Werte

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Nie wieder!

Nie wieder würde ich mich auf Caleb's Rehaugen einlassen!

Nie wieder, würde ich mich von sinem jugendlichen Charme um den Finger wickeln lassen!

Nie wieder würde ich mit ihm reden!

Und nie wieder würde ich ihn auch nur eines Blickes würdigen!

Den Riss in meinem Herzen konnte ich trotzdem spüren, ich gab mir wirklich alle Mühe nicht in Schnappatmung zu verfallen und hysterischen los zu keuchen.

Aber der Schmerz war da und ich hätte es einfach besser wissen müssen.

Eigentlich war ich selbst schuld, natürlich hatte Caleb das nur als Zeitvertreib gesehen und sobald seine wahren Freunde aufkreuzten lies er mich fallen.

Der Gedanke, dass alles nur gelogen war, seine angebliche Freundschaft, sein Lachen und seine Worte, trieben mir die Tränen in die Augen.

„Hey! Pass doch auf!"
Durch die schlechte Sicht hatte ich die Person weder gehört noch kommen sehen mit der ich zusammen gestoßen war.
Die Tüten vielen aus meinen Armen und der Inhalt verteilte sich kullernd auf dem Boden.

„Es - es t-tut mir leid. Ich hab Sie nicht.."

„Smilla?"
Schniefend wischte ich mir eine Träne aus den Augen und sah zu der Person auf, die ich gerade umgerannt hatte.
„Zac?"

„Was machst du hier?"

„Wonach sieht's denn aus?"
Weiter schniefend sammelte ich meine Einkäufe ein und warf sie in die Tüte.

„Hey, ist alles in Ordnung?"
Er kniete sich zu mir runter und half mir beim aufsammeln.

„Mhm."
Schniefte ich erneut und versuchte unauffällig die angesammelten Tränen aus meinem Auge zu wischen.

„Sieht aber nicht so aus."
Drängte er und stand wieder auf um nach der zweiten Tüte zu greifen.

Mein Versuch tief durchzuatmen scheitere und endete in einem zittrigen Schluchzer.
„Hey, jetzt komm erst mal her."

Zac zog mich am Arm auf die Beine.

„Aber die Sachen, ich muss sie erst einsammeln."
Versuchte ich mich aus der Umarmung zu drücken, denn ich wusste wenn ich mich erst einmal auf meine Gefühle einlassen würde, dann würde nicht nur mein Herz, sondern auch der Damm brechen welcher meine Tränen zurück halten sollte.

„Die werden in fünf Minuten auch noch da liegen."
Kraftlos ließ ich mich ohne weitere Proteste in seine Arme schließen und sobald er sie hinter meinem Rücken verschränkt hatte brach der Damm..

..Und mein Herz..
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„Ist auch wirklich alles okay bei dir?"

Mit einer Hand balancierte ich die Einkaufstüte, mit der anderen schloss ich die Türe auf und ging durch den Flur in die Küche.
„Ja alles gut. Danke für deine Hilfe."

Etwas unbeholfen stand ich Zac gegenüber, der die Tüte auf der Kücheninsel absetze und mich erwartungsvoll musterte.
„Was war denn los?"

Die Chancen dass Zac verstehen würde weshalb ich so aufgebracht war, waren sehr gering, also entschied ich mich ihm nichts davon zu erzählen und schwindelte.
„Ich bin einfach total müde momentan."

„Und deswegen weint man?"
Fragte er belustigt und lehnte sich mir gegenüber an der Kochinsel an.

„Naja Wanda nimmt sehr viel Zeit und Nerven ein und ich war einfach frustriert weil es länger dauert als gedacht sie zu reparieren und dann hat es mich einfach überwältigt."
Versuchte ich mich raus zu reden und verstaute währenddessen die Lebensmittel.

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