18. Rückkehr

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Lange blieb sie so liegen. Niemand kam, was ihr später, als Noire langsam wieder zur Besinnung kam, komisch vorkam. Inzwischen war es fast dunkel, nur ein blasser Streifen Sonnenlicht war noch zwischen den Baumkronen zu sehen.
Langsam stand Noire auf. Sie hatte einfach die Beherrschung verloren! Es war ihr einfach zu viel geworden. Begonnen hatte es mit dem Traum, dann kam Flames Verletzung, gefolgt vom 'Verrat' ihrer Mutter an das Rudel, und jetzt Snowdrops Geständnis.
Doch nun war Noire ruhig. So ruhig, wie schon lange nicht mehr. Sie fühlte sich... erwachsener. Größer.
Jetzt wurde ihr auch endlich die Tatsache, dass niemand gekommen war, um sie zurück zum Lager zu bringen, deutlich bewusst.
Gemächlich trottete sie Richtung Fluss und Lager. Keine Beutegerüche durchzogen ihre Nase, keine anderen Wolfsdüfte.
Sie war ganz allein.
Doch eine Gewissheit reifte in ihr heran, während sie so lief.
Die Himmelswölfe hatten sie auserwählt und ihr eine Prophezeiung geschickt.
Und Noires Aufgabe war es, sie zu deuten und das Rudel zu warnen!

Bevor Noire auf das kurze Stück Wiese zwischen Waldrand und Fluss trat, blieb sie kurz stehen. Es war jetzt ganz dunkel, nur Pike stand an den Trittsteinen im Lager, er hatte wohl Wache. Es war windstill, also konnte der gemusterte Wolf sie weder riechen noch sehen, denn im Schatten war sie mit ihrem Fell praktisch unsichtbar.
Noire holte tief Luft und trat aus dem Schatten der Bäume.
Sofort sprang Pike auf und wollte Alarm schlagen, doch dann erkannte er sein Rudelmitglied und wedelte erleichtert mit dem Schwanz. ,,Noire! Da bist du ja wieder! Du weißt nicht, welche Sorgen sich deine Freunde, Alpha und Rose gemacht haben! Und eigentlich das Ganze Rudel. Snowdrop ist dir nachgegangen, er ist noch nicht wieder da. Wo wa-"
Er brach ab, denn Noire hatte den Kopf abrupt zur Alphahöhle hin gedreht. Sie dachte, dort eine Bewegung gesehen zu haben, doch jetzt konnte sie nichts mehr erkennen.
Ihre Mutter musste dort gewartet haben, bis sie wiederkam.
,,Was ist?", fragte Pike verwirrt.
,,Nichts, Nichts. Sprich weiter.", antwortete Noire.
,,Ja, also, wo warst du? Alle waren in Sorge, Alpha ist glaube ich wütend. Sie wird dich zur Rede stellen."
Betrübt sagte Noire: ,,Bitte löchere mich jetzt nicht mit Fragen. Ich bin doch jetzt wieder da, Keim Grund zur Aufregung. Mutter wird auch noch alles wissen wollen."
Während diesen Worten sprang sie auf die andere Seite des Flusses, inzwischen fast so mühelos wie die älteren Jäger des Rudels. Auf der anderen Seite machte Pike ihr Platz und bedeutete ihr, zur Welpenhöhle zu gehen. Mit schlurfenden Schritten kam Noire der Aufforderung nach, und Pike nahm wieder seinen gewohnten Wachplatz ein.
Sobald Noire die Welpenhöhle betreten hatte, kamen ihr zwei Fellknäule entgegen, die sie umwarfen und riefen: ,,Noire! Wo warst du? Du musst uns alles erzählen! Hast du gejagt? Oder gekämpft?", fragte Tiffany begeistert.
,,Shhhhhh, Tiffany. Pike kann uns hören. Gehen wir zu Noire in die Höhle.", sagte Maroni. Und ohne eine Antwort abzuwarten, rannten die beiden Schwestern in Noires Schlafhöhle, gefolgt von der schwarzen Wölfin, die immernoch von einer inneren Ruhe besessen war, die sie langsam und gemessen gehen ließ. In ihrer Höhle legte sie sich auf den Schlafplatz, vor sich die erwartungsvollen Maroni und Tiffany.
,,Also....", begann Noire zu erzählen.

Sie erfuhr nie, dass Snowdrop die ganze Zeit, während Noire vom Sinnen gewesen war, am Rande der Richtung gestanden hatte, und ihr im Notfall zu Hilfe gekommen wäre, hätte sie jemand angegriffen.

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Hallo, ich melde mich auch wieder.
Ich weiß, es hat mal wieder lange gedauert, und das Kapitel hat nicht viel Inhalt. Aber ich versuche, morgen dann schon das nächste zu bringen! (Wenn ich es nicht schaffe, kommt es übermorgen XD).
Ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen :D

~N

Wolves - Eine unbekannte GefahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt