13. Freunde sind das Leben

27 3 0
                                    

Nein! Das kann nicht sein! Er war doch immer so begeistert vom Jagen...
Erschreckt bemerkte Noire, dass sie schon in der Vergangenheit von ihrem Vater gesprochen hatte.
,,Aber... Wird er es überhaupt überleben? Er hat so viel Blut verloren...", fragte sie leise.
,,Ja. Er hat viel Blut verloren, aber die Wunden sind eigentlich nicht lebensbedrohlich. Es sieht schlimmer aus als es ist." Unbemerkt war Snowdrop wiedergekommen und hatte ihre Frage gehört.
,,Ich hole noch einmal Wasser.", sagte Alpha, streckte den Kopf auf die Lichtung und kam einige Herzschläge mit einem nassen Bündel Moos zurück.
Sie kauerte sich neben den grauen Wolf und tupfte mit dem Moos Flames Wunde.
Snowdrop und Noire verließen die Höhle um Alpha und ihren Gefährten allein zu lassen. Draußen wurden sie sofort von Fragen überstürmt, doch Noire schüttelte nur den Kopf um Snowdrop das Reden zu lassen.
,,Ruhe! Alpha ist noch bei ihrem Gefährten. Sie wird euch beim Abendessen alles erzählen, was sie euch erzählen will. Ich habe kein Recht darauf. Noire zwar mehr, aber ich würde euch bitten, sie in Ruhe zu lassen. Schließlich ist es ihr Vater, der dort bewusstlos und schwer verletzt in der Höhle liegt. Habt bitte Verständnis."
Nach Snowdrops kleiner Rede verstummten die Fragen und Noire konnte mit hängendem Kopf in ihre Höhle trotten.

Betrübt und traurig lag Noire auf ihrem Moospolster. Düstere Gedanken strömten durch ihren Kopf und Bilder von der Schulterwunde und einem schwer humpelnden Flame tauchten immer wieder auf.
Und wenn er mir Vorwürfe macht? Weil ich mit Snowdrop unterwegs war und er deswegen so viel Blut verloren hat? Oder ich ein Jäger werde und er es nicht mehr sein kann?
Gerade versuchte sie, das Blid von ihrem Vater mit nur drei Beinen zu verdrängen, als der Geruch von Tiffany und Maroni in ihre Nase zog und sie kurz darauf Schritte hörte.
Sie hatte keine Lust, Fragen zu beantworten. Noire wollte allein sein.
Doch sie irrte sich:
Tiffany und Maroni kamen in die Höhle und sahen Noire dort liegen.
Doch sie stellten keine Fragen, sondern legten sich einfach wortlos neben sie.
Zu dritt lagen sie dort, Noire in der Mitte. Tiffany und Maroni drückten ihre Körper an Noires, um sie zu beruhigen.
Es klappte.
Langsam verzogen sich die Schreckensvorstellungen aus Noires Kopf und machten Müdigkeit Platz. Sie war seit früh am Morgen auf den Beinen und Flames Verletzung hatten sie mehr geschlaucht als gedacht.
Sie konnte nicht in Worte fassen, wie dankbar sie ihren beiden Freundinnen gerade war.

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt