28. Partnerjagd

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Am nächsten Tag war Noire früh wach, noch vor den beiden anderen. Sie setzte sich in den Eingang der Welpenhöhle und beobachtete, wie der Mond tiefer sank und der Himmel heller wurde. Erste Wölfe tappten aus ihren Höhlen und Snowdrop schob sich durch den Busch vor der Heilerhöhle. Überrascht sah Noire, dass er auf sie zukam. ,,Noire, weck bitte Maroni. Silberauge hat Fieber und Woody hustet ein wenig. Ich möchte ihr gerne zeigen, wie man das behandelt.", sagte er verschlafen. Noire nickte und rannte in die Schlafhöhle der Schwestern. ,,Maroni! Maroni, wach auf. Snowdrop schickt mich, er will dir ein paar Behandlungsmethoden zeigen, zwei Wölfe aus dem Rudel sind etwas krank." Sofort sprang Maroni auf, warf Noire ein kurzes ,,Danke!" zu und lief nach draußen, Tiffany und Noire folgten langsamer. Als sie draußen waren, sahen sie gerade noch den Busch wackeln, wo Maroni gerade verschwunden war. Dann kam schon Alpha auf sie zu und sagte: ,,Gut, dass ihr schon wach seid. Wir haben heute viel vor. Ihr werdet lernen, Verantwortung zu übernehmen, indem ihr beim Partnerjagen die Befehle gebt. Vor allem für dich, Noire, ist es wichtig." Tiffany und Noire schauten sich begeistert an. ,,Sicher? Aber werden die auf uns hören?", Tiffany wat trotzdem skeptisch. Alpha lachte. ,,Ich werde ihnen schon sagen, dass sie auf euch hören sollen."
Zu dritt gingen sie zu den Trittsteinen, wo Rose, Woody und Pfeil auf sie warteten. Rose sagte: ,,Noire, du jagst mit Woody, Tiffany mit Pfeil." Die beiden nickten und sprangen über den Fluss. Auf der anderen Seite trennten sich die Paare, Alpha und Rose blieben zurück um ihnen dann zu folgen. Woody sah Noire erwartungsvoll an. ,,Okay ... Ähm ... Ich würde sagen, wir gehen erstmal zum Bach. Vielleicht finden wir dort noch Beute." Woody nickte und wedelte mit dem Schwanz. ,,Super! Wollen wir ein Wettrennen machen?" Noire jaulte freudig und rannte los. Woody folgte ihr mit einer Schwanzlänge Abstand.
Noire freute sich, wie stark und schnell sie geworden war, während Woody versuchte, sie einzuholen. Langsam aber sicher kam er, doch bevor sie auf gleicher Höhe waren, kamen sie am Bach an. Noch bevor die Bäume aufhörten und dem steinigen Bachufer Platz machten, hielt Noire an. Woody kam keuchend hinter ihr und konnte gerade noch bremsen, bevor er herunterpurzelte. Beiden hing die Zunge aus dem Maul, während sie versuchten, wieder zu Atem zu kommen. Noire witterte in Windrichtung ein Reh. Zu Woody hauchte sie: ,,Reh." Er nickte und gemeinsam schlichen sie in die Richtung, aus der der Geruch kam. Schon bald konnten sie es sehen, es war allein und trank gerade. An seiner Schulter schimmerte es rötlich. ,,Es ist verletzt.", flüsterte Woody. Noire nickte. Das würden sie sich nicht entgehen lassen. Das Problem war, dass sie die Anweisungen geben musste. ,,Okay. Ähm ... Würdest du auf die andere Seite gehen, es aufschrecken und dann hinterher rennen? Ich fange es ab und versuche, es festzuhalten, damit du den finalen Biss machen kannst. Einverstanden?" Woody war schon auf dem Weg. Im Schutz der Böschung schlich er voran, in großem Bogen um das Reh herum. Das trank immernoch friedlich und ahnte nichts von der nahenden Gefahr. Noire konnte Woody sehen, er war fast schon auf der gegenüberliegenden Seite von Noire. Vorsichtig schlich er hinter einen Busch, nahm Augenkontakt mit Noire auf, wartete auf ihr Zeichen. Sie nickte und er stürmte los. Das Reh schreckte auf und rannte los.
Direkt in Noires Richtung!
Woody setzte dem Tier mit langen Sprüngen nach und Noire kam aus ihrem Versteck. Von der Seite warf sie sich auf das Reh und warf es mühevoll um. Es zappelte und drohte, Noire abzuwerfen. Doch Woody war da und hielt es fest. Noire ergriff die Gelegenheit und tötete es mit einem schnellen Biss in den Hals. Sofort erlahmte es und sie standen auf. Beide keuchten und Noire leckte sich das Blut von der Schnauze. Sie sahen sich an, ihre Augen glänzten. Von irgendwo her stürmte Rose und rief: ,,Das war fantastisch! Ein Reh, zu zweit erlegt! Das muss ich sofort deiner Mutter erzählen."

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt