und hat im St. Thomas Hospital in London gelernt."
Ich bewunderte Zac für sein können, aber sobald ich das Wort Krankenhaus hörte drehte sich bei mir der Magen um.
„So weit sieht es nicht aus als würden Folgeschäden eintreten.."„Ja super! Können wir los?"
Unterbrach Caleb die Diagnose von Zac worauf hin er sich zwei böse Blicke von Zac und mit einfing.„..dennoch halte ich es für das beste, dass du nach Hause fährst und dich hinlegst. Sicher ist sicher."
Ich nickte wie ein kleines Kind und rutschte vorsichtig von der Liege um mich auf den Weg zu machen.
„Wenn du möchtest kann ich dich gerne nach Hause bringen."
Dankbar lächelte ich Zac zu und wahr versucht sein Angebot anzunehmen bis Caleb sich einmischte.
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SPIRIT
Teen FictionMit der leidenschaftlichen Liebe ist es wie mit Gespenstern: Alle reden davon, aber keiner hat sie gesehen. (François VI. Herzog de La Rochefoucauld Zitat) ___________________________________________ Einen „Neuanfang" haben sie es genannt, doch wora...